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GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

Titel: GK078 - Das Todeslied des Werwolfs
Autoren: A.F.Morland
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schlimme Unruhe. Dieses Mädchen war mir geradezu unheimlich mit ihrem Wissen und ihren Voraussagen, doch so ging es nicht nur mir. Alle, die sich in diesem Kellertheater befanden, waren im Banne dieses seltsamen Mädchens.
    »Nach Paco Benitez haben Sie nun mit neuen Schwierigkeiten zu kämpfen, Mr. Ballard. Nicht wahr?«
    »Ja«, stieß ich erregt hervor.
    »Sie und Miss Bonney sind zu mir gekommen, weil Sie hoffen, dass ich Ihnen helfen kann.«
    Ich gab das unumwunden zu. Miss Florence schenkte mir ein sphinxhaftes Lächeln. Dann sagte sie mir, ich solle nach der Vorstellung in ihre Garderobe kommen.
    ***
    »Sie sind hinter dem Werwolf her, der zur Zeit in London sein Unwesen treibt, Mr. Ballard«, sagte das hübsche Mädchen, als wir bei ihr in der Garderobe waren. Sie hatte uns ihren jungen schwarzhaarigen Begleiter vorgestellt. Der gut aussehende junge Mann hieß Pierre. Seinen Zunamen hatte ich nicht verstanden. Er war mit Florence verlobt.
    Ich bestätigte Mademoiselle Florences Worte mit einem ernsten Kopfnicken.
    Sie trug nun einen seidenen Kimono. Darunter war sie nackt.
    Wir saßen im Kreis.
    Mademoiselle Florence griff nach meiner rechten Hand.
    »Was für ein prachtvoller Ring, Mr. Ballard.«
    »Er ist…«
    »Ich weiß über diesen Ring Bescheid, Mr. Ballard«, sagte Mademoiselle Florence lächelnd. »Es handelt sich hierbei um keinen normalen Ring. Er soll auch kein Schmuck, sondern ein Talisman sein. Sie sollten ihn niemals abnehmen, Mr. Ballard.«
    »Ich habe nicht die Absicht«, schmunzelte ich.
    »Solange Sie ihn tragen, wird er Sie vor dem Schlimmsten bewahren.«
    Ich nickte.
    »Er hat mir bereits gute Dienste geleistet.« Ich brauchte nicht weiterzureden. Mademoiselle Florence wusste selbstverständlich auch darüber Bescheid. Unheimlich war dieses schöne Mädchen. Richtiggehend unheimlich. Dabei strahlte ihr Gesicht eine Güte aus, die nicht zu überbieten war. Ich wollte auf die Andeutungen eingehen, die sie während der Vorstellung gemacht hatte, doch Mademoiselle Florence begann von dem Werwolf zu sprechen, und ich war zu gespannt, zu erfahren, was sie über ihn wusste, um sie dabei zu unterbrechen.
    »Er wohnt hier in London«, sagte Mademoiselle Florence. »Er hat viermal getötet. Sein erstes Opfer hieß Alice Rack, das zweite hieß Jeremy Cool, das dritte Hugo Brisson, das vierte Conan Beskovsky. Ist das richtig, Mr. Ballard?«
    »Ja«, sagte ich aufgeregt. »Ja. Sogar die Reihenfolge stimmt.«
    »Sie erhoffen sich seinen Namen von mir, nicht wahr?«
    »Ehrlich gesagt, ja.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen damit dienen kann.«
    »Mir wäre auch schon damit geholfen, wenn Sie mir sagten, wo er das nächste Mal zuschlagen wird.«
    »Es wird heute Nacht sein«, sagte Mademoiselle Florence bestimmt.
    »Heute Nacht«, wiederholte ich. »Und wo?«
    Mademoiselle Florence lächelte verlegen.
    »Mr. Ballard, es mag zwar so aussehen, als wäre ich allwissend, aber das bin ich nicht. Es gibt Mächte, die stärker sind als ich. Ich sehe zum Beispiel diesen Werwolf, hinter dem Sie her sind, genau vor mir. Aber ich sehe ihn ohne Gesicht. Und ich komme an seinen Namen nicht heran. Etwas, das stärker ist als ich, hat eine Art Mauer um ihn herum errichtet. Sein Geheimnis befindet sich hinter dieser Mauer des Bösen, die ich nicht zu durchbrechen vermag…«
    Ich war enttäuscht.
    Mademoiselle Florence sah es mir an.
    »Das ist aber noch kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, Mr. Ballard«, sagte sie optimistisch. »Ich glaube, es gibt eine Möglichkeit, wie wir das Böse überlisten könnten.«
    »Was für eine Möglichkeit ist das?«, fragte ich hastig.
    »Ich müsste versuchen, in den Werwolf zu dringen. Wenn es mir gelänge, in seinen Körper zu gelangen, wäre ich gleichzeitig auch innerhalb dieser Mauer, die ich nicht durchdringen kann.«
    »Ist das gefährlich?«, fragte Vicky aufgeregt.
    »Sagen wir, es ist nicht ungefährlich«, erwiderte Mademoiselle Florence mit einem Lächeln, als würde sie die Sache auf die leichte Schulter nehmen.
    »Du solltest das lieber sein lassen, Cherie!«, sagte Pierre besorgt.
    Florence schaute ihn ernst an.
    »Wir müssen Mr. Ballard helfen, Pierre! Wir dürfen ihm unsere Hilfe nicht vorenthalten! Du weißt, was ich geschworen habe. Jeder Mensch soll sich meiner Fähigkeiten bedienen dürfen, wenn es zum Segen der Menschheit geschieht.«
    Pierre nickte traurig.
    Mademoiselle Florence verlangte von ihm und mir, wir sollten sie mit breiten Lederriemen am
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