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GK236 - Wenn die Zombies kommen

GK236 - Wenn die Zombies kommen

Titel: GK236 - Wenn die Zombies kommen
Autoren: A.F.Morland
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gemacht hätten.
    Als wir ihn mit Schwung ins Dämonenreich beförderten, dachten wir, ihn nie mehr wiederzusehen, doch wir irrten. Er tauchte noch einmal auf, um sich an uns zu rächen. Und beim zweitenmal war er sogar wesentlich gefährlicher als während unseres ersten Zusammentreffens.
    Die gesamte Filmcrew war uns dafür dankbar, daß wir die Dreharbeiten damals gerettet hatten, und man behandelte uns anläßlich dieses Wiedersehens wie gute alte Freunde.
    Richardson, der Regisseur, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Alfred Hitchcock nicht leugnen konnte, bat uns in den Vorführraum, wo man uns den Rohschnitt des Streifens zeigen wollte. Ich mußte mich neben ihn setzen. Vicky nahm neben mir Platz. Sie strahlte mich mit ihren himmelblauen Augen begeistert an.
    »Ich kann dir nicht sagen, wie froh ich bin, daß wir endlich wieder zusammen sind, Tony«, flüsterte sie mir zu. »Die letzte Zeit war ziemlich hart für mich. Du hast mir sehr gefehlt.«
    »Du mir auch«, gab ich ebenso leise zurück. Ich kniff ein Auge zu. »Aber darüber können wir uns heute abend im Hotel noch ausführlicher unterhalten.«
    Vicky seufzte. »Heute abend wird das nicht gehen, Tony. Tut mir leid. Die Filmgesellschaft gibt anläßlich der Fertigstellung des Streifens eine ganz große Party.«
    »Ich habe zwar nichts gegen Parties, aber ich habe für heute abend schon etwas Besseres vor«, erwiderte ich schmunzelnd.
    »Wir können uns da nicht ausschließen«, sagte Vicky.
    »Wieso nicht?«
    »Ich habe immerhin das Drehbuch zu diesem Film geschrieben.«
    »Na wenn schon. Das verpflichtet dich doch zu gar nichts.«
    »Tony, diese Leute waren alle so furchtbar nett zu mir. Sie geben diese Party in erster Linie für uns.«
    »Du meinst für dich«, sagte er verdrossen.
    »Sei bitte nicht albern, Tony. Wir beide gehören doch zusammen.«
    »Nur auf Parties?« fragte ich giftig.
    »Du bist ekelhaft. Warum verdirbst du mir die ganze Wiedersehensfreude?« fragte mich meine Freundin vorwurfsvoll.
    »Entschuldige«, lenkte ich ein. »Aber ich hatte mich schon so sehr auf das Alleinsein gefreut.«
    »Ich auch«, raunte mir mein Mädchen mit einem vielsagenden Blick zu. »Wir werden es nachholen, okay?«
    »Okay.«
    Richardson legte mir seine Hand auf den Arm. »Verzeihen Sie, Mr. Ballard, darf ich kurz stören?«
    Ich nickte. »Natürlich.« Es störten ja alle. Warum sollte er nicht dürfen.
    »Wir wären soweit. Sollen wir mit dem Film abfahren?«
    Ich lehnte mich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und antwortete: »Ich bitte darum.«
    Richardson hatte neben sich mehrere Knöpfe. Sie waren in die Armlehne eingebaut. Er drückte auf den obersten. Das Licht im Saal ging langsam aus. Sobald es dunkel war, legte Vicky ihren Kopf auf meine Schulter. Gleich darauf begann der Film zu laufen.
    Um es kurz zu machen: Allein der Vorspann war ein technisch ausgetüftelter Leckerbissen, etwas bisher noch nie Dagewesenes. Danach rollte die Handlung vom ersten Filmmeter mit einer solchen Spannung ab, daß es für den Zuseher vom Anfang bis zum Ende keine Verschnaufpause gab. Die Szenen, bei deren Entstehen ich teilweise zugesehen hatte, waren von einer unglaublich dramatischen Dichtheit. Das gezeigte Geschehen wurde so packend dargeboten, daß mir seine Intensität wie ein Messer unter die Haut ging.
    Die karstige Landschaft des mexikanischen Hochgebirges bildete für die mitreißende Story einen vollkommenen Rahmen. Selbst unbedeutende Nebenrollen waren optimal besetzt. Irgendwie war die Beklemmung zu spüren, die damals während der Außenaufnahmen auf der gesamten Filmcrew gelastet hatte.
    Kookie Banks, der Star des Streifens, war noch nie zuvor in jeder einzelnen Sequenz so präsent, dermaßen überzeugend gewesen.
    Als der Film zu Ende war, war ich so begeistert, daß ich – wie alle anderen auch – frenetischen Beifall spendete.
    Es wurde wieder hell.
    Ich gratulierte Vicky und dem Regisseur und allen, die an dem Streifen mitgewirkt hatten, zu diesem großartigen Meisterwerk.
    »Damit schlagen wir alle bisherigen Kassenrekorde«, sagte Richardson, und ich war davon überzeugt, daß er sich nicht irrte.
    »King Kong«, »Der weiße Hai« und wie die Knüller der letzten Jahre alle heißen mochten, würden im abgeschlagenen Feld landen, das stand für mich fest. Die Einspielergebnisse, an denen Vicky Bonney beteiligt war, würden meine Freundin zu einer reichen Frau machen. Sie hatte es sich ehrlich verdient. Ich war mächtig stolz auf sie –
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