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Ghouls in Manhattan

Ghouls in Manhattan

Titel: Ghouls in Manhattan
Autoren: Jason Dark
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Beine an und stieß sie wieder von sich.
    Schmerzen verspürte der Untote nicht, als er über Suko hinwegkatapultiert wurde und gegen die Wand klatschte. Es sah aus, als hätte man eine Puppe dagegen geschleudert. Steif und ungelenk fiel der Zombie auch wieder nach unten.
    Suko sprang auf ihn zu. Seine Reflexe gehorchten ihm wieder. Er konnte sich normal bewegen, auch wenn er noch den dumpfen Druck im Hinterkopf spürte.
    Aber sein Instinkt hatte ihn verlassen. Er warnte ihn nicht, und Suko übersah in seinem Angriffsschwung das viereckige Loch vor der Leiter.
    Er trat ins Leere.
    Ein überraschter Schrei.
    Während sich der Zombie wieder aufrichtete, fiel Suko in die Tiefe…
    Jeder Mensch — und da bildete Suko keine Ausnahme — reagiert panikerfüllt, wenn ihm der Boden so plötzlich unter den Füßen weggezogen wird.
    Doch Suko fing sich schnell.
    Es war der Schmerz, der ihm bewußt machte, daß er sich auf einer Reise in den Tod befand.
    Mit der linken Schulter wuchtete er gegen eine Sprosse und glaubte, einen Schlag mit dem Hammer bekommen zu haben. Nur mühsam konnte er einen Schrei unterdrücken.
    Wie ein Blitzstrahl kam ihm im selben Augenblick die Erkenntnis. Die Sprossen konnten sein Leben retten.
    Er griff zu.
    Rechts und links — wahllos…
    Einmal rutschte er ab, faßte ein zweites Mal nach, hing für einen Moment fest, spürte einen reißenden Schmerz im Oberarm, griff wieder zu, rutschte abermals ab und nahm jetzt auch noch die andere Hand zu Hilfe.
    Es klappte.
    Doch unter welchen Bedingungen!
    Der Chinese hatte das Gefühl, jemand würde ihm beide Arme aus den Gelenken reißen. Fast schossen ihm die Tränen aus den Augen. Da mußte einer mit einem Messer in seine Sehnen schneiden, so weh tat es.
    Aber er ließ nicht los, und seine tastenden Füße fanden auf den untersten Sprossen Halt. Nur seine Beretta hatte er verloren. Sie mußte irgendwo hinter der Bühne aufgeprallt sein.
    Suko hielt fest.
    Schwer ging sein Atem. Stoßweise drang er über die Lippen, dick lag der Schweiß auf seiner Stirn, und er zitterte von den Zehen bis zu den Haarspitzen.
    Aber er hatte es geschafft.
    Suko hob den Kopf. Er mußte ihn dabei in den Nacken legen, um nach oben zu schauen.
    Dort hörte er Geräusche.
    Kampfgeräusche.
    John allein gegen die Zombies!
    Konnte das überhaupt gutgehen?
    Der Chinese entschloß sich gedankenschnell. Er mußte wieder hoch, um dem Partner Hilfestellung zu geben.
    Suko hatte sich halb gedreht und auch schon seinen rechten Fuß eine Sprosse höher gesetzt, als er innehielt. Seine Augen wurden groß, denn was er da sah, das hatten er und John unter allen Umständen vermeiden wollen…
    ***
    Ich sah diesen seltsamen Dämon dicht vor mir. So dicht, daß ich ihn mit der Hand hätte greifen können.
    Ich hütete mich, dies zu tun, und konzentrierte mich nur auf sein rotes Augenpaar.
    Sie rollten in den Höhlen und kamen mir wie winzige Feuerräder vor.
    Und plötzlich war die gesamte Gestalt erleuchtet. Ein rötlicher Schimmer hatte sich über sie gelegt.
    Jetzt sah ich ihn genauer und zögerte zu schießen, weil mir so eine Gestalt noch nie begegnet war.
    Durch das Rot sah ich auch die bräunliche Haut. Sie wirkte wohl viel dunkler, als sie in Wirklichkeit war. Der Dämon hatte Hörner auf dem Kopf, sie wuchsen ihm aus der Stirn, und das Gesicht erinnerte mich entfernt an das eines Ziegenbocks.
    So mußte Asmodis aussehen — oder wenigstens ungefähr so. Aber der hier war nur ein Gift, Galle und Feuer spuckendes kleines Teufelchen, befreit, weil Xorron ebenfalls freigekommen war. Feuer spie er in der Tat.
    Er öffnete sein Maul und wollte mir die Flammen ins Gesicht pusten.
    Da stieß ich mit dem Dolch zu. Ich hatte ihn blitzschnell aus der Scheide gerissen und traf mit der Klinge das weit aufgerissene Maul.
    Der Dämon zuckte zurück. Die Flamme erstickte in seinem Rachen. Er schlug mit den überlangen Armen um sich, ich sah die scharfen Krallen, und damit zerfetzte er sich sogar noch die Haut, aus der eine bräunliche Flüssigkeit sickerte, die entgegen aller Erdanziehung an seinem Körper hochstieg und ihn auflöste.
    Den Teufel gab es nicht mehr.
    Das hatte ich geschafft. Etwas wie Befriedigung machte sich in mir breit.
    Als vorhin der Strahl aufgeblitzt war, hatte ich mir gemerkt, wo die Zombies zu finden waren. Sie standen am Rand des Schnürbodens, wo ihn ein Gitter zur Bühne hin abgrenzte. Dort mußte ich hin, wenn ich sie packen wollte. Vielleicht hatten sie auch vor, auf die
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