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GK236 - Wenn die Zombies kommen

GK236 - Wenn die Zombies kommen

Titel: GK236 - Wenn die Zombies kommen
Autoren: A.F.Morland
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und ich gestand mir insgeheim ein, daß ich vorher nicht gedacht hätte, daß so viel schriftstellerisches Können in ihr steckte.
    Es gab niemanden, der von einem weltweiten Erfolg des Streifens nicht überzeugt gewesen wäre.
    Am Abend gab es dann die riesige Party.
    Alles, was in Hollywood Rang und Namen hatte, war eingeladen. Ich schüttelte zahlreichen Schauspielern die Hand, die ich bisher nur auf der Leinwand bewundern konnte. Sie behandelten mich nett und auf eine Weise, die mir das Gefühl verlieh, ich wäre einer von ihnen, gehörte schon immer zu dieser Clique.
    Zwei Wochen später war der Film vollkommen fertiggestellt. Es wurden eine Menge Kopien davon angefertigt und an die Verleihe in Übersee geschickt.
    Es gab für Vicky zahlreiche Radiointerviews, die sie mit erstaunlicher Routine hinter sich brachte.
    Eine TV-Gesellschaft in San Francisco lud uns zu einer Talk Show ein. Der Mann, dem wir gegenübersaßen, war ein sympathischer Bursche, der diese Art von Sendung einmal in der Woche präsentierte und damit erstaunlich hohe Einschaltziffern erzielte. Wir hatten vorher kurz besprochen, worüber wir uns vor der Kamera unterhalten würden, und dann ging es los.
    Ich fühlte mich nur halb so wohl in diesem Studio wie Vicky.
    Sie gab sich natürlich, war zum echten Routinier geworden, während für mich all das noch verdammt neu war.
    Nach der Kennmelodie, die schwungvoll und ins Ohr gehend war, begrüßte George Hardin, der Talk Master, zuerst die Zuschauer und dann Vicky und mich. Die Fernsehkameras nahmen uns groß ins Bild. Wir konnten uns auf den Monitoren sehen.
    Hardin begann im leichten Plauderton. Er wollte wissen, wie Vicky und ich uns kennengelernt hatten, wo wir in England wohnten, welche Pläne wir für die Zukunft hätten. Dann ließ er Vicky über den Film reden, und schließlich wandte er sich an mich: »Ist es wahr, Mr. Ballard, daß Miß Bonneys Romane eigentlich keine Romane sind?«
    Ich nickte vor einem Millionenpublikum. »Vickys Bücher beinhalten alle einen wahren Kern.«
    »Diese packenden Stories sind von Miß Bonney also nicht frei erfunden worden.«
    »Nein. Vicky berichtet über tatsächliche Begebenheiten.«
    »Die Sie, Mr. Ballard, erlebt haben.«
    »So ist es.«
    »Wenn Miß Bonney also in ihren spannenden Werken von Geistern und Dämonen erzählt, dann liefert sie im Grunde genommen dem Leser einen unter die Haut gehenden Tatsachenbericht.«
    »Das ist richtig«, bestätigte ich. »Vicky schreibt alles das nieder, was ich erlebe. Natürlich bereitet sie das Ganze dann für die Leser auf…«
    »Das ist klar. Diese schriftstellerische Freiheit ist, glaube ich, nötig, wenn man seinen Mitmenschen diese Gänsehautgeschichten nahebringen möchte.«
    Ich spürte, wie die Kamera näher an mich heranfuhr, und schielte zum Monitor. In ganz Amerika war jetzt mein Gesicht zu sehen. Zum erstenmal im Leben wurde ich hier aus der anonymen Masse herausgerissen und einem Publikum, das ich mir kaum in seiner Vielfalt vorstellen konnte, präsentiert.
    Das ist Tony Ballard.
    Der Dämonenhasser.
    Der Mann aus England, der Jagd auf die Abgesandten der Hölle macht, der die Günstlinge des Teufels zur Strecke bringt, der alles Böse vernichtet, wo auch immer es ihm begegnet.
    Anthony Ballard – von diesem Augenblick an kannte mich ganz Amerika. Mir trieb es den Schweiß aus allen Poren. Ich bin nicht der Typ, der gern im Vordergrund steht. Ich mache meine Arbeit lieber im verborgenen.
    Diese Fernsehsendung hatte – das kam mir nun erst in den Sinn – auch einen enormen Nachteil: Ich konnte sicher sein, daß nicht nur gute Menschen vor den TV-Schirmen saßen. Wie überall auf der Welt gab es natürlich auch in Amerika eine Menge Personen, die mit den Mächten der Finsternis paktierten. Menschen auch, die gar keine Menschen waren, die nur als Menschen in Erscheinung traten, in Wirklichkeit aber geschickt getarnte Dämonen waren. Sie alle sahen mich in diesem Augenblick ebenfalls. Vielleicht hatten sie bisher nur meinen Namen gekannt. Nun aber wußten sie, wie ich aussah, und ihnen war jetzt bekannt, daß ich mich in Amerika aufhielt.
    Es brauchten sich nur einige von ihnen zusammenzurotten – dann würde ich in naher Zukunft mit einer Menge Ärger rechnen müssen.
    Und wenn ich Ärger sage, dann konnte das unter Umständen bloß der Vorname von dem sein, was wirklich auf mich zukommen würde.
    George Hardin zweifelte die Existenz von Geistern und Dämonen nicht an. Er bat mich, zu diesen
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