Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK370 - Das Mumien-Heer

GK370 - Das Mumien-Heer

Titel: GK370 - Das Mumien-Heer
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Idioten machen doch das Maul nicht auf.«
    »Ich werde mir Wabe vorknöpfen«, entschied MacLamarr. Wabe war gewissermaßen der Kopf des achtköpfigen Trupps. Wenn es etwas zu besprechen oder Schwierigkeiten gab, wandten sich die Weißen an ihn. Wenn die Schwarzen nicht schnell genug arbeiten, mußte Wabe sie antreiben. Dafür bekam er auch mehr Geld als die anderen.
    »Ich schick’ ihn dir«, sagte Ze Bagonna.
    »Fürchtet er sich auch?«
    Ze Bagonna grinste. »Er schwimmt im eigenen Angstschweiß.«
    Mike MacLamarr zog sich in sein Zelt zurück. Er zündete die Campinggaslampe an und setzte sich in einen Klappsessel.
    Nachdem er sich eine Zigarette angebrannt und einen Zug gemacht hatte, erschien Wabe, ein schwerer Brocken mit wulstigen Lippen und riesigen Augen.
    »Du weißt, was ich wissen will«, sagte MacLamarr.
    »Ja, Buana.«
    »Dann mal los.«
    »Es ist nicht gut, darüber zu sprechen.«
    »Es ist noch weniger gut, zu schweigen, Wabe!« sagte MacLamarr mit einem drohenden Unterton in der Stimme. »Du kennst mich. Du weißt, daß ich verdammt unangenehm sein kann, wenn man mich verärgert. Deshalb solltest du besser reden.«
    Wabe preßte die wulstigen Lippen zusammen. Seine Nasenflügel blähten sich. Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    »Ich warte!« sagte MacLamarr ungeduldig.
    »Ich habe Angst.«
    »Das habe ich schon gemerkt. Ich möchte von dir hören, wovor du dich fürchtest, Wabe.«
    »Ich habe Angst vor dem Bösen. Ich fürchte mich vor dem Tod.«
    »Vor dem Tod hat jeder Angst.«
    »Das Böse und der Tod beherrschen dieses Gebiet, Buana.«
    »Ist das ein Schauermärchen eures Häuptlings?«
    »Es ist die Wahrheit, kein Märchen. In diesem Dschungel gibt es einen unheimlichen Tempel. Dort hat sich das Grauen eingenistet. Viele Menschen sind ihm schon zum Opfer gefallen. Sie wollten reich werden, aber sie fanden den Tod.«
    MacLamarr horchte auf. »Sie wollten reich werden?«
    Wabe nickte. »Sie wollten sich den Schatz des schwarzen Salamanders holen. Doch an den kommt niemand heran. Er wird streng gehütet.«
    In MacLamarss Augen war mit einemmal ein gieriges Funkeln. »Der Schatz des schwarzen Salamanders«, sagte er. Er ließ jedes Wort auf der Zunge zergehen. »In diesem Dschungel! In einem Tempel? Weißt du, wo sich dieser Tempel befindet?«
    Wabe schüttelte heftig den Kopf. »Nein.«
    Mike MacLamarr sprang auf. Er schlug den Neger ins Gesicht. »Du lügst!« schrie er ihn an.
    »Sie sollten nicht einmal daran denken, sich den Schatz zu holen«, sagte der Schwarze eindringlich.
    MacLamarr klopfte auf seine Revolvertasche. »Mir passiert nichts. Ich kann damit verdammt gut umgehen.«
    »Ihr Revolver nützt Ihnen nichts in dem verfluchten Tempel.«
    »Woraus besteht der Schatz des schwarzen Salamanders?«
    »Aus Opfergaben. Der schwarze Salamander war ein grausamer Dämon. Um ihn versöhnlich zu stimmen, haben ihm die Eingeborenen Gold und Edelsteine geopfert.«
    »Und das alles befindet sich in diesem Tempel?«
    »Ja, aber…«
    »Kein Aber, Wabe!«
    »Jeder ist des Todes, der auch nur den Versuch wagt…«
    »Du wirst uns zu diesem Tempel führen, Wabe!« sagte MacLamarr hart.
    »Wenn Sie das von mir verlangen, werden wir alle sterben.«
    »Ich werde dir morgen beweisen, daß ihr euch ganz umsonst gefürchtet habt. Geh jetzt. Versorgt die Tiere und legt euch anschließend auf’s Ohr. Ich nehme an, es wird kein Spaziergang zu diesem verfluchten Tempel werden.«
    »Wir werden in dem Tod gehen«, versuchte Wabe den Weißen ein letztesmal, umzustimmen.
    Dafür kassierte er von MacLamarr einen Tritt, der ihn aus dem Zelt beförderte.
    Am nächsten Morgen waren Wabe und seine schwarzen Freunde verschwunden. Sie hatten Reißaus genommen, hatten sich in der Nacht klammheimlich davongestohlen, denn sie wollten ihr Leben noch eine Weile behalten.
    Als MacLamarr erfuhr, daß die Neger ausgerückt waren, schimpfte er zunächst einmal fürchterlich, und nachdem er sich seine Wut von der Seele geflucht hatte, meinte er: »Dann suchen wir den Misttempel eben selber. Ich bin sicher, daß er zu finden ist.«
    ***
    Wir hatten das Telegramm von Frank Esslin erhalten und waren sofort von London abgereist. Der WHO-Arzt, mit dem uns eine jahrelange Freundschaft verband, holte uns vom Johannesburger Jan-Smuts-Flughafen ab.
    »Wie war der Flug?« wollte er wissen.
    »Gut«, sagte ich.
    »Ich danke dir, daß du so schnell gekommen bist, Tony.«
    »Auf einen Hilferuf reagiere ich immer prompt, vorausgesetzt, ich bin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher