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Gier nach Blut

Gier nach Blut

Titel: Gier nach Blut
Autoren: Jason Dark
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einkalkuliert waren.«
    »Wir kennen keine Benetti.«
    »Sie vielleicht nicht, aber Jorge. Machen Sie schon auf, es ist wichtig. Es geht um die Roberts.« Damit hatte Elvira zum letzten Trumpf gegriffen, und wir waren gespannt, ob er zog.
    Tatsächlich, denn der Sprecher erklärte, daß er die Tür öffnen würde. Es dauerte knapp fünf Sekunden, bis sie geöffnet wurde und das Licht aus dem Haus Elvira überflutete.
    »Wer… wer… Sie… verdammt, Sie sind gar nicht Carla Benetti. Du bist eine von den Marquez, du bist…«
    »Sehr richtig.«
    Der Leibwächter wollte die Tür wieder zurammen, dagegen allerdings hatten wir etwas. Zugleich starteten wir, und Perez kam nicht dazu, die Tür nach vorn zu wuchten. Er konnte auch seine Waffe nicht mehr ziehen, denn Sukos Treffer, mit der Handkante geführt, säbelte ihn von den Beinen. Er fiel um und landete auf einem bunten Teppich. Ich schloß die Tür.
    Suko hatte seine Beretta gezogen, stand neben Perez und ließ ihn in die Mündung sehen. Der Mann blieb auf dem Rücken liegen. Er war noch immer überrascht und kam uns vor wie ein großer Käfer.
    Ich hatte die Tür geschlossen und schaute mich blitzschnell um, soweit dies möglich war. Viel war wegen des doch ziemlich düsteren Lichts nicht zu sehen. Ich erkannte nur, daß Ruiz ein Stück Heimat mit nach England genommen hatte, denn der spanische Stil, Fliesen auf dem Boden, helle Wände sowie Rundbögen, die zu anderen Räumen führten, überwog. Eine Treppe fiel mir auf. Über die gelangte man in den Keller.
    Die Stufen wurden begleitet von einem Geländer aus Schmiedeeisen.
    Suko sorgte dafür, daß Perez auf die Beine kam. Der Leibwächter mußte sich vor der Wand aufbauen, sich dagegenfallen lassen und wurde von Suko durchsucht.
    Der Inspektor fand einen Revolver und ein Messer. Beides warf er in den Treppenschacht. Ich konnte mir vorstellen, daß der Mann aus dem Revolver auf mich gefeuert hatte.
    »Wie heißen Sie?« fragte ich ihn.
    »Perez.«
    »Gut, Sie scheinen sich kooperativ zu zeigen. Nur dsmit Sie nicht auf falsche Gedanken kommen, Perez, mein Kollege und ich sind Polizisten und keine Gangster. Und wir wollen im Prinzip auch nichts von Ihnen, sondern von einer Person namens Sarah Helen Roberts. Die sollte Ihnen ja ein Begriff sein.«
    Er schielte mich von der Seite her an. »Sollte sie das? Ist sie aber nicht. Oder sehen Sie jemand in der Nähe, auf den Ihre Beschreibung passen würde?«
    »Sie haben recht, und es wundert mich. Ferner wundert es mich noch, daß sich Ihr Chef nicht hat blicken lassen. Wo steckt denn unser Freund Ruiz?«
    »Er ist nicht hier.«
    »Das sollen wir Ihnen glauben?«
    »Ist mir egal.«
    »Der lügt!« flüsterte Elvira Marquez. »Verdammt noch mal, der lügt doch! Das hört und sieht jeder. Das ist ein… das ist ein verfluchter Hundesohn, der nicht die Wahrheit spricht. Sein Chef muß hier sein. Ebenso werden wir hier auch die Untote finden. Ein besseres Versteck gibt es nicht. Sie haben die Blutfrau mitgenommen, um hier in aller Ruhe abwarten zu können.«
    »Das denke ich auch«, sagte ich, »und deshalb wird uns Freund Perez die Wahrheit sagen oder uns ganz einfach durch das Haus führen. Dann werden wir weitersehen.«
    Perez überlegte. Er hatte noch immer seine Haltung eingenommen und die Hände gegen die Wand gestützt. Daß er nach einem Ausweg suchte, stand fest, für ihn gab es nur den einen.
    »Wir warten nicht gern lange«, sagte Suko.
    »Okay, darf ich mich abstoßen?«
    »Sicher.«
    Perez drehte sich. Sein Gesicht zeigte einen leichten Schweißfilm auf der Haut. Er kaute auch an seiner Unterlippe, ein Zeichen, daß er nervös war.
    Mir gefiel die Ruhe in diesem Haus nicht. Es war eine nahezu beklemmende Stille, wie die berühmte Stille nach einem schrecklichen Vorgang oder nach einer schlimmen Tat. Selbst Perez schien sich nicht wohl zu fühlen. Er schluckte einige Male und suchte nach Worten, bis er schließlich mit heiserer Stimme sagte: »Ich verstehe es selbst nicht.«
    »Was?« fragte Suko.
    »Wo Señor Ruiz bleibt.«
    »Ist er denn gegangen?«
    Der Mann nickte. Er war sicherlich ein Kämpfer und verdammt gefährlich, in diesen Augenblicken allerdings mußte er sich sehr klein vorkommen.
    Er kam mit der Situation nicht zurecht, was möglicherweise auch an der unheimlichen Besucherin liegen konnte.
    »Wir warten nicht gern.«
    Perez nickte. »Er hat die Frau mitgenommen«, flüsterte er.
    »Wohin?«
    »In den Dschungel.«
    Suko schaute mich an, ich ihn.
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