Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glaenzend

Glaenzend

Titel: Glaenzend
Autoren: Emma Green
Vom Netzwerk:
Familie mit dem Diamonds-Clan auf dem Schlachtfeld gefürchtet habe, scheint diese überraschende Mischung beide Lager zu beruhigen … Ich ertappe mich beim Gedanken, dass unsere Eltern Freunde sein könnten und alle wohlauf sind, meine Mutter gesund wird, unsere Geschwister sich beruhigen und alle Schreckensgespenster verschwinden … In stillen Momenten erlaube ich es mir sogar, davon zu träumen, dass Gabriel mein Ehemann und der Vater meiner Kinder (mindestens drei!) ist, ich in den Vereinigten Staaten Karriere mache (eine nicht zu anstrengende), wir in einem hübschen, geräumigen und prunkvollen (aber nicht zu pompösen) Haus wohnen und einen Hund haben.
    Die Sache mit dem Hund muss nicht unbedingt sein, aber ein Golden Retriever würde so gut ins Bild passen!
    Ich schrecke aus einem der unzähligen kitschigen Träume der letzten Zeit auf, die nicht allzu weit hergeholt sind, und versichere mich, dass ich meinen schlafenden Schönen, der nackt neben mir liegt, nicht aufgeweckt habe. Da höre ich, wie jemand leise flüsternd an der Tür klopft. Ich erkenne die Stimme, die ganz außer Atem ist, erst, als ich die Tür öffne und das panische Gesicht von Camille vor mir sehe.
    „Kann ich mit dir sprechen?“
    „Um 4.00 Uhr morgens?“
    „Ich kann nicht warten … Ziehst du dir bitte etwas an?“
    „Du siehst furchtbar aus. Ich komme gleich!“
    Ich schlüpfe in Baumwollshorts, ziehe ein Top über und gehe dann zum Gästezimmer meiner Schwester, neugierig und beunruhigt, was sie mir wohl mitten in der Nacht sagen muss. Wenn es um die Gesundheit unserer Mutter gehen würde, hätte sie sicherlich nicht geflüstert. Das beruhigt mich ein wenig. Camille kommt mir auf dem Gang entgegen und scheint mich nicht hereinbitten zu wollen.
    „Sei leise, Oscar schläft nebenan.“
    „Das habe ich vor zwei Minuten auch noch getan.“
    „Können wir jetzt mal kurz über mich sprechen?“
    „Was gibt es denn?“
    „Ich glaube, ich habe etwas getan. Ich habe Mist gebaut. Um genau zu sein - großen Mist.“
    „Du glaubst?“
    „Silas ist gerade gegangen.“
    „Silas war … Er hat … Weil … Nachdem … ihr das getan habt, was ich gerade denke?“
    „Ja, ich habe mit ihm geschlafen.“
    „Camille, bist du vollkommen durchgeknallt?“
    „Ich weiß …“
    „Du bist verheiratet, dein Sohn ist nicht mal ein Jahr alt, Alex ist in Paris und rackert sich ab, hast du den Verstand verloren?“
    „Ich habe ja gesagt, dass es dumm war, du musst es mir nicht auch noch vorwerfen!“
    „Und was soll ich deiner Meinung nach jetzt sagen? Du weckst mich mitten in der Nacht auf, damit ich darauf reagiere?“
    „Nein, ich wollte einfach nur etwas Unterstützung von meiner kleinen Schwester!“
    „Unterstützung? Du betrügst deinen Mann mit dem Zwillingsbruder meines Freundes, während unsere Mutter im Sterben liegt! Und dann verlangst du UNTERSTÜTZUNG?“
    „Du musst ja nicht gleich schreien! Für dich ist das einfach, mit deinem perfekten kleinen Leben, deinen Prinzipien, deinem Erfolg. Dir liegen die Männer zu Füßen, ich muss mich dafür anstrengen!“
    In diesem Moment geht Céleste barfuß und in einem apfelgrünen Negligé und mit einem fast vollen Glas Wasser in der Hand an uns vorbei, und unsere Blicke kreuzen sich. Ich weiß nicht, ob sie unser Gespräch mitbekommen hat, doch sie geht seufzend weiter und sagt laut genug, sodass wir es hören können:
    „Warum geraten die beiden nur immer an die gleichen Frauen?“
    Camille erstarrt in Panik:
    „Glaubst du, sie hat alles gehört?“
    „Sicher genug, um sich den Rest dazuzureimen …“, antworte ich nachdenklich.
    „Oh nein, das darf sich nicht rumsprechen!“
    „Warum hat sie das gesagt?“
    „Ist doch egal. Glaubst du, sie erzählt es weiter?“
    „Die Diamonds-Brüder und die Baumann-Schwestern, okay, aber wer davor?“
    „Amandine, können wir uns jetzt wieder meinem Problem widmen?“
    „Sie hat sicher von Eleanor gesprochen …“
    „Hallo! Ist da jemand?“ Meine Schwester wird unruhig.
    „So muss es sein, Gabriel und Silas haben um sie gekämpft …“
    Das hat gerade noch gefehlt …
    Während die wütende Camille zurück in ihr Zimmer geht und dabei Beleidigungen murmelt, die ich nicht verstehen kann, bleibe ich an die Wand gelehnt tatenlos auf dem Gang sitzen und setze in meinem Kopf einige neue Teile dieses verdammten Puzzles zusammen. Der Kampf der Brüder um Eleanors Liebe erklärt das Versprechen, an dem Silas festhält,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher