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GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

Titel: GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen
Autoren: Jason Dark
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Die Kleine hatte er noch nie hier gesehen.
    Schwarzer Rock, rote Bluse und eine Anatomie, die direkt zum Ausruhen einlud.
    Barry Barden lächelte.
    Auch das blondhaarige Girl bemerkte den Mann. Es blieb stehen, warf Barry einen eindeutigen Blick zu und hob dann bedauernd die Schultern.
    »Tut mir leid, Mister, aber für heute bin ich belegt.«
    »Schade. Es hätte wirklich ein herrlicher Abend werden können.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Die Blondine biß sich auf die Unterlippe. »Vielleicht morgen. Apartment hundertzwölf, komm doch mal vorbei.«
    »Ich werd’s mir merken.«
    »Ciao, Großer, du wirst es bestimmt nicht bereuen.« May Chandler trippelte weiter.
    Barry hörte noch, wie sie die Halbstarken vor der Tür anfuhr, dann öffneten sich für ihn bereits die Türen des Aufzuges.
    James Barden wohnte in der achten Etage. Er besaß eine kleine Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung, war vier Jahre älter als Barry und fühlte sich genau wie er als Junggeselle sehr wohl.
    Barry Barden fuhr nach oben. Er hatte den Lift für sich allein. In der achten Etage stieg er aus, ging die paar Schritte bis zum Apartment seines Bruders und klingelte.
    Ein Westminster-Gong ertönte, aber sonst rührte sich nichts. Barden runzelte die Stirn und schellte noch einmal.
    Wieder keine Reaktion.
    Sollte James nicht zu Hause sein? Barry preßte die Lippen zusammen. Das konnte nicht sein. James wußte schließlich, daß er kommen würde.
    Ein Beinbruch war es trotzdem nicht. Barry besaß einen Zweitschlüssel zum Apartment. Er kramte ihn hervor und schloß die Tür auf. Abgeschlossen war nicht, darüber wunderte sich Barry Barden ein wenig. Er kannte James ziemlich gut. Wenn der nämlich das Haus verließ, schloß er immer ab.
    Dann lag er bestimmt irgendwo auf der Couch und schlief. Barry Barden verschwand in der Wohnung. Sacht drückte er die Tür wieder ins Schloß.
    Von James nichts zu hören und zu sehen.
    Barry biß sich auf die Lippe. Seine dunklen Augen hatten sich zu schmalen Sicheln verengt.
    Barry Barden witterte Unheil. Er war zwar kein ängstlicher Typ, aber auf sein inneres Radar konnte er sich verlassen.
    Die Tür zum Living-room stand offen.
    Barry Barden schaute in den dahinterliegenden Raum. Er war leer. Einige Kippen im Aschenbecher, eine leere Whiskyflasche und muffiger Geruch.
    Jetzt versuchte es Barry Barden im Schlafzimmer.
    Auch hier fand er seinen Bruder nicht.
    Blieb noch das Bad.
    Unbewußt zögerte Barry Barden, die Tür aufzustoßen. Seine Haltung spannte sich.
    Dann öffnete er die Tür mit einem Ruck.
    Noch im gleichen Atemzug packte ihn das Entsetzen.
    Sein Bruder James lag auf dem Boden. Inmitten einer Blutlache, die sich über die Fliesen ausgebreitet hatte.
    Barry Barden schloß die Augen. »Mein Gott«, stöhnte er. Vom Magen her trieb ein würgendes Gefühl hoch. Barry merkte, wie ihm schlecht wurde.
    Doch das Grauen nahm erst seinen Anfang. Barry Barden starrte auf seinen toten Bruder und sah deshalb nicht, wie sich auf der Spiegelfläche plötzlich eine schreckliche Fratze herauskristallisierte. Das Monster kam!
    Der Arm mit dem Messer tauchte auf. An der Klinge klebte noch Blut. Und Barry sah noch immer nichts.
    Jetzt wankte er zurück, er hatte die Hände verkrampft, zitterte wie Espenlaub.
    »James!« flüsterte er immer wieder. »James, wer hat es getan? Ich kann…«
    Da hörte er das Lachen.
    Barry riß den Kopf hoch – und sah das Monster!
    Die Klinge des Messers schwebte dicht vor seinen Augen, dahinter das abstoßende Gesicht mit den raubtierhaften Zähnen. Barry Barden stöhnte vor Grauen. Er hatte das Gefühl, in seinen Knien würde Pudding stecken, und dann glaubte er, verrückt werden zu müssen.
    Das Monster stieg aus dem Spiegel.
    Gleitend, lautlos…
    Barden öffnete den Mund zu einem Schrei, doch auf einmal war die Kehle wie zugeschnürt.
    Und das Monster kam auf Barden zu, um ihn zu töten…
    ***
    Barry Barden sah die blutige Klinge, und er wußte plötzlich, wie sein Bruder ums Leben gekommen war. Diese schreckliche Erkenntnis bestimmte sein weiteres Handeln.
    Nein, er wollte sich nicht auch so umbringen lassen!
    Barden warf sich herum, genau in dem Augenblick, als das Monster zustieß.
    Zitternd blieb das Messer im Holz der Türverkleidung stecken. Für Sekundenbruchteile sah Barry Barden den Grünhäutigen dicht vor sich. Er sah die schuppige, nach Schwefel und Moder riechende Haut, das schreckliche Maul mit den widerlichen Hauern und die Krallenhände, die den Griff des Messers
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