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Gier nach Blut

Gier nach Blut

Titel: Gier nach Blut
Autoren: Jason Dark
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Elvira kam sich ebenfalls verarscht vor, ihr Gesicht war rot angelaufen. »Das stimmt doch nicht!« zischelte sie.
    »Dieser Hundesohn lügt uns die Hucke voll, und das nicht einmal gut.«
    »Nein, nein, ich lüge nicht!« Perez regte sich auf, sprach aber noch immer relativ leise. »Es gibt diesen Dschungel. Jorge Ruiz hat ihn anbauen lassen. Er handelt ja mit exotischen Tieren, und einige hat er auch behalten. Er wollte ein Stück südamerikanischer Heimat in seiner Umgebung haben, deshalb der Wintergarten mit dem Dschungel. Er ist ziemlich groß und liegt zum Garten hin.«
    Das hörte sich schon anders an.
    Ich lächelte knapp, bevor ich fragte: »In ihm sind also Ruiz und die Roberts verschwunden?«
    »Ja.«
    »Und sie hätten eigentlich schon zurückkommen müssen.«
    Perez wand sich. »Eine Zeit haben sie mir nicht genannt. Aber es ist schon komisch, wo die Frau doch… na ja, Sie wissen schon.«
    »Ja, sie will Blut«, flüsterte Elvira. »Und hast du nie Angst gehabt, Mann?«
    »Naja… sie… sie war ja satt.«
    Elvira hatte Mühe, die Worte zu sprechen. »Ja, sie war satt. Vom Blut meiner Mutter.« Sie ging einen Schritt auf den drahtigen Mann zu. »Und du hast dagegen nichts unternommen, denke ich mal.«
    »Was sollte ich denn tun?«
    Bevor sich Elvira noch mehr aufregte, mischte ich mich ein. »Nicht jetzt«, sagte ich, »unser Ziel ist wichtiger.«
    Ihr schon erhobener Arm sank wieder nach unten. In den Augen schimmerten Tränen, wahrscheinlich vor Wut und Zorn. Ich schnippte mit den Fingern. »Bringen Sie uns hin, Perez.«
    »In den Dschungel?«
    »Wohin sonst, Mann?«
    Er hatte noch immer Einwände. »Aber es ist gefährlich. Da ist nicht nur die Blutsaugerin…«
    »Das wissen wir.« Ich ließ ihn nicht ausreden, denn ich wollte nicht noch mehr Zeit verlieren.
    Perez hob die Schultern. Ein Zeichen, daß er sich vorläufig in sein Schicksal gefügt hatte. Wir waren trotzdem auf der Hut und hatten unsere Waffen gezogen.
    Der Leibwächter ging vor, wir blieben hinter ihm, und Elvira machte den Schluß.
    Der Mann führte uns zu einem Anbau, in dem wir auch einen Gang vor uns liegen sahen. Er war nur schwach erhellt, aber die Glastür an seinem Ende sahen wir trotzdem.
    »Dort ist es!«
    Ich tippte Perez auf den Rücken. »Wir wissen es, gehen Sie weiter.«
    »Was ist, wenn wir dort sind?«
    »Ganz einfach, Mr. Perez. Wir haben uns so an Sie gewöhnt, daß Sie auch weiterhin den Führer spielen können.«
    »Verdammt, das ist…«
    »Sagen Sie nicht zu gefährlich. Sie kennen sich hier aus, Sie sind hier zu Hause, oder nicht?«
    »Ich hasse den Dschungel.«
    »Wir auch. Aber da muß man durch. Vor allen Dingen, wenn er als Versteck für eine Blutsaugerin dient.« Wir brauchten nicht mehr lange, um die Glastür zu erreichen. Vor ihr blieben wir stehen. Ich klopfte dagegen. Panzerglas. Da kam so leicht niemand durch.
    Sie war zugeschwappt, und eine Gummiverkleidung dichtete sie ab.
    Suko nahm sich des Leibwächters an. Der Polizeigriff machte Perez wehrlos.
    Ich aber zog die Tür auf, trat hindurch und hatte tatsächlich das Gefühl, im Regenwald gelandet zu sein…
    ***
    Die Luft war feucht und schwer, und wir blieben zunächst einmal stehen, um uns an die neue Umgebung zu gewöhnen.
    Vor uns lag eine dunkelgrüne, geheimnisvoll, lebende, vibrierende Welt.
    Nur wenig Licht erreichte den Boden.
    Es war alles echt. Der Geruch, die Feuchtigkeit und auch die verdammten Insekten, die uns umschwirrten.
    Ein häßlich klingendes Kreischen ließ uns zusammenzucken. Irgendwo in der grünen Düsternis waren Papageien flatternd aufgestiegen und suchten sich einen anderen Landeplatz.
    Weder von der Roberts noch von Ruiz sahen wir etwas. Trotzdem wußte jeder von uns, daß irgendwo in diesem dichten Pflanzen Wirrwarr die Gefahr lauerte.
    Suko stellte eine gute Frage. »Wie gehen wir vor? Sollen wir uns trennen? Oder bleiben wir zusammen?«
    »Das liegt an Perez.«
    »Wieso an mir?«
    »Sie werden uns zu Ihrem Herrn und Meister bringen. Er hat doch in seinem Dschungel sicherlich einen Lieblingsplatz – oder nicht?«
    »Nein.«
    »Er sollte wissen, daß wir da sind!« flüsterte Elvira und schrie, ohne uns zu fragen, ihre Botschaft in die Grüne Hölle hinein. »He, Ruiz, hörst du uns? Wir sind da. Wir sind gekommen, um dich und die verdammte Blutfrau zu holen. Du hast keine Chance, auch Perez, dein Killer, hat sie nicht gehabt! Wir kommen jetzt!«
    In ihre letzten Worte hinein erklang das wilde Schreien und Kreischen
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