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Gier nach Blut

Gier nach Blut

Titel: Gier nach Blut
Autoren: Jason Dark
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Elvira Marquez. »Nicht schießen, Suko! Nicht schießen!«
    Zugleich rammte die Untote wieder ihren Kopf vor. Diesmal sah es so aus, als würde sie meinen Hals erwischen. Ich spürte bereits die Zähne auf der Haut…
    ***
    Zwei Schlangen waren wie sich drehende Stricke auf Elvira Marquez geschleudert worden. Wie viele Menschen hatte sie auch Angst vor diesen Tieren, obwohl die meisten Schlangen harmlos waren und nur ihre Ruhe haben wollten. Egal wie, Elvira überwand sich selbst. Durch heftige Bewegungen beider Arme schleuderte sie die Tiere von sich, die zurück ins hohe Gras fielen und nicht daran dachten, anzugreifen. Sehr schnell huschten sie sogar wieder davon.
    Elvira hatte Zeit bekommen.
    Sie schaute zu Suko.
    Auch er und Perez hatten sich von den Schlangen befreien können.
    Perez stand da wie eine Plastik. Obwohl er nicht unmittelbar durch Sukos Waffe bedroht wurde, rührte er sich nicht. Zusammen mit dem Inspektor starrte er gegen den Steg.
    Und Suko hob den Arm an. Er zielte mit seiner Beretta, was auch Elvira sah.
    »Nicht schießen, Suko! Nicht schießen!« brüllte sie.
    Der Schrei irritierte den Inspektor tatsächlich. Er schaute kurz zu Elvira hinüber und sah, daß sie nicht mehr an ihrem Platz stand. Sie war bereits auf den Steg gerannt. Mit langen Schritten hetzte sie auf John Sinclair und die Blutfrau zu. Und dabei schrie sie einen Satz, von dem Suko jedes Wort genau mitbekam.
    »Ich werde meine Mutter rächen!« schrie Elvira. »Ich werde dich zur Hölle schicken!«
    Rutschend stoppte sie ab, fiel über den Körper der Blutsaugerin, griff aber gleichzeitig in die Kleidung und wuchtete die Untote in die Höhe, die mit einem derartigen Angriff nicht gerechnet hatte und sich auch nicht wehrte.
    Kraftvoll wuchtete Elvira die Wiedergängerin herum, die stumm blieb.
    »Das ist für meine Mutter!« brüllte Elvira und schleuderte Sarah Helen Roberts über den seitlichen Rand des Stegs hinweg in das von Piranhas beherrschte Wasser…
    ***
    Ich spürte plötzlich keinen Druck mehr auf meinem Körper und konnte mich wieder normal bewegen. Sofort schnellte ich hoch, war bereit zu schießen, aber ich sah nur Elvira vor mir, die nicht mich anschaute, sondern ins Wasser starrte, in das die Blutsaugerin gefallen war.
    »Jetzt wird sie gefressen!« keuchte die junge Frau.
    Als wären ihre Worte von den Fischen verstanden worden, waren sie urplötzlich da. Und sie kamen von allen Seiten. Blitzschnell wie Pfeile schössen sie heran.
    Ein Ziel gab es.
    Sarah Helen Roberts! Die trotzdem nicht aufgeben wollte und darum kämpfte, an das rettende Ufer zu gelangen. Sie hatte ihren Körper in die Höhe geschleudert. Das grausig verzerrte Gesicht zeigte sie uns als tanzenden Fleck, sie wollte auch gehen, denn zu tief war das Wasser hier nicht. Aber es brodelte plötzlich so stark auf, daß selbst wir auf der Höhe des Stegs Furcht bekamen.
    Wir verließen ihn trotzdem nicht. Elvira hatte sich an mich geklammert.
    Sie sprach, doch ich verstand nicht, was sie sagte. Es waren wohl Racheschwüre oder Flüche.
    Die Fische hatten ihre Beute. Und sie bissen, sie nagten und sie sägten auch zu.
    Die nasse Kleidung war kein Hindernis für sie. Sofort hatten sie sich durchgenagt, dann gelangten sie an die Haut, und wir konnten sehen, wie gierig sie waren. Sie wollten alles haben, nicht nur den Teil des Körpers, der sich im Wasser befand. Sie sprangen sogar in den Fluten herum, zielten gegen die Arme, das Gesicht der Blutsaugerin, und an den Füßen hatten sie Haut, Fleisch und Sehnen bereits durchgenagt.
    Das untote Wesen, das nicht einmal jetzt Schmerzen verspürte, sackte zusammen.
    Die Roberts verschwand im Wasser.
    Um sie herum brodelte eine Hölle. Da waren die Fische wie in einem Killerwahn. Sie sprangen, sie schwammen, sie bissen, sie sägten mit ihren nadelspitzen Gebissen jedes Hindernis durch, und sie fraßen sich Sekundenschnell tiefer.
    Im Körper der Untoten hatte das fremde Blut seinen Platz gehabt. Jetzt quoll es hervor, als die Roberts zerrissen wurde. Das helle Schaumwasser färbte sich rosa, und die Piranhas gierten noch stärker nach ihrer Beute.
    Der Boden war ebenfalls aufgewühlt. Wahrscheinlich schlug die Vampirin noch um sich und wühlte deshalb den Schlamm auf. Wie dem auch war, sie hatte keine Chance mehr.
    Noch einmal tauchte sie auf, als wollte sie uns zum Abschluß ein besonders schauriges Bild bieten.
    Wir sahen ihr Gesicht, das keines mehr war. Die Piranhas hatten daran gefressen und so gut wie
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