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GK370 - Das Mumien-Heer

GK370 - Das Mumien-Heer

Titel: GK370 - Das Mumien-Heer
Autoren: A.F.Morland
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kam ihm entgegen.
    »In die Wagen!« rief der Missionar. »Schnell! Sorgen Sie dafür, daß alle die Mission verlassen! Sofort! Es ist keine Zeit zu verlieren!«
    »Okay!« gab der Mann aufgeregt zurück. Er machte auf den Hacken kehrt und eilte davon.
    Nun schossen schon drei Gewehre.
    Dickinson lief, so schnell ihn seine alten Beine tragen konnten. »Feuer einstellen!« schrie er. »Hierher, Männer! Zu den Fahrzeugen!«
    Zwei Schwarze tauchten auf. Ihre Gewehre hämmerten ohne Unterlaß und ihre Gesichter waren von namenlosem Grauen verzerrt.
    Der erste Motor sprang knurrend an. Ein Anlasser orgelte. Scheinwerfer stachen grell in die Dunkelheit. Schemenhafte Gestalten huschten vor den Lichtkegeln davon.
    Das Pflegepersonal brachte die Patienten aus der Krankenstation und half ihnen auf den Lastwagen. Auch die Wachen sprangen auf die Fahrzeuge.
    »Ab mit euch!« schrie Dickinson.
    Der Fahrer des Lastwagens steckte den Kopf zum Seitenfenster heraus.
    »Warum fahren Sie nicht?« rief ihm Dickinson zu.
    »Ich warte auf Sie.«
    »Ich komme nicht mit.«
    »Was?! Sind Sie lebensmüde?«
    »Ich weiß, was ich tue!«
    »Das bezweifle ich!«
    »Machen Sie, daß Sie fortkommen. Wollen Sie Schuld am Tod der Menschen sein, die sich auf Ihrem Wagen befinden?«
    »Steigen Sie auch auf.«
    Dickinson schüttelte den Kopf. »Dies ist meine Mission. Ich verlasse sie nicht.«
    »Sie wird verwüstet werden.«
    »Mein Platz ist trotzdem hier. Fahren Sie endlich! Ich befehle es Ihnen!«
    »Das dürfen Sie von mir nicht verlangen!«
    Jim Dickinson sagte nichts mehr. Er drehte sich um und zog sich in die Kirche zurück Der Fahrer wandte sich an den Mann, der neben ihm saß. »Dickinson verübt Selbstmord. Dürfen wir das als gute Christen zulassen?«
    »Nein«, sagte der Mann auf dem Beifahrersitz.
    »Was sollen wir tun?«
    »Wir holen ihn aus der Kirche und verfrachten ihn auf den Wagen.«
    »Er wird sich zur Wehr setzen. Der alte Herr kann ziemlich starrköpfig sein.«
    »Dann wenden wir eben Gewalt an!« sagte der Beifahrer.
    Sie sprangen aus dem Lastwagen.
    »Warum fahren wir nicht?« rief ihnen der Lenker des zweiten Fahrzeugs zu.
    »Der Missionar muß mit!« gaben die beiden zurück. Sie schauten sich nervös um. Hinter der Schule traten plötzlich mehrer Greuelgestalten hervor. Sie bildeten eine Kette. Wie eine unüberwindbare Wand schoben sie sich zwischen die Männer und die Kirche.
    Die Mumienfront setzte sich langsam in Bewegung. Die Männer waren gezwungen, zurückzuweichen. Vom Lastwagen her wurde auf die Monster geschossen, doch ihre Reihe lichtete sich nicht.
    »Da ist nichts zu machen«, sagte der Beifahrer. »Die lassen ühs nicht zur Kirche.«
    »Aber der Missionar…«
    »Ich fürchte, wir können nichts mehr für ihn tun. Laß uns umkehren. Wenn wir nicht augenblicklich in unseren Lastwagen steigen, sind wir alle verloren.«
    Die Männer machten kehrt.
    Schweren Herzens setzte der Fahrer das Gefährt in Gang. Für ihn war es eine Tatsache, daß er Jim Dickinson, diesen wunderbaren, selbstlosen Mann, nie mehr Wiedersehen würde…
    ***
    Der Missionar hörte, wie sich die Fahrzeuge entfernten. Bald war der Motorenlärm verstummt. Jim Dickinson vernahm ein Bersten und Krachen. Jetzt wüteten die Monster. Sie zerstörten mit Brachialgewalt die Krankenstation und die Schule, zertrümmerten die Einrichtung, rissen Fenster und Türen aus den Angeln, wüteten so lange in den Gebäuden, bis diese auseinanderbrachen.
    Jim Dickinson wich bis zum Altar zurück.
    Er setzte sich auf die Stufen.
    Sein Blick fiel auf das Gewehr in seinen Händen.
    Eine Waffe war hier drinnen fehl am Platz. Dies war ein geweihter Ort, und deshalb konnte sich der Missionar nicht vorstellen, daß es diesen Teufelswesen möglich sein würde, ihren Fuß hier hereinzusetzen. Das Gute stellte für sie einen Wall dar, den sie nicht überwinden konnten.
    Der Missionar legte das Gewehr weg.
    War er in seiner Kirche sicher vor diesen mordenden Scheusalen?
    Er hoffte es.
    Deutlich hörte er sie um das Gebäude herumschleichen. Sie suchten nach einer Möglichkeit, einzudringen. Er hörte sie an Türen und Fenstern rütteln, doch obwohl nirgends abgeschlossen war, waren sie nicht imstande, die Kirche zu betreten.
    Jim Dickinson kniete sich vor den Altar. Er versuchte die Geräusche, die die unheimlichen Wesen verursachten, zu ignorieren. Er bekreuzigte sich, faltete die Hände und konzentrierte sich auf sein Gebet. Zwischendurch schweiften seine Gedanken zu den
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