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GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

Titel: GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen
Autoren: Jason Dark
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umklammert hielten. Dann schnellte Barden durch die offenstehende Badezimmertür. Hinter ihm brüllte das Monster wütend. Es zog das Messer aus dem Holz und nahm die Verfolgung auf. Der Unheimliche aus dem Höllenreich wollte nicht aufgeben. Nein, er brauchte Opfer, denn er hatte eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen.
    Barry Barden rannte durch den schmalen Flur. Er hetzte an der kleinen Garderobe vorbei, riß mit der Schulter einen Mantel vom Haken und prallte – von der Wucht des eigenen Laufes vorwärtsgeworfen – gegen die Flurtür.
    Das Monster hatte das Bad ebenfalls verlassen.
    Die Augen, hellweiß und mit kleinen roten Äderchen durchzogen, suchten das Opfer.
    Barden riß die Tür auf.
    Das Monster rannte gleichzeitig los.
    Und Barry Barden schaffte es. Er knallte dem Unheimlichen die Tür vor der Nase zu, bevor dieser sie erreichen konnte. Barden wankte in den Hausflur. Er sah erbarmungswürdig aus. Schweißverklebt hing sein Haar in der Stirn. In seinen Augen nistete die Angst. Das Gesicht hatte eine gelbweiße Farbe angenommen, die an den Teint einer Leiche erinnerte.
    Zwei Frauen verließen soeben einen der Fahrstühle. Überrascht blieben sie stehen, als sie Barry Barden sahen. Barden machte eine wilde Handbewegung.
    »Verschwinden Sie«, rief er krächzend und torkelte auf den Lift zu. »Los, hauen Sie ab. Ein Monster ist mir auf den Fersen.« Er keuchte. »Machen Sie doch, daß Sie wegkommen, verdammt!« fuhr er die Frauen an, die ihn verständnislos anblickten und die Köpfe schüttelten.
    »Sagen Sie mal, sind Sie krank? Oder haben Sie nicht alle Tassen im Schrank. Ich schätze, Sie…«
    Weiter sprach die Frau nicht, denn die schweren Schläge, die von innen gegen James Bardens Tür dröhnten, ließen sie verstummen. Barry Barden war stehengeblieben. Mit dem rechten Arm zeigte er auf die Tür. »Es stimmt, was ich gesagt habe. Das ist ein Monster. Und es will mich töten. Sie sind auch dran, wenn Sie…«
    »Verdammt, was ist das denn für ein Geschrei?« brüllte eine rauhe Männerstimme. Die Tür zu einem Apartment wurde aufgerissen, und ein vierschrötiger Kerl stand auf der Schwelle. Wie Blutstreifen sahen die roten, breiten Hosenträger auf dem weißen Unterhemd aus. Über dem Gürtel spannte sich ein beträchtlicher Bauch.
    »Der Mann da meint, er würde von einem Monster verfolgt«, sagte die Frau. Dann zeigte sie auf ihre Nachbarin. »Hier, Mrs. Pawless hat es auch gehört.«
    Mrs. Pawless nickte.
    »Stimmt das, Mister?« Der Vierschrötige hakte die breiten Daumen unter seine Hosenträger.
    Barry Barden brauchte nicht mehr zu antworten. Das Gesetz des Handelns wurde ihm aus den Händen gerissen.
    Plötzlich flog die Tür zu James Bardens Apartment auf. Mit einem gewaltigen Krach splitterte das Schloß aus der Fassung.
    Und dann stand das Monster im Flur!
    Noch immer hielt es das Messer umklammert, hob mit einer drohenden Gebärde den Arm und stürmte plötzlich auf den Vierschrötigen los.
    Schreiend spritzten die beiden Frauen zur Seite, während der Mann wie angewachsen auf der Stelle stand und fassungslos auf das gräßliche, geschlechtslose Wesen starrte.
    Erst als die breite Klinge des Messers auf ihn niederzuckte, reagierte er.
    Der Mann war kein Anfänger, routiniert in zahlreichen Kneipenschlägereien. Er bekam das Handgelenk des Grünhäutigen zu packen. Dicht vor seinen Augen kam die Klinge zitternd zur Ruhe. Das Monster brüllte.
    Der Vierschrötige riß sein rechtes Knie hoch, und während die anderen Zuschauer gebannt und stumm der Auseinandersetzung zuschauten, traf der Mann den Leib des Monsters.
    Im gleichen Augenblick schrie er vor Schmerz. Die Haut des Unheimlichen war hart wie Beton. Der Vierschrötige ließ den Messerarm los, fiel auf den Boden und hielt sich sein malträtiertes Knie.
    Das Monster fauchte triumphierend. Es bückte sich und hob den Arm mit dem Messer.
    »Neiiinnn…!«
    Gellend hallte der spitze Schrei durch den Flur. Eine der Frauen hatte ihn ausgestoßen. Sie hatte ihre Hände zu Fäusten verkrampft, schrie und schluchzte in einem.
    Das Monster zögerte, wandte den häßlichen Schädel. Gnadenfrist für den Verletzten.
    Sekundenlang geschah nichts, erinnerte die Szene an eine Bühnenprobe. Barry Barden war versucht, dem Mann zu Hilfe zu eilen, doch das war nicht mehr nötig.
    Plötzlich stand mitten im Hausflur eine Frau. Uralt, das Gesicht voller Runzeln und Falten. Sie trug ein langes, sackähnliches Kleid aus dunklem Stoff und weißen Borden an
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