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Ghouls in Manhattan

Ghouls in Manhattan

Titel: Ghouls in Manhattan
Autoren: Jason Dark
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nächste Kugel hieb in den Boden, wo sie keinen Schaden anrichtete. Beim ersten Schuß hatte ich noch überlegt, beim zweiten war ich mir sicher.
    Da hatte jemand mit einer Beretta geschossen.
    Ein Zombie!
    Er hielt meine Pistole in der Hand. Er mußte es gewesen sein, der Jo Barracuda die Waffe abgenommen hatte.
    Im Moment war der Untote wichtiger als Xorron. Er wußte zwar nicht recht, wie er die Waffe halten sollte, aber er konnte damit schießen, das hatte er ja bewiesen.
    Ich duckte mich, umfaßte den Schwertgriff mit beiden Händen und schlug zu.
    Der Zombie verlor den rechten Arm. Er fiel zu Boden, und die Hand umklammerte noch immer die Waffe. Es war ein makabres Bild, und ich schüttelte mich.
    Aber er war noch nicht erledigt.
    Langsam drehte er sich und suchte seinen neuen Gegner, der ihn so fertiggemacht hatte.
    Ich legte all meine Wut in den Schlag, denn wahrscheinlich hatte diese Bestie unseren Freund Jo Barracuda auf dem Gewissen. Und diesmal schlug ich ihm den Kopf von den Schultern.
    Dumpf polterte er zu Boden.
    Noch immer befanden sich Menschen auf der Bühne. Ich wußte nicht, was sie fühlten, aber für sie mußte es die absolute Hölle sein, das Grauen in brutaler Perfektion. Das war kein Kino, sie konnten nicht aufstehen und hinausgehen, sondern mußten durchhalten bis zum bitteren Ende.
    Um Suko konnte ich mich nicht kümmern. Ich stand allein gegen Xorron. Und verdammt, Freunde, ich wollte ihn haben.
    Mein Gesicht war verzerrt. Der Schweiß lief mir in Strömen darüber. Die letzten Minuten hatten mich regelrecht abgestumpft, ich war zu einer Kampfmaschine geworden.
    Xorron!
    Wo steckte er?
    Er stand noch auf der Bühne, hatte die Arme erhoben und hielt eine zappelnde Frau fest, die er töten wollte wie ein Raubtier im Dschungel. Ich startete.
    Genau einen Schritt kam ich weit. Da packte eine Hand meinen linken Knöchel und zog daran. Sie hielt eisern fest, ich wollte trotzdem weiter, rutschte mit dem anderen Fuß auf dem glatten Teppich aus und fiel hin. Noch im Liegen packte ich den silbernen Dolch und schleuderte ihn auf Xorron zu, der jedoch auswich, so daß meine Waffe im Orchestergraben verschwand.
    Dann warf ich mich herum. Der Gegner hatte meinen Knöchel wieder freigegeben, und als ich auf dem Rücken lag, konnte ich ihn zum erstenmal sehen.
    Es war eine lebende Leiche. Aber eine, die erst vor wenigen Minuten gestorben war. Ihr Gesicht schwamm in Blut. Dann fiel mir der Zombie entgegen.
    Ich kantete das Schwert hoch.
    Der Zombie konnte seinen Fall nicht mehr stoppen. Die Klinge glitt in und durch seinen Körper.
    Ich sah zu, daß er nicht auf mich fiel, rollte mich zur Seite. Immer noch stand ich Xorron nicht gegenüber, und er hatte sich die wehrlose Frau geholt.
    Im selben Augenblick hörte ich eine Stimme.
    »Xorron!«
    Das Organ war laut, wie Donnerhall pflanzte sich der Ruf bei dieser besonderen Akustik fort und Xorron gehorchte. Er ließ die unverletzte Frau fallen, wobei er sich umdrehte und in den Zuschauerraum starrte. Dort standen sie.
    Lady X, Tokata und Dr. Tod!
    ***
    Sie wollten ihn holen, eingliedern in ihre Mordliga, und Solo Morasso hatte auch seinen Namen gerufen.
    Dr. Tod stand im Gang. Tokata und Lady X hatten ihm den Weg geebnet.
    Soviel ich in diesen kurzen Augenblicken sehen konnte, hatte es keine Leichen gegeben, aber die Menschen waren wie Puppen zwischen die Sitzreihen geschleudert worden.
    Selbst Schreie waren nicht mehr zu hören. Die Menschen waren stumm vor Grauen.
    Xorron gehorchte.
    Er lief auf die Rampe zu, während ich mein Schwert hob, um es ihm in den Rücken zu schleudern. Bei einem Menschen hätte ich so etwas nie gekonnt, aber bei Xorron war es etwas anderes, er mußte vernichtet werden.
    Noch rechtzeitig sah ich es vor der Mündung aufblitzen. Lady X, die ehemalige Terroristin, feuerte. Sie jagte eine Garbe auf die Bühne und nahm keine Rücksicht, daß sich außer mir noch mehr Personen darauf befanden.
    Ich hechtete mit einem gewaltigen Sprung zur Seite und fiel dabei in den Vorhang hinein, dicht neben die Bude des Inspizienten. Sofort kam ich wieder auf die Knie, und da war die Scott schon einige Schritte vorgelaufen und hatte die Waffe geschwenkt.
    Wieder schoß sie.
    Vielleicht hätte sie mich getroffen, mit großer Wahrscheinlichkeit sogar, aber da war noch Xorron. Und er rettete mir praktisch das Leben, denn sein Sprung brachte ihn genau in die Garbe der Maschinenpistole. Von seinem Körper prallten die Kugeln ab und wirbelten als
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