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1337 - Die Templer-Verschwörung

1337 - Die Templer-Verschwörung

Titel: 1337 - Die Templer-Verschwörung
Autoren: Jason Dark
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Der Blick in den Spiegel!
    Pierre lachte auf. Klar, sie waren noch immer da. Wie hätte es auch anders sein können? Sie blieben ihm auf den Fersen und dachten nicht daran, ihn zu überholen. Außerdem hatten sie sich eine perfekte Zeit ausgesucht, denn bisher war ihm kein anderes Fahrzeug entgegengekommen.
    Kein Staub wehte mehr als Wolke durch die Luft. Stattdessen Wasser, wenn er durch die Pfützen fuhr. Hin und wieder sorgten die Wischerblätter für klare Sicht, und als Sestre sein Fahrzeug in die letzte Kurve hineinlenkte, atmete er zum ersten Mal seit langer Zeit richtig auf, denn dieser Blick in das breite Tal gab ihm irgendwie das Gefühl, befreit zu sein.
    Er sah sein Ziel praktisch zu seinen Füßen liegen. Die Häuser, deren Dächer einen rötlichen Schimmer abgaben. Die Lücken dazwischen. Ein Kirchturm ragte auf, und an den Hängen hatten sich Menschen Häuser gebaut, um hier den Urlaub zu verbringen oder sie an Kurgäste zu vermieten.
    Der Betrieb hatte nachgelassen. Das schlug sich auf Pierres Geschäft nieder. Er verkaufte weniger an die entsprechenden Geschäfte. Besonders störte ihn das nicht. Ein wenig Ruhe tat gut, und im Kloster nahm man ihm stets die gleiche Menge an Waren ab. Da spielten die Jahreszeiten keine Rolle.
    Nach den Serpentinen schien auch die Straße aufzuatmen. Auf den letzten Kilometern war sie schon recht eng gewesen. Das änderte sich nun, denn sie wurde doppelt so breit.
    Es machte ihn normalerweise glücklich oder gab ihm ein gutes Gefühl, in dieses Tal hineinschauen zu können, doch diesmal war er mit seinen Gedanken woanders.
    Wenn er in Wirklichkeit gar nicht verfolgt wurde und alles nur ein Zufall war, dann hätte der Fahrer des Meganes jetzt die Chance gehabt, ihn zu überholen. Oder in der nächsten Zeit.
    Sestre wollte es ihm leicht machen. Deshalb ging er mit dem Tempo etwas herunter.
    Kamen sie? Oder kam der Fahrer? Sestre wusste nicht, wie viele Personen im Wagen saßen.
    Sie kamen nicht. Der Abstand blieb gleich, und Pierre atmete stöhnend auf. Was hier passierte, überstieg sein Vorstellungsvermögen. In den letzten Sekunden war seine Angst etwas zurückgegangen. Nun kehrte sie wieder, und sie war stärker als zuvor. Wenn er nach unten schaute, sah er in eine leere Senke. Auch dort bewegte sich ihm kein Fahrzeug entgegen. Zwar fuhren sie in der Nähe der Orte, aber niemand kam auf die Idee, hoch in die Einsamkeit der Hügel zu fahren.
    Das machte Sestre nervös. Und es steigerte seine Furcht so weit, dass er feuchte Hände bekam. Auch auf seiner Stirn klebte der Schweiß. Im Gegensatz dazu schien seine Kehle auszutrocknen.
    Ich fahre schneller!, dachte er. Ich will so rasch wie möglich runter. In der Stadt sieht alles anders aus. Da sind wir nicht mehr allein. Da kann ich dann etwas unternehmen.
    Sestre gab Gas.
    Dabei behielt er das Fahrzeug hinter sich im Auge. Sofort erhöhte auch der Fahrer des Renault sein Tempo, damit der Abstand zwischen ihnen gleich blieb.
    Pierre stieß einen Fluch aus, was ihm auch nicht weiterhalf. Er nahm sich jetzt vor, auf der Straßenmitte zu fahren. Er wollte seinen Verfolger ärgern und…
    Plötzlich schoss ihm eine heiße Welle in den Kopf. In den letzten Sekunden hatte er nicht genug aufgepasst und zu stark nachgedacht. Genau das war ein Fehler gewesen.
    Der Fahrer des anderen Wagens hatte blitzschnell Gas gegeben und befand sich schon auf gleicher Höhe. Er stahl sich links an Sestres Wagen vorbei, und Pierre, der einen Blick nach links warf, erkannte, dass der Renault von zwei Männern besetzt war. Er sah nur den Mann auf dem Beifahrersitz genauer und stellte fest, dass der Typ auf seinem Kopf kein einziges Haar trug. Er besaß eine Glatze, die leicht schimmerte.
    Auf gleicher Höhe drehte der Beifahrer für einen Moment den Kopf. So trafen sich die Blicke der Männer, und Pierre Sestre erschrak über die Kälte in den hellen Augen des Glatzkopfs. Etwas wühlte sich in sein Gehirn hinein. Er fühlte sich für einen Moment aus seinem normalen Dasein herausgerissen. Dieser Blick jagte ihm etwas ein, das er nie zuvor gekannt hatte, und er hatte den Eindruck, dass er von einer anderen Macht übernommen wurde.
    Das war schlimm, denn Pierre verlor Sekunden seines Lebens. Er war sich seiner Existenz nicht mehr bewusst. Etwas hatte ihn gepackt und aus seinem normalen Dasein gerissen, aber auch diese Zeit ging vorbei. So gelang es ihm wieder, zurück in die Normalität zu kehren, denn der dunkle Megane hatte ihn passiert.
    Er fuhr
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