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GK236 - Wenn die Zombies kommen

GK236 - Wenn die Zombies kommen

Titel: GK236 - Wenn die Zombies kommen
Autoren: A.F.Morland
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geben, können wir vielleicht doch noch etwas Vernünftiges auf die Beine stellen.«
    »Na schön. Lassen wir uns überraschen.« Endlich war das Packpapier entfernt. Die zweite Hülle des Päckchens bestand aus einem mit Kerzen und Tannenzweigen bedruckten Weihnachtspapier. Nun wuchs auch Ed Comstocks Neugier ganz langsam. Mit anschwellendem Eifer schälte er einen Karton aus dem Weihnachtspapier. Dabei fiel ihm ein Kärtchen in die Hand. Hinten Silber. Vorne weiß – und darauf der Aufdruck:
    EIN FROHES FEST.
    Sonst nichts.
    Comstock betrachtete die Schachtel von allen Seiten, um zu sehen, wie sie sich öffnen ließ. Ganz vorsichtig hob er den Deckel ab, und es amüsierte ihn zu sehen, wie gespannt Cindy jeden seiner Handgriffe verfolgte. Weiße Styroporverpackung wurde sichtbar, und als der alte Mann die beiden Hälften behutsam auseinandernahm, sah Cindy eine wunderschöne, reich verzierte, etwa zwanzig Zentimeter hohe Standuhr, die zu ihrer grenzenlosen Verblüffung sogar tickte.
    Also doch ein Werbegeschenk, dachte das Mädchen.
    »Großvater, ist sie nicht phantastisch?« stieß Cindy überwältigt hervor. Sie hatte noch keine so schöne Uhr gesehen. Der vergoldete Rahmen, die kunstvoll gefertigten Zeiger, das helle Zifferblatt, alles war meisterlich verarbeitet.
    Cindy suchte Ed Comstocks Augen. »Was sagst du dazu…?« fragte sie, brach dann aber jäh ab. »Großvater!« rief sie erschrocken. »Mein Gott, Großvater, was ist mit dir? Geht es dir nicht gut?«
    Ed Comstock war zeit seines Lebens recht unscheinbar gewesen. Er pflegte zu sagen, er trage seine Schönheit innen und sie spiegle sich nur in seinen Augen wider.
    Doch nun war das Gesicht des alten Mannes zu einer schrecklichen Fratze verzerrt. Sein Körper bäumte sich auf. Sein zerzaustes Haar stand jetzt weit von seinem Kopf ab.
    »Großvater!« schrie Cindy in großer Sorge. Sie sprang auf.
    Doch Ed Comstock sah und hörte sie nicht. Wie gebannt starrte er auf die Uhr. Er schien davor panische Angst zu haben.
    Cindy schossen die Tränen in die Augen. Himmel, würde der alte Mann nun sterben? Brachte ihn die Freude über ein so wertvolles Geschenk etwa um?
    Durch Comstocks erstarrten Körper lief ein heftiges Zittern. Die Zeiger der Uhr zeigten eine Minute vor zwölf. Im nächsten Augenblick machten sie die Stunde voll. Der lange schlanke Zeiger überdeckte den breiten kurzen. Zwölf helle Glockenschläge erfüllten den Raum.
    Cindy hatte keine Ahnung, was in diesem Moment passierte.
    Nur Ed Comstock konnte sehen, was geschah.
    Eine leichenblasse Hand schnellte plötzlich aus der kleinen Standuhr. Sie griff in Comstocks Brust. Durch die Rippen hindurch. Sie umfaßte mit eisigen Fingern das Herz des alten Mannes und brachte es mit gnadenlosem Druck zum Stillstand.
    Comstock riß den Mund auf. Seine Augen weiteten sich in größter Panik. Ein verzweifelter Schrei entrang sich seiner zugeschnürten Kehle. Dann sackte er in sich zusammen.
    Seine gebrochenen Augen blieben auf die Uhr gerichtet, die ihm Schlag zwölf das Leben genommen hatte…
    ***
    Ich flog mit Mr. Silver nach Hollywood, als mich meine Freundin Vicky Bonney anrief und mir freudestrahlend mitteilte, daß ihr erster Film so gut wie fertig wäre.
    Vergessen waren die Strapazen und der Ärger mit Lago, dem Herrn der Ratten, dem wir auf dem paradiesischen Südsee-Atoll Eniwetok eine vernichtende Niederlage bereitet hatten.
    Wir dachten jetzt nur noch an Vicky, die es in ganz kurzer Zeit geschafft hatte, zu einer weltweit anerkannten Bestsellerautorin zu avancieren. Ich freute mich auf ein Wiedersehen mit ihr, obwohl ich wußte, daß es ebenso anstrengend sein würde wie der Kampf gegen Dämonen.
    Sie holte uns vom Flugplatz mit einem riesigen amerikanischen Straßenkreuzer ab, in dem sich sogar der zwei Meter große Mr. Silver beinahe verloren vorkam.
    Wir fuhren direkt ins Studio. Da mußten Mr. Silver und ich eine Menge Hände schütteln. Wir kannten die meisten der anwesenden Leute. Regisseur, Kameramann, Stuntmen… Natürlich war auch Kookie Banks da, der Hauptdarsteller des Streifens, der beinahe nicht zustande gekommen wäre, weil ein Dämon namens Zodiac in Pueblo Lobo – dort waren die Außenaufnahmen des Films gedreht worden – ziemlich gefährlich quergeschossen hatte. Zodiac wollte das amerikanische Filmteam aus seiner mexikanischen Geisterstadt vertreiben, und bestimmt wäre ihm das auch gelungen, wenn Mr. Silver und ich ihm durch diese Rechnung nicht einen dicken Strich
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