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GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

Titel: GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge
Autoren: Jason Dark
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sein. Aber wenn das der Fall gewesen war, hätte sie doch nur ein Bekannter dazu überreden können. Oder aber…
    John kam eine fantastische Idee. Sollte dieser William Abbot tatsächlich ein Dämon sein, war er vielleicht auch in der Lage, jede andere Gestalt anzunehmen.
    John hatte davon schon gelesen und gehört. Wenn das stimmte, war es durchaus möglich, daß er die Gestalt von Bill Conolly angenommen hatte. John hielt sich immer eng an den Hauswänden. Manchmal hörte er aus den schmalen Einfahrten Stimmen und geheimnisvolles Flüstern. Einmal stöhnte jemand jämmerlich. Doch John kümmerte sich nicht darum. Er hatte wichtigere Sachen zu erledigen.
    Das Beerdigungsinstitut Seelenfrieden lag in völliger Dunkelheit. Es brannte nicht einmal eine kleine Lampe an der Hauswand. John ging die paar Stufen zum Eingang hoch und drückte gegen die Tür.
    Nichts. Sie war verschlossen. Damit hatte John allerdings gerechnet.
    Also mußte er versuchen, von der Rückseite in das Haus zu gelangen. John hatte bei seinem ersten Besuch schon zwischen dem Nachbarhaus und dem Beerdigungsinstitut einen schmalen, kaum körperbreiten Durchlaß entdeckt. Johns Schätzung nach mußte er zur Rückseite führen, vielleicht sogar in einen Hof münden.
    Der Inspektor zwängte sich in den Durchlaß. Er berührte fast mit beiden Schultern links und rechts die Hauswände, so eng war es hier. Eng und stockfinster. John ließ kurz seine Lampe aufblitzen. Eine fette Ratte huschte quiekend aus dem Lichtstrahl. Es war totenstill. Das einzige Geräusch war das Schaben der Lederjacke an den Hauswänden.
    Nach einigen Minuten hatte John den Durchlaß hinter sich und stand in einem Hinterhof.
    John schaltete die Lampe ein und deckte den Schein mit der Handfläche ab.
    Drei überquellende verrostete Mülltonnen duckten sich an der Hauswand. Mitten auf dem Hof stand eine verfaulte Holzbank. John sah auch noch etwas anderes.
    Eine Brandmauer. Etwa mannshoch. Sie trennte diesen Hinterhof von dem des Beerdigungsunternehmens ab.
    John grinste. Er hatte mal wieder den richtigen Riecher gehabt. Die Mauer bot kein Hindernis. Mit einem kräftigen Schwung saß John auf der Krone und sprang leichtfüßig auf der anderen Seite wieder hinunter. Der Hof, in dem er gelandet war, war völlig kahl. Es stand nicht ein Abfallkübel herum. Sogar der Boden besaß eine glatte Betondecke. An der Rückseite des Hauses entdeckte John eine Eisentür. Sie war verschlossen.
    Aber der Inspektor sah auch noch etwas anderes. Zwei Kellerfenster, durch die sich ein Mann ohne weiteres schlängeln konnte.
    John legte sich auf den Bauch und sah, daß die Kellerfenster nur durch ein dünnmaschiges Fliegengitter abgesichert waren. Das war für ihn kein Problem.
    John zückte sein Taschenmesser und klemmte es zwischen Holzrahmen und Fliegengitter. Er benutzte die Schneide als Hebel. Das Fliegengitter riß.
    John setzte noch an drei weiteren Stellen das Messer an. Den Rest des Gitters zerrte er mit den Händen herunter.
    John Sinclair steckte das Messer weg und kroch mit den Füßen zuerst durch das schmale Fenster.
    Vorsichtig ließ er sich im Innern des Hauses auf den Boden gleiten. Einige Minuten blieb John lauschend stehen.
    Niemand schien sein Eindringen bemerkt zu haben. Nur zog wieder dieser Moder- und Verwesungsgeruch in Johns Nase. Allerdings nicht so stark wie auf dem Friedhof. Trotzdem, die Ghouls waren also in der Nähe. John knipste die Lampe an. Der Strahl geisterte durch den Keller und riß einen makabren Gegenstandaus der Dunkelheit. Einen gläsernen Sarg.
    Er war offen und stand in der Mitte des Kellers. Das Oberteil des Sarges lehnte an der weißgetünchten Wand. Neben einem Schweißbrenner, der schonmit der zugehörigen Gasflasche durch einen Schlauch verbunden war. John bückte sich und klopfte mit dem Fingerknöchel gegen den Sarg. Das durchsichtige Glas war hart wie Stein. Es mußte ein besonderer Kunststoff sein, aus dem der Sarg gefertigt war.
    Der Lampenstrahl wanderte weiter, und John sah eine Holztür, die aus dem Kellerraum rührte.
    Der Inspektor drückte die Metallklinke herunter.
    Die Tür schwang auf. Sie quietschte nicht einmal in den Angeln. John gelangte in einen aus Ziegelsteinen gemauerten Gang, der wieder an einer Tür endete.
    Und dann hörte John Stimmen.
    Sie kamen von vom, aus dem Raum, der hinter der Tür liegen mußte. Der Inspektor löschte die Lampe und schritt auf Zehenspitzen weiter. Er bückte sich und peilte durch das Schlüsselloch.
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