Gier nach Blut

keine Haut mehr übriggelassen. Einige Fische hatten sich noch in der Masse, die unter der Haut lag, festgebissen. Sie klammerten sich daran wie Turner an irgendwelchen Geräten. Sie schnappten. Sie nagten, und sie hatten auch die Lippen bereits verschwinden lassen. Ein letzter Laut drang aus der Öffnung hervor. Ein mörderisches Brüllen, das durch diesen Dschungel hallte und auch die letzten Vögel aus dem Schlaf riß.
    Während die exotischen Tiere über uns wild umherflatterten, versank die Blutsaugerin abermals in den Fluten, begleitet von dem mörderischen Schwärm, um nie mehr aufzutauchen.
    Wir drehten uns um.
    Ich zog Elvira Marquez mit. Beide zitterten wir und waren deshalb auch beide froh, als uns Suko seine Hände entgegenstreckte und uns somit in Sicherheit brachte…
    ***
    Es gab noch jemand, der zitternd und totenblaß im Gras hockte. Perez, der Leibwächter, der harte Mann, der jetzt allerdings ziemlich am Ende war, den Kopf schüttelte, sich bekreuzigte! und alles nicht fassen konnte.
    Suko legte ihm aus Sicherheitsgründen eine Handschelle um, dann nickte er mir zu.
    »Das ist selbst für uns neu, daß eine Blutsaugerin von Piranhas gefressen wird.«
    »Du sagst es. Wir können es ja in die Vampir-Literatur aufnehmen lassen.«
    Er winkte ab. »Vergiß es.«
    Es war wahrscheinlich die beste Lösung. Wir würden vergessen, ebenso wie Elvira Marquez, obwohl sie ihre Mutter nicht mehr zurückbekommen würde.
    Bevor wir die Dschungellandschaft verließen, warf ich noch einen Blick auf den Teich.
    Ich sah die Knochen.
    Sie dümpelten auf den Wellen. Der bleiche Totenschädel zwischen ihnen gehörte sicherlich einer Untoten, die nun endgültig vernichtet worden war…
    ENDE