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GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

Titel: GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge
Autoren: Jason Dark
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Dämon hatte letzten Endes doch gesiegt. Aber John konnte wenigstens noch um Gnade betteln. Gnade für Sheila Conolly.
    »Lassen Sie die Frau laufen, Abbot«, sagte John leise.
    »Sind Sie wahnsinnig?« kreischte der Beerdigungsunternehmer. »Wie käme ich überhaupt dazu. Sie wird mein besonderes Opfer. Sie werden sogar zusehen, wenn ich Sie…«
    »Halten Sie Ihren dreckigen Mund!« schrie John.
    Abbot lachte. Er beugte sich über den wehrlosen Inspektor und blies ihm seinen modrigen Atem ins Gesicht.
    John wandte sich angeekelt ab. »Wollen Sie meine wirkliche Gestalt sehen, Inspektor?« flüsterte Abbot. »Passen Sie auf, ich zeige Sie Ihnen.«
    Ehe John zu einer Antwort ansetzen konnte, war Abbot ein paar Schritte zurückgetreten und murmelte einige seltsame Beschwörungsformeln. Die Luft in dem Kellerraum begann plötzlich zu knistern. Bläuliche Flammen schlugen aus dem Nichts hervor, und gelber stinkender Qualm breitete sich aus.
    Im Zentrum der Qualmwolke stand William Abbot. Oder der, der er einmal gewesen war.
    John sah nur noch ein durch Schnitte schrecklich entstelltes Gesicht, aus dem ununterbrochen das Blut tropfte, auf den Boden fiel und sofort verdampfte. Eine weißgelbe, wie Teig aussehende Hand schob sich aus dem Nebel, und John, der die Hand gebannt anstarrte, sah, wie sich die Finger veränderten, wie sie zu Klumpen wurden und langsam abfielen. Gestank breitete sich aus. Es roch nach Pech und Schwefel. Höllengeruch!
    Und dann war plötzlich alles vorbei. Von einer Sekunde zur anderen war der Spuk verschwunden. Kein Qualm mehr, kein Feuer – nichts.
    Nur William Abbot stand noch da. So wie John ihn kannte. Mit einem diabolischen Grinsen auf den fleischigen Lippen.
    John Sinclair, dessen Herz wie rasend klopfte, zog scharf die Luft ein.
    »Mir können Sie keine Angst mit Ihrem Hokuspokus machen, Abbot«, sagte er.
    Abbots Gesicht verzerrte sich. »Hokuspokus, sagen Sie, Inspektor? Sie haben soeben in den finsteren Schlund der Hölle geblickt. Haben fast das Tor zur Dämonenwelt überschritten. Aber Ihnen wird das Lachen noch vergehen. Ich werde Asmodis, dem Fürsten der Finsternis, ein besonderes Opfer bringen. Sie werden nie mehr Ruhe finden nach Ihrem Tod. Ihre Seele wird zwischen dem Diesseits und Jenseits umher wandern, und Asmodis wird sich die schrecklichsten Qualen der Hölle für Sie ausdenken.«
    Abbot stieß die Worte haßerfüllt hervor, schleuderte sie wie Lanzen gegen Johns Gesicht.
    Dann wurde er plötzlich wieder ruhig. Er wischte sich über die Stirn und sagte:
    »Jetzt werde ich Ihren Freund holen und dann das Mädchen. Sie beide sollen zusehen, wie es stirbt.«
    Abbot wandte sich ruckartig um und verließ den Kellerraum. Er dachte, John Sinclair wäre erledigt. Doch so leicht gab der Inspektor nicht auf. Bis Abbot wiederkam, mußte er es geschafft haben, seine Handfesseln zu lösen. Wenn nicht, war alles verloren…
    ***
    Erst als John verschwunden war, kam Conolly richtig zum Bewußtsein, daß er noch lebte.
    Sein flackernder Blick irrte durch den Raum. Bill sah das Grauen.
    Die Ghouls lagen in ihren letzten Zuckungen.
    Von manchem war nur noch eine penetrant stinkende gelbgrüne Lache zurückgeblieben, aus der Körperteile in letzten hektischen Zuckungen hervorragten.
    Von dem letzten Ghoul, den John getötet hatte, war nur noch der Oberkörper vorhanden. Die Beine zerflossen langsam zu einem dicken Brei. Das Gesicht des Ghouls war gar nicht mehr zu erkennen. Nur der Mund, ein klaffendes Loch, formte verzweifelte, wehleidige Laute. Die Hände, ein gelbgrüner Schleim, streckten sich Bill bittend entgegen. Der Reporter wandte sich schaudernd ab.
    Er vergrub sein Gesicht in den Händen und mußte sich beherrschen, um nicht laut loszuschreien.
    Doch er konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Durch die gespreizten Finger sah er auf die sterbenden Ghouls, so lange, bis keiner mehr von ihnen übrig war.
    Dann erst wich die Erstarrung. Und Bill sah wieder den gläsernen Sarg, in dem Sheila, seine Frau lag.
    Ein quälender, verzweifelter Schrei kam über seine Lippen. Ein Schrei, in dem all die Not und die Angst lag, die er in den vergangenen Stunden durchgemacht hatte. »Sheilaaaa!«
    Bill fiel neben dem Sarg auf die Knie. Durch den gläsernen Sarg sah er in das Gesicht seiner Frau.
    Wie schön es war. So, als hätte es ein Bildhauer geschaffen. Lebte Sheila überhaupt noch?
    Bill starrte seine Frau an. Versuchte herauszubekommen, ob sich ihre Brust durch Atemzüge bewegte.
    Bill
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