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GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

Titel: GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge
Autoren: Jason Dark
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zischte, fiel in sich zusammen. Der Todeskampf des Dämons war gräßlich. John wandte sich ab. Und dann war alles vorbei.
    Nur noch gelbgrüne Dampfschwaden stiegen aus dem Sarg und verbreiteten einen penetranten Gestank nach Pech und Schwefel. Der Qualm war alles, was von dem Dämon übriggeblieben war. John Sinclair mußte husten. Dann sah John nach Bill Conolly.
    Gott sei Dank, der Reporter war nur bewußtlos. John packte Bill unter die Achseln und warf sich ihn über die Schulter. Mit seiner menschlichen Last torkelte er in den Raum, in dem Sheila in ihrem gläsernen Sarg lag. Was jedoch nicht mehr der Fall war.
    Abbot mußte sie herausgenommen und auf den Boden gelegt haben. John Sinclair bettete Bill auf den Betonboden, beugte sich sofort über Sheila Conolly und legte sein Ohr gegen ihr Herz. Drei, vier endlose Sekunden hörte John nichts. Sollte Sheila…?
    Doch da vernahm John den Herzschlag. Unendlich leise zwar, aber regelmäßig.
    John stand auf und fuhr sich über das Gesicht. Ein Stöhnen ließ John zur Seite blicken.
    Bill Conolly erwachte soeben aus seiner Bewußtlosigkeit. Er stützte sich mit beiden Händen vom Boden ab, wandte den Kopf und sah Sheila, seine Frau.
    »Sie lebt, Bill«, sagte John leise. »Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen.«
    Aufatmend ließ sich der Reporter zurückfallen. John sah plötzlich Tränen in Seinen Augen schimmern. »Dann ist ja alles gut«, flüsterte Bill Conolly.
    ***
    Sheila Conolly hatte das Gefühl, als würde sie aus einem unendlich tiefen und traumlosen Schlaf erwachen.
    Verwirrt öffnete sie die Augen. Sie sah eine weiße Decke und hörte Männerstimmen.
    Sheila wandte den Kopf. Bill Conolly, ihr Mann, sah sie an.
    »Bill«, flüsterte die junge Frau. »Wie kommst du denn hierher? Wo bin ich überhaupt?«
    Sheila wollte sich aufrichten, doch Bill drückte sie sanft in die Kissen zurück. »Du mußt jetzt schlafen, Darling.«
    »Ich will aber nicht schlafen«, erwiderte Sheila überraschend fest. »Ich, ich muß dir unbedingt etwas erzählen. Dieser Abbot, Bill, er hat mich überwältigt, und dann…«
    Sheilas Augen nahmen einen nachdenklichen, aber auch verstörten Ausdruck an. »Es gibt keinen Abbot mehr, Sheila«, hörte die Frau eine andere Männerstimme.
    »John!« rief sie überrascht. »Du bist ja auch hier. Jetzt sagt mir aber endlich, was los war.« Die beiden Männer blickten sich an. Bill über einen Strauß roter Rosen hinweg. Er überließ John die Antwort.
    »Du hast fast vier Tage lang geschlafen, Sheila. Dieser Abbot hatte dir ein Gemisch eingespritzt, das kaum bekannt ist. Die Ärzte haben lange suchen müssen, um ein Gegenmittel zu finden. Das ist alles.«
    »Und was habt ihr in den vier Tagen getrieben?«
    »So einiges.«
    Bill und John wollten nicht so recht mit der Sprache heraus. Schließlich platzte Bill dann hervor: »Unter anderem haben wir dir Rosen gekauft. Hier!«
    Mit einer eleganten Bewegung legte der Reporter seiner Frau den Strauß auf die Bettdecke.
    Damit waren Sheilas Fragen vergessen. Glücklich strahlte sie ihren Bill an. John sah das gewisse Leuchten in Sheilas Augen und fand es an der Zeit, sich zu empfehlen.
    Ganz sacht schloß er die Tür. Und einer Schwester, die gerade das Zimmer betreten wollte, teilte er im Verschwörerton mit: »Da dürfen Sie jetzt nicht rein. Der Professor macht gerade Visite. Und die dauert bestimmt eine halbe Stunde.«
    John Sinclair aber verließ vor sich hin lächelnd das Krankenhaus. Doch schon auf dem Weg zu seinem Wagen war die gute Laune verschwunden. Er dachte noch mal an William Abbot. Und daran, was er gesagt hatte. Zum erstenmal war der Name Asmodis aufgetaucht. Der Fürst der Finsternis. Auch Dämonenherrscher genannt.
    Und John Sinclair hatte plötzlich das Gefühl, daß er noch oft aber diesen Mann stolpern würde.
    Der Inspektor sollte recht behalten. Aber das wußte er im Augenblick noch nicht. Und es war auch gut so.
    ENDE
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