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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline
Autoren: JESSICA BIRD
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gemeint.“
    „Auch gut.“ Es klang gelangweilt, als hätte es ihn auch nicht gestört, wenn sie ihn wirklich hätte beleidigen wollen.
    Achselzuckend gab sie auf und folgte Sean ins Wohnzimmer, der gleich zur Sache kam.
    „Du musst mit deinem Bruder reden, Mad, und zwar noch bevor du wieder an Bord gehst.“
    Oh nein, nicht schon wieder diese Geschichte, dachte sie.
    „Halbbruder“, korrigierte sie trotzig. „Er ist mein Halbbruder.“
    „Jetzt lass es nicht an mir aus“, erwiderte Sean und zog sie aufs Sofa hinunter. „Ich sage das nicht nur als dein Freund. Ich gebe dir hier einen kostenlosen professionellen Rat. Triff dich mit ihm. Jetzt.“
    „Aber warum? Ihn interessieren nur meine Aktienanteile an der Firma. Und als Bevollmächtigter meines Trusts hat er doch die Kontrolle darüber.“
    Zusammen gehörte den drei Halbgeschwistern das größte Aktienpaket der Supermarktkette Value Shop. Der geschätzte Wert überstieg ihr Vorstellungsvermögen, deshalb dachte sie so wenig wie möglich daran.
    „Aber du wirst in anderthalb Wochen fünfundzwanzig. Im Testament deines Vaters steht, dass du dann über deine Anteile selbst verfügen kannst – wenn du die nötigen Schritte unternimmst. Sonst läuft die Regelung mit Richard die nächsten fünf Jahre einfach so weiter, und er wird weiterhin in den Aufsichtsratssitzungen für dich abstimmen.“
    Mad runzelte die Stirn, als ihr klar wurde, dass sie seit dem Tod ihres Vaters kaum an ihre Anteile oder die Firma gedacht hatte. Normalerweise war es nicht ihre Art, sich vor Verantwortung zu drücken, aber bisher hatte sie mit den Segelregatten immer genug zu tun gehabt.
    „Wieso bist du so angespannt?“, fragte sie Sean.
    „Weil dieses Gespräch rein rechtlich gesehen gar nicht stattfinden dürfte.“
    „Aber du bist unser Investmentbanker. Du sollst uns doch beraten.“
    „Nein, ich bin der Banker der Firma. Und der Geschäftsführer, dein Halbbruder, könnte mit Recht behaupten, dass ich ihm in den Rücken falle, wenn ich dir rate, deine Anteile selbst zu verwalten.“
    Mad verzog das Gesicht. Auf keinen Fall wollte sie ihren Freund in Schwierigkeiten bringen. „Na ja, danke, dass du es mir gesagt hast. Aber Richard wird nicht so einfach zulassen, dass ich ihm die Kontrolle entziehe. Er wird …“
    „Du kannst dich gegen ihn durchsetzen. Ich weiß, dass du es schaffst.“
    Da war sie sich nicht so sicher. Und wo sollte sie damit überhaupt anfangen?
    „Ich habe einen Freund, der Anwalt ist. Er heißt Mick Rhodes. Du solltest einen Termin mit ihm machen. Ich habe ihm die Lage bereits kurz geschildert, und sobald du ihm grünes Licht gibst, wird er die nötigen Dokumente aufsetzen. Dann musst du dich mit Richard treffen. Er ist nächstes Wochenende über die Feiertage in Greenwich. Fahr dort hin wie zu einem Familientreffen und nimm Mick nicht mit. Wenn du mit deinem Anwalt auftauchst, wird Richard es als Kampfansage nehmen. Stattdessen gehst du als seine süße jüngere Schwester. Punkt neun am Dienstag wird Mick dann die Dokumente präsentieren, und schon ist alles vorbei.“
    „Aber wieso muss ich Richard überhaupt sehen? Kann der Anwalt das nicht alleine regeln?“
    „Irgendwann musst du dich ja doch mit ihm auseinandersetzen, wieso also nicht jetzt? Besser, du bringst es hinter dich. Und keine Sorge, Amelia wird nicht da sein, sie wollte über die Feiertage nach Europa.“
    Nur ungern dachte Mad an die Begegnung mit Richard. Der Mann war eiskalt und rücksichtslos, und zudem verachtete er sie.
    „Rein rechtlich kann er mich nicht aufhalten, oder?“
    „Ich denke nicht, aber er wird es wahrscheinlich trotzdem versuchen. Er wird argumentieren, dass du nicht fähig bist, dein Aktienpaket selbst zu verwalten, um die Änderung abzublocken.“
    Wahrscheinlich? Das war ziemlich sicher. Richard hasste es zu verlieren und kämpfte mit allen Mitteln.
    „Aber Mick weiß, wie er dagegen vorgehen kann“, versuchte Sean sie zu beruhigen.
    „Na schön, dann werde ich eben mit dem Anwalt reden.“
    Sean zog sie in die Arme. „Es wird alles gut, glaub mir. Und Mick ist der Beste. Er wird deinen Bruder zum Frühstück verspeisen.“
    „Halbbruder“, murmelte sie automatisch. Warum konnte sie nicht Seans Schwester sein?
    „Apropos Frühstück“, sagte Sean nach einer Weile. „Wollen wir mal schauen, was Spike gezaubert hat?“
    Als sie in die Küche kamen, duftete es dort herrlich. Spike stand am Herd und arbeitete an mehreren Pfannen gleichzeitig. Er
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