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Gestaendnisse

Gestaendnisse

Titel: Gestaendnisse
Autoren: Richard Samaro
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hätte ich bereits die halbe Nacht geschrieben. Ich war ängstlich, müde und erschöpft. Resigniert schlief ich auf der harten Pritsche ein.
    Ich wurde vom Geräusch einer zufallenden Tür aus dem Schlaf gerissen. Der dicke Uniformierte kam mit einem anderen Mann, der keine Uniform trug dümmlich grinsend an meine Zellentür. Durch die Gitterstäbe hindurch sprach er stolz: „Dolmetscher“
    Es musste in der Zwischenzeit schon Morgen geworden sein. Aus dem Spalt unter der Tür zum Gang schien helles Licht. Ich war absolut zeitlos und konnte nur raten wie spät es wohl war.
    „Sie sind mit einer Waffe aufgegriffen worden. Dies ist hier auf der Insel eine schwere Straftat. Hier herrscht absolutes Waffenverbot. Ein Richter wird sich um ihren Fall kümmern.“
    Ich war völlig durcheinander. Waffen? Straftat? Hey! Ich saß auf einem Felsen und hab den Sonnenuntergang genossen. Habt ihr noch alle Tassen im Schrank?
    „Ich habe nichts dergleichen gemacht. Das muss ein Missverständnis sein. Ich bin nur auf dem Felsen gesessen und habe den Sonnenuntergang angeschaut“
    „Dazu kann ich nichts sagen, ein Untersuchungsrichter wird sich um ihren Fall kümmern. Er wird im Laufe des Tages auf der Insel ankommen. Hier haben sie meine Karte. Soll ich mich um einen Anwalt für sie kümmern?“
    „Kann ich mal telefonieren?“
    „Sicher, ein Münzfernsprecher befindet sich in der Wache. Ihr Handy und die anderen Beweise bleiben bis zu ihrer Verhandlung beschlagnahmt. Ein Beamter wird sie begleiten.“
    In meinem Magen war es richtig flau geworden. Ich hatte Probleme, große Probleme. Irgendwas lief hier komplett aus dem Ruder. Anwalt, Straftat, Untersuchungsrichter. In was für eine Scheiße bin ich da nur hinein geraten? Mit zitternden Fingern schob ich das Geld in den Münzfernsprecher und wählte die Nummer von Jennys Pension. Glücklicherweise kannte man Jenny in der Pension. Sie musste wirklich schon sehr lange dort ihren Urlaub verbringen. Die Frau am Telefon kannte alle von Jennys Angewohnheiten und wusste auch sofort, dass mit Jenny erst am Abend wieder zu rechnen war. Glücklicherweise sprach sie etwas deutsch und konnte mir Auskunft geben. Bei solch schönem Wetter wäre Jenny immer am Strand. Ich hinterließ die Adresse der örtlichen Polizeistation und die Bitte mir zu Hilfe zu eilen. Dann konnte ich nur noch warten.
    Einstein hatte definitiv Recht! Zeit ist relativ. Hier im Knast vergeht die Zeit viel langsamer. Mehr noch, sie scheint gerade zu still zu stehen. Nachdem ein schlaksiger Wachmann mir ein ekelhaft schleimiges Mittagessen gebracht hatte schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Kein Mensch kam. Kein Untersuchungsrichter und auch keine Jenny. In diesem kahlen Raum, ohne Fenster verliert man ohne Uhr jegliches Zeitgefühl. Gelangweilt saß ich auf der Pritsche und ließ die Füße baumeln. Wenn Jenny nicht kam, musste ich den Dolmetscher bitten mir einen Anwalt zu suchen. Aber war das eine gute Idee? Steckte er vielleicht mit allen hier unter einer Decke? Irgendetwas war gehörig schief gelaufen. Ich brauchte dringend Hilfe.
    Endlich tat sich was. Ich hörte wie die Tür zum Gang aufgeschlossen wurde. Hinter Jenny viel die schwere Tür wieder ins Schloss. Endlich! Jenny sah klasse aus. Sie trug ein paar Hotpants aus Jeans, ein enges weißes T-Shirt, definitiv keinen BH und ein paar schicke Espadrilles. Die modische Sonnenbrille hatte sie in die Haare geschoben. Mit laszivem Hüftschwung kam sie lächelnd den Gang herunter an meine Zelle. Meine Rettung nahte.
    „Na du böser Junge, was hast du denn angestellt?“
    Das braun ihrer Brustwarzen schimmerte durch den dünnen Stoff ihres T-Shirts. Diese Augen, dieser volle Mund. Mein Blick wanderte über die kleine Kuhle zwischen Hals und Dekolleté hinunter zu ihrem festen Busen. Bei ihrem Anblick konnte ich alles um mich herum vergessen.
    „Ich habe gar nichts angestellt. Ich saß oben Richtung Castillion am Straßenrand auf einem großen Felsen und habe den Sonnenuntergang angeschaut. Weiter nichts!“
    „Ohne mich?“, Jenny drehte sich herum und lehnte sich rücklings an die Gitterstäbe.
    Was für ein herrlicher Hintern. Meine Hände fanden ganz ohne mein Zutun ihren Weg durch die Gitterstäbe zu ihren Hüften. Ich drückte mich durch die Gitterstäbe sanft an sie. Die Stimme in mir schrie überlaut: „Jetzt küss sie endlich du Feigling!“
    Sie lachte: „Ich weiß alles, ich habe schon mit der Polizei gesprochen.“
    Jennys Hände griffen mir
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