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GK236 - Wenn die Zombies kommen

GK236 - Wenn die Zombies kommen

Titel: GK236 - Wenn die Zombies kommen
Autoren: A.F.Morland
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Himmel, mach mich wieder normal! Laß mich über den Tod meines Großvaters nicht wahnsinnig werden! Ich flehe dich an.«
    Das jammernde Mädchen vernahm plötzlich ein tiefes Ächzen und richtete im selben Moment den Blick auf den Sarg, aus dem das gespenstische Geräusch gekommen sein mußte.
    Cindy traute ihren Augen nicht.
    »Neiiin!« schrie sie kreischend auf. Panik verzerrte ihre Züge. Sie konnte nicht fassen, was sie sah: Im Sarg saß aufrecht und mit leeren Augen der Tote!
    ***
    Cindy raufte sich vor Schreck die Haare.
    Wankend wich sie zurück. Sie zweifelte an ihrem Verstand. Ihr Herz klopfte hoch oben im Hals. Kalter Schweiß glänzte auf ihrer Stirn. Es war unmöglich – und doch passierte es in diesem schaurigen Augenblick. Ed Comstocks Finger krallten sich um den Sargrand.
    Der Untote verließ den Sarg mit seltsam eckigen Bewegungen.
    Cindy stieß mit dem Rücken gegen die Wand. Sie erstarrte für einen Moment. »Großvater!« keuchte sie verstört. »Großvater, wie… wie ist das möglich?«
    Ed Comstock beachtete seine entsetzte Enkelin nicht. Er schien auf ein fernes Kommando, das nur er hören konnte, zu reagieren. Mit nackten Füßen, im weißen, knöchellangen Totenhemd, ging er auf die Tür zu.
    Cindy ballte fassungslos ihre Fäuste. Sie schlug sich damit auf den Kopf und schrie immer wieder: »Ich bin verrückt! Ich bin wahnsinnig! Ich sehe Gespenster!«
    Der Untote stieß die Tür kraftvoll auf.
    Cindy folgte ihm, als er den Raum verließ. Sie taumelte hinter ihm her. Er steckte seine Füße in die Stiefel, die in der Diele standen, riß seinen Mantel vom Haken und ging aus dem Haus.
    Das Mädchen warf sich hastig ihre Felljacke über und lief dem alten Mann nach. Er wandte sich, als er den Gehsteig erreicht hatte, nach rechts und schritt dem finsteren nächtlichen Park entgegen. Ein kalter Wind fegte dem verstörten Mädchen ins Gesicht. Sie schauderte. Was sie hier erlebte, war ein Alptraum. Ihr Großvater war vom Arzt für tot erklärt worden. Dr. Shriver konnte sich doch nicht geirrt haben. Nein, Grandpa war wirklich tot gewesen. Aber was hatte ihn wieder zum Leben erweckt? Was für ein Leben war es, das er plötzlich zu leben begonnen hatte?
    Cindy eilte hinter dem alten Mann her und erreichte ihn, als er seinen Fuß auf den Rasen des Parks setzte. Der Wind ließ die nahen Büsche geisterhaft rascheln.
    Cindy nahm all ihren Mut zusammen. Sie streckte die Hand aus und berührte den Arm des Untoten.
    Ed Comstock zuckte gereizt herum. »Großvater!« stieß Cindy krächzend hervor.
    Das häßliche Gesicht des alten Mannes nahm einen abweisenden Ausdruck an. Sein verkniffener Mund öffnete sich, und er fauchte wütend: »Laß mich in Ruhe! Geh zurück!«
    »Großvater, wo willst du hin?«
    »Das geht dich nichts an!«
    »Ich… ich verstehe das alles nicht.«
    »Verschwinde! Laß mir meinen Frieden!«
    Cindy wollte ihre Hand noch einmal auf seinen Arm legen. Da holte er aus und schlug brutal zu. Cindy spürte einen heftigen Schmerz an der Schläfe. Sterne schwirrten vor ihren Augen durch die Luft, und dann kam eine tiefe, endlos scheinende Schwärze auf sie zu. Daß sie umfiel, bekam sie schon nicht mehr mit…
    ***
    Die Kälte weckte Cindy Comstock.
    Sie schlug die Augen auf, und im selben Moment setzte die Erinnerung ein. »Großva…«, rief sie, während sie sich erschrocken aufsetzte, unterbrach sich dann aber selbst und sah sich verwirrt um. Sie saß auf der kalten Wiese. Nach wie vor schüttelte der nächtliche Wind mit seinen Luftfingern die nahen Büsche.
    Von Ed Comstock fehlte jede Spur.
    Cindy erhob sich ratlos. Ein dumpfer Schmerz pochte in ihrem Kopf. War das, woran sie sich erinnerte, denn alles wirklich wahr? Konnte es diesen Wahnsinn wirklich geben?
    Cindy drehte sich einmal hilflos um die eigene Achse. Was tun? Was sollte sie um alles in der Welt jetzt tun? Zur Polizei gehen? Die würden sie fragen, ob sie Rauschgift nahm oder heimlich trank, wenn sie ihnen ihre haarsträubende Geschichte erzählte. Sie wußte selbst, daß sie nicht erwarten durfte, daß ihr das jemand glaubte. Sie glaubte es ja selbst kaum.
    Benommen kehrte sie um.
    Mit unsicheren Schritten näherte sie sich jenem Haus, in dem sie seit dem Tod ihrer Eltern mit ihrem Großvater gelebt hatte.
    War sie einem Trugbild aufgesessen? Hatte sie eine Halluzination gehabt? Sie hoffte, daß dieses schreckliche Erlebnis lediglich eine Wahnvorstellung gewesen war. Sie wußte nicht, ob es richtig war, den Himmel zu
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