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Ghouls in Manhattan

Ghouls in Manhattan

Titel: Ghouls in Manhattan
Autoren: Jason Dark
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sich stets aufrecht. Sein Haar war sehr kurz geschnitten, die Augen blickten scharf und klar, und seine Nasenflügel waren immer etwas gebläht. »Jetzt!« rief er und startete.
    Schwungvoll katapultierte er sich aus der dritten Gasse auf die Bühne hinaus.
    Gleichzeitig setzte die Musik ein. Schmissige Melodien erklangen. Die beiden Hauptpersonen traten etwas zurück, damit die Tänzer Platz hatten, denn ihnen folgten noch einige Kinder, die zu singen und zu tanzen anfingen.
    Sound of Music — ein herrliches Stück, das in den nächsten Sekunden zum Sound of Horror werden sollte.
    Soeben hatten die Zombies weit über dem Schnürboden das Gitter überklettert.
    Gleichzeitig gaben die Beleuchter mehr Licht. Die Scheinwerfer wurden gedreht, eine helle Flut fiel auf die Bühne, die jedoch durch einen Schatten unterbrochen wurde.
    Zuerst fiel Xorron.
    Und in seinem Schlagschatten rasten die beiden anderen Zombies dem Bühnenboden entgegen.
    Dumpf schlugen sie auf!
    ***
    Ich wußte nicht, wo Suko war, ich dachte auch nicht mehr an mich, sondern nur an die nahe Zukunft. Die Zombies hatten es geschafft. Sie würden sich zwischen die Zuschauer werfen und mit einem grauenhaften Blutbad beginnen.
    Es war uns nicht gelungen, sie zu stoppen. Aber wir mußten versuchen zu retten, was noch zu retten war. Zuvor mußte ich freie Bahn haben, was schwierig sein würde, denn vor mir stand eine lebende Leiche.
    Sie wollte meinen Tod.
    Zombies sind oft langsam.
    Ich war es nicht. Mein Streich mit dem Schwert wurde in Halshöhe geführt. Das Zombie-Gesicht änderte seinen Ausdruck. War es aus Angst?
    Dann stand plötzlich ein Torso vor mir, während rechts von ihm der Kopf zu Boden polterte.
    Eine Sekunde stand ich still.
    Dann kippte mir der kopflose Körper entgegen. Ich schleuderte ihn zur Seite und hörte im selben Moment die ersten Schreie.
    Etwas dünn drangen sie zu mir hoch, dafür vernahm ich die Stimmen der Beleuchter um so deutlicher.
    »Verdammt, da ist was passiert!«
    »Los, runter!«
    »Volles Licht!«
    Auch ich mußte nach unten. Springen konnte ich nicht, ich hätte mir sämtliche Knochen gebrochen. So war ich gezwungen, den normalen Weg zu nehmen.
    Also über die Leiter.
    Ich jagte quer über den Schnürboden, stolperte, fing mich, sah das viereckige Loch und auch die Leiter.
    Jetzt waren die Schreie lauter geworden. Besonders die der Frauen stachen spitz hervor. Auf der Bühne und vielleicht auch im Zuschauerraum mußte es zu einer Panik gekommen sein.
    Ich steckte das Schwert nicht weg, sondern hielt mich nur mit der linken Hand fest, als ich nach unten kletterte. Es war mehr ein Fallen und Rutschen als ein normales Klettern. Oft stieß ich gegen das Metall, doch darauf durfte ich keine Rücksicht nehmen.
    Nur weiter, immer weiter, noch retten, was zu retten war.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte ich drei Männer. Das waren die Beleuchter, denn in ihrer Höhe befand ich mich.
    »Verschwinden Sie!« schrie ich sie an, aber sie blieben tatsächlich stehen, so sehr hatte sie meine Stimme erschreckt.
    Wo war Suko?
    Zwei Sprossen verfehlte ich, schlug dafür mit dem Gesicht gegen Eisen, und aus meiner Nase rann Blut. Ich hatte keine Zeit, mich darum zu kümmern, näherte mich immer mehr dem Bühnenboden, fiel und rutschte weiter und vernahm plötzlich den Schuß.
    Die Beretta!
    Suko war da.
    Ich legte noch mehr zu. Und dann, als vielleicht noch sechs Stufen zu überwinden waren, sprang ich…
    ***
    Zuerst reagierte niemand der Mitwirkenden. Schauspieler, Sänger, Tänzer und auch die Kinder standen so starr, als wären sie auf dem Bühnenboden festgeleimt worden.
    Die Musik spielte weiter, der Dirigent hatte noch nicht bemerkt, was geschehen war.
    Dafür einige Zuschauer. Sie sprangen auf, und wie auch die Schauspieler sahen sie ebenfalls die schaurigen Gestalten im grellen Licht der Scheinwerfer.
    Voll trafen die Kegel den großen Ausschnitt der Bühne. In ihrem Licht sahen die Untoten noch bleicher, noch verwester und auch noch schrecklicher aus. Einer hatte noch seine Haare. Als dunkle Strähnen fielen sie zu beiden Seiten des Kopfes bis auf die Schultern.
    Dreckkrumen hatten sich in ihnen verfangen und sie zu einem verfilzten Gebilde verdreht. Die Gesichter der beiden waren eingefallen, als hätte jemand mit einer Hand dagegen gedrückt und auch die Augen tiefer in die Höhlen gestoßen. Die Lippen waren geöffnet. Ein Hauch von Moder wehte den Akteuren entgegen.
    Die letzten Zombies rahmten Xorron ein. Rechts und links
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