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Gestohlene Wahrheit

Gestohlene Wahrheit

Titel: Gestohlene Wahrheit
Autoren: Julie Ann Walker
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Schläge, die er verdient hatte, aber …
    Sie küsste ihn.
    Da waren diese heißen, kleinen Küsse, die sie auf sein ganzes Gesicht drückte … Sie schlang ihre glatten, schlanken Arme um seinen Hals und …
großer Gott
, dann vergrub sie ihre Finger in den Haaren in seinem Nacken.
    Er träumte. Anders konnte es nicht sein.
    Ali hasste ihn, weil er ihren Bruder getötet hatte. Sie hasste ihn für all die Jahre, in denen er nur finstere Blicke und noch dunklere Gedanken für sie übrig gehabt hatte. Sie hasste ihn für seine ständige Zurückweisung und die unverzeihliche Art, wie er sie behandelt hatte, nachdem er den Forderungen seines Körpers endlich nachgegeben hatte. Sie hasste ihn aus all den Gründen, aus denen sie ihn hassen
sollte
.
    Dann war das also ein Traum. Ein süßer, wunderbarer Traum, denn sie konnte unmöglich wirklich hier sein und sich an ihn klammern, als ob sie nie wieder weggehen würde, ihn mit zärtlichen Küssen bedecken und ihm zuraunen, wie sehr sie ihn vermisst hatte.
    Seltsam war nur, dass sie sich so real in seinen Armen anfühlte, so weich und lebendig …
    Geißblatt.
    Er atmete den köstlichen Duft von Geißblatt tief ein.
    »Ali?« Er rückte ein Stück von ihr ab und sah ihr in die goldenen Augen, und was er dort entdeckte, verschlug ihm den Atem …
    »Ich liebe dich«, hauchte sie, und die Welt schien stillzustehen.
    Er schüttelte den Kopf und fasste es nicht, konnte es nicht glauben. »Aber … aber …«
    »Und es ist mir egal, ob du mich nicht liebst, weil du es tun
wirst
. Außerdem
brauchst
du mich, ob dir das klar ist oder nicht.«
    »Aber … aber …« Äh, wieso klang er wie eine leiernde Schallplatte?
    »Und es tut mir leid, dass ich dir das nicht schon früher gesagt habe. Ich hätte es gesagt, wenn du an dein blödes Telefon gegangen wärst, aber … danke. Danke, dass du das an diesem schrecklichen Tag für Grigg getan hast.«
    Das war’s.
    Er fiel auf dem Asphalt auf die Knie, ignorierte die Schmerzen in seinen Kniescheiben, und Ali, die er in seinen Armen hielt, wurde mit nach unten gezogen.
    »Scht«, besänftigte sie ihn, während die warme Septembersonne auf sie beide herunterstrahlte und das winzige Funkeln triumphierend zu begrüßen schien, das in seiner dunklen, gepeinigten Seele aufflackerte.
    Und … ja, das waren seine Tränen, die heiß und feucht in ihr weiches Haar fielen, während er so heftig zitterte, dass er glaubte, ihre Zähne klappern zu hören.
    »Scht, Nate«, sagte sie erneut und drehte den Kopf ein wenig, um seinen zuckenden Hals zu küssen.
    Ihr Atem war warm, so warm.
    »Sag das noch mal«, keuchte er und konnte es noch immer nicht glauben …
    »Scht, Nate«, flüsterte sie und drückte die Lippen an seinen Kiefer.
    »Nicht das, das andere.«
    »Danke, dass du …«
    »Nein«, unterbrach er sie, und sein Herz konnte die Spannung kaum noch ertragen. Hatte er halluziniert? Hatte sie es wirklich gesagt? »Das
andere

    Ihre weichen Lippen drückten sich gegen sein Kinn. »Ich liebe dich, Nathan Douglas Weller.«
    »Ali!«
Er drückte sie an seine Brust und fand ihren wunderbaren Mund, während sein Herz aufblühte und zu wachsen begann.
    Er küsste sie mit allem, was er hatte, zeigte ihr mit den Lippen, den Zähnen und der Zunge, wie grenzenlos seine Liebe war. Sie erwiderte seinen Kuss ebenso leidenschaftlich, und vermutlich hätten sie langsam angefangen, sich auszuziehen, wenn sich Manus nicht diesen Moment ausgesucht hätte, um sich zu räuspern.
    Ali zog sich zurück und lachte atemlos. »Lass uns …«
    »… reingehen«, beendete er den Satz, zog sie auf die Beine und lief mit ihr auf die Werkstatt zu.
    »Nate!«, kreischte sie, als er hastig die große Metalltür aufriss, die mit einem lauten Knall gegen die Wand prallte, um dann durch den Flur und die Treppe hinauf zum Konferenzraum zu laufen, sie die ganze Zeit hinter sich herziehend. »Nicht so schnell. Wir haben alle Zeit der Welt, um …«
    »Schön, dich wiederzusehen, Ali«, sagte Ozzie, als sie an seinen Computern vorbeiliefen.
    »Freut mich auch, Ozzie«, erwiderte sie und zerrte an Nates Hand, als wollte sie stehen bleiben und sich mit Ozzie unterhalten. In so einem Augenblick!
    Sie war völlig verrückt, wenn sie glaubte, er würde auch nur eine Nanosekunde langsamer werden, bevor er sie allein für sich und endlich ausgezogen hatte.
    Als sie versuchte, ihn anzuhalten, warf er Ozzie einen mörderischen Blick zu und hob diese wunderbare,
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