Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0034 - Friedhof der Vampire

GK0034 - Friedhof der Vampire

Titel: GK0034 - Friedhof der Vampire
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sie sind doch Vampire, oder?« fragte er mit zitternder Stimme.
    »Sie waren Vampire, Konstabler. Bitte, vergessen Sie alles.«
    »Ja.«
    John wandte sich zur Tür.
    »Wo wollen Sie hin, Inspektor?« fragte Burns mit ängstlicher Stimme.
    »Ich muß unten noch jemanden besuchen. Keine Angst, ich bin gleich wieder da«
    Der Inspektor ging langsam die Treppe hinunter und trat nach draußen.
    Die Morgendämmerung hatte bereits eingesetzt. Der Nebel hatte sich fast verflüchtigt, und nur noch an vereinzelten Stellen flatterten einige Nebelwolken über dem Sumpf.
    Der Einäugige lag noch immer unter dem Wagen.
    Als er John erkannte, wurde ihm heiß.
    Der Inspektor zog ihm den Knebel aus dem Mund. Keuchend schnappte der Einäugige nach Luft.
    John löste ihm auch die Fesseln, zog ihn hoch und lehnte ihn an das Rad des Buggys.
    »Nun erzähle mal, mein Freund!«
    »Ich weiß nichts«, knurrte der Einäugige.
    John grinste. »Möchtest du in eine Zelle?«
    Der Mann zuckte zusammen. »Nicht in eine Zelle, bitte.«
    »Dann tu was dafür. Kanntest du Charles Mannering?«
    Der Einäugige nickte. »Ja, ich habe ihn unterwegs getroffen und ihn mitgenommen. Hier nach Deadwood Corner. Ich habe immer für meine Freunde Menschen besorgt.«
    »Mit Charles Mannering waren es sieben, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Warum haben die Vampire Mannering nicht getötet? Ihn nicht in ihren Kreis aufgenommen?«
    »Sie wollten es. Doch der Mann wurde wahnsinnig. Und Wahnsinnige haben eine böse Ausstrahlungskraft. Die Vampire bekommen Angst und flüchten.«
    So etwas Ähnliches hatte sich John schon gedacht.
    »Was haben Sie jetzt mit mir vor?« fragte der Einäugige.
    »Ich muß dich mitnehmen. Deine Aussagen werden protokolliert, und was dann mit dir geschieht, weiß ich nicht.«
    In dem einen Auge des Mannes blitzte es auf. »Nein!« keuchte er. »Nicht mitnehmen. Ich will keine Menschen mehr sehen. Meine Freunde sind nicht mehr da. Ich…«
    Ehe John sich versah, stieß ihm der Mann die Faust in den Magen.
    Es war ein gemeiner Schlag, und er traf John völlig unvorbereitet.
    Der Inspektor taumelte zurück, und diese Gelegenheit nutzte der Einäugige aus.
    Er wischte an John vorbei und rannte mit fliegenden Schritten auf das Moor zu.
    »Ich will nicht!« brüllte er. »Ich will nicht!«
    Dann klatschte er in die braungrüne Brühe.
    John Sinclair, der sich inzwischen wieder gefangen hatte, lief hinterher, wollte den Mann retten.
    Doch es war schon zu spät.
    Der Einäugige steckte bereits bis zum Hals im Sumpf.
    Das letzte, was John von ihm hörte, war ein Schrei.
    John Sinclair, der am Rand des Sumpfes stand, wischte sich über die Stirn.
    Damit war auch der letzte Zeuge dieser grausamen Geschehnisse verschwunden.
    Im Osten tauchte die Sonne auf und verzauberte mit ihren ersten Strahlen die triste Landschaft.
    Mit schleppenden Schritten ging John Sinclair auf den Gasthof zu.
    Als er den Flur betrat, fiel sein Blick auf die Harfe. Ihre Saiten waren zersprungen.
    Auch ein Rätsel, was nie gelöst werden würde.
    »Inspektor?« rief Konstabler Burns von oben.
    »Ja, ich komme«, erwiderte John und war plötzlich heilfroh, dieses gräßliche Abenteuer überstanden zu haben.
    ***
    Konstabler Burns übernahm es, Mrs. Jordan vom Tod ihres Sohnes in Kenntnis zu setzen.
    Als er in die kleine Polizeistation zurückkehrte, wartete John Sinclair bereits auf ihn.
    Der Konstabler hängte seine Mütze an den Haken. »Manchmal wünscht man sich direkt, einen anderen Beruf zu haben«, sagte er. »Es war schrecklich.«
    »Ich kann Sie verstehen«, erwiderte John.
    »Haben Sie die Sache mit dem Geld geklärt?« fragte der Konstabler.
    »Ja. Ich hatte gerade ein Gespräch mit meiner Dienststelle. Recherchen haben ergeben, daß das Geld aus einem Bankraub in Cambridge stammte, der gestern verübt worden ist. Wir konnten es anhand der Nummern, die auf den Scheinen stehen, feststellen.«
    »So etwas Ähnliches hatte ich mir gedacht. Wissen Sie was, Inspektor? Ich für meinen Teil nehme lieber 20 Jahre Knast in Kauf, als so zu enden.«
    »Wem sagen Sie das, Konstabler.«
    John stand auf.
    »Ich werde jetzt wieder nach London fahren. Bin gespannt, was dort auf mich wartet. Das geraubte Geld wird übrigens abgeholt.«
    »Warten Sie, Inspektor. Ich gehe noch mit nach draußen.«
    Als die beiden Männer vor John Sinclairs Bentley standen, drückte der Konstabler dem Inspektor noch einmal die Hand.
    »Vielen Dank für die Rettung, Sir«, sagte er mit kratziger Stimme.
    John
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher