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GK236 - Wenn die Zombies kommen

GK236 - Wenn die Zombies kommen

Titel: GK236 - Wenn die Zombies kommen
Autoren: A.F.Morland
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Dingen meine Einstellung kundzutun, und ich hielt damit nicht hinter dem Berg. Alle jene, die mit dem Bösen unter einer Decke steckten, sollten erfahren, wie ich über sie dachte, und daß ich mein Leben dem erbitterten, gnadenlosen Kampf gegen sie gewidmet hatte. Ich starrte dabei aggressiv in die Kamera, die gerade auf Sendung war, und hoffte, daß mein unerschrockener, entschlossener Blick alle jene eiskalt ins Herz traf, die meine Rede anging.
    Es gab noch nie während einer Sendung von George Hardin so viele Anrufe wie diesmal.
    Man traf hinter den dicken Studioscheiben eine gewisse Auslese und stellte nur jene Fragen zu mir durch, die von allgemeinem Interesse waren. Ich sprach mit Leuten in New York, Dallas, Miami Beach, Denver, Las Vegas… Ich mußte zu Themen wie Parapsychologie, Telekinese, Exorzismus Stellung nehmen. Manche Anrufer bewunderten meinen Mut. Andere fragten mich geradeheraus, ob ich denn keine Angst hätte, diesen Wesen aus dem Schattenreich irgendwann mal zu unterliegen.
    Ich gab offen zu, daß ich diese Angst niemals ganz ablegen konnte.
    Sie krallte sich immer wieder aufs neue in meinem Nacken fest, wenn ich daranging, eine von diesen gefährlichen Bestien aufzuspüren und zur Strecke zu bringen.
    Wir überzogen die Sendezeit um dreißig Minuten. Das hatte es noch nie gegeben. Ich hätte es nie für möglich gehalten, wie viele Menschen sich mit den gleichen Dingen befaßten wie ich.
    Selbst nach der Sendung liefen noch die Telefone heiß.
    Amerika wurde anscheinend von einem Dämonenfieber geschüttelt. Unzählige Hilferufe ergingen an mich. Eine Frau behauptete, ihre Nachbarin wäre eine Hexe, und ich solle kommen und dieser Satansbraut den Garaus machen. Man wollte auf Friedhöfen Ghouls gesehen haben, und in Phoenix sollte angeblich ein Vampir sein Unwesen treiben.
    Natürlich entsprangen viele Geschichten einer hysterischen Phantasie.
    Aber einige davon waren garantiert wahr, davon war ich überzeugt.
    Doch welchem Anruf sollte ich den Vorzug geben?
    Vielleicht kann man nicht verstehen, wenn ich sage, daß ich mich für keinen entschied. Ich war nach Amerika gekommen, weil Vicky mich darum gebeten hatte. Ich begleitete sie auf ihrer Verbeugungstournee, und ich war nicht gewillt, mich durch einen dieser Anrufe von ihrer Seite reißen zu lassen.
    Einer der Talk-Show-Redakteure kam mit ernster Miene auf mich zu.
    Vicky unterhielt sich mit George Hardin. Mr. Silver hörte dem Gespräch aufmerksam zu.
    Der Redakteur warf mir einen bittenden Blick zu und fragte: »Kann ich Sie einen Augenblick sprechen, Mr. Ballard?«
    »Selbstverständlich. Was gibt’s denn?«
    Er nahm mich ein Stück zur Seite und sagte: »Da war unter anderem ein Anruf aus Chicago…«
    »Ja? Und?«
    »Ein Drohanruf«, sagte der schlanke Mann mit besorgter Miene. »Wir haben das Gespräch auf Band. Möchten Sie es hören?«
    Ich nickte. Mir war plötzlich mulmig zumute.
    Der Redakteur begab sich mit mir in eine schalldichte Kabine. Er sagte in ein Mikrophon: »Okay, Joe, laß es laufen.«
    Dann kam das Gespräch durch mehrere verborgene Lautsprecher. Die Stimmen erfüllten den gesamten Raum.
    »Hallo! Geben Sir mir Ballard!« schrie ein Mahn mit einer vor Wut heiseren Stimme.
    »Darf ich Sie erst einmal um Ihren Namen bitten«, erwiderte eine andere Stimme. Das war die des Redakteurs, mit dem ich jetzt zusammen war.
    »Verdammt, was hat Sie mein Name zu kümmern!«
    »Anonyme Anrufe leiten wir nicht weiter.«
    »Dann werden Sie in meinem Fall eine Ausnahme machen, Sie gottverfluchter Hurensohn. Bei allen Teufeln, wenn Sie mich nicht sofort mit Ballard verbinden, werden Sie…«
    »Sie blockieren die Leitung!« fiel der Redakteur dem Anrufer ins Wort. Damit wollte er das Gespräch beenden.
    Daraufhin brüllte der Unbekannte: »He, Sie! Machen Sie noch nicht Schluß! Ich will, daß Sie Ballard etwas bestellen! Sagen Sie ihm, wenn er nach Chicago kommt, wird er sein blaues Wunder erleben! Sagen Sie ihm, daß er in dieser Stadt vor die Höllenhunde gehen wird! Teilen Sie ihm mit, daß er hier sterben wird! Das schwöre ich ihm bei Satan und allen Wesen des Schattenreiches!«
    Aus.
    Stille herrschte im Raum. Das Tonband lief nicht weiter. Der Redakteur sah mich abwartend an. »Möchten Sie es noch mal hören, Mr. Ballard?«
    Ich schüttelte langsam den Kopf. »Vielen Dank. Dieses eine Mal reicht. Dürfte ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    »Natürlich«
    »Lassen Sie das Band löschen.«
    »Okay.«
    »Und…«
    »Ja, Mr.
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