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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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ängstlich in das freundliche Gesicht des Mannes vor ihm. Würde der seiner Mutter jetzt alles erzählen?
    „Ihr habt also diese ganze Sache allein ausgeheckt, einzig zu dem Zweck, eurer Mutter zu helfen? Aber was glaubst du, was passiert, wenn sie es erfährt?“
    „Daran möchte ich im Augenblick lieber nicht denken“, entfuhr es dem Jungen.
    Thorsten lachte auf. „Ich glaube, ich verstehe eure Beweggründe, auch wenn ich nicht sicher bin, ob das alles so richtig ist. Aber weißt du was, ich finde das alles so wunderbar verrückt, dass ich euch helfen werde, wenn ihr nichts dagegen habt.“
    Gabriel schnappte vor Überraschung nach Luft. „Das meinen Sie ernst?“
    „Ja sicher. Irgendjemand muss doch aufpassen, dass ihr nichts falsch macht.“
    „Oooch, Herr Minster, so dumm ...“
    „Du darfst ruhig Thorsten zu mir sagen. Und ich halte dich nicht für dumm, ganz und gar nicht. Aber diese ganze Anlage ist nicht einfach.“
    In Wirklichkeit war Gabriel sogar erleichtert, dass Thorsten helfen wollte. Der Mann schien Ahnung zu haben.
    „Ich kann Sie doch nicht so einfach duzen.“
    „O doch, das geht schon in Ordnung. Und ich werde später gerne mithelfen alles anzubringen. Ich nehme doch an, dass ihr dafür schon einen Plan habt?“
    „Ja, schon. Freddie wird Mama ablenken, damit sie nichts merkt.“
    „Gut, ich muss jetzt gleich noch mal weg, ich habe eine Verabredung, auf die ich mich sehr freue.“
    „Wollten Sie das Kind mitbringen zu unserem Spaziergang?“ Michaela stand plötzlich da und blickte mit einem ungläubigen Ausdruck in den Augen auf Thorsten und Gabriel.
    „Ihrem bisherigen Verhalten nach gehe ich davon aus, dass mein kleiner Freund bei Ihnen nicht sehr willkommen ist“, stellte er leicht spöttisch fest.
    Sie funkelte ihn an. „Ich glaube nicht, dass es Ihnen zusteht, mein Verhalten zu kritisieren.“
    Er zog eine Augenbraue in die Höhe. „Warum tun Sie selbst es dann bei anderen?“
    Sie hielt verblüfft inne. Thorsten lächelte und gab Gabriel einen Klaps auf den Rücken. „Lauf jetzt, mein Junge, wir sehen uns später. – Kommen Sie, Michaela.“
    Die Frau zögerte einen Moment, sie fühlte sich überfallen, und vor allem verschreckte es sie, dass dieser Mann so selbstverständlich über sie zu bestimmen schien.
    Aber irgendetwas war an diesem Mann, das sie auch gleichzeitig faszinierte. So ging sie mit ihm und sah das Grinsen nicht mehr, das Gabriel ihr hinterherschickte.
    Da war Madame Wichtig ja wohl auf den Richtigen getroffen, Thorsten würde ihr schon zeigen, dass sie nicht einfach machen konnte, was sie wollte.
    Aber nun musste er Gerti und Ann-Kathrin davon berichten, dass ihre kleine Verschwörung ein neues Mitglied erhalten hatte.
     
    *
     
    Es war ein schönes Zimmer, befand Winfried Hartmann. Der Raum war groß, eingerichtet mit alten wertvollen Möbeln, die noch die Handwerkskunst alter Zeiten widerspiegelten. Doch die Vorhänge an den Fenstern wirkten etwas fadenscheinig, der Teppich auf dem Boden war an einigen Stellen ausgetreten, und die Politur der Möbel hätte dringend eine Auffrischung gebraucht. An einer Wand stand eine große schwere Kommode, darüber hing ein weibliches Porträt. Frühes 17. Jahrhundert, schätzte Winfried mit Kennermiene und bemerkte gleichzeitig, dass ein Riss im Verputz direkt hinter dem Bild war. Es mochten nur Einzelheiten sein, doch in der Summe der Dinge sah der Aufkäufer, dass der Verfall an allen Ecken fortschritt. Noch waren es relativ geringe Summen, die aufgewendet werden mussten, doch dass Claire auch dieses Geld nicht hatte, zeigte die mangelnde finanzielle Deckung des Hotels.
    Allerdings schienen an diesem Tag noch einige Gäste angekommen zu sein, angelockt durch die vermeintliche Aussicht auf Grusel-Atmosphäre. Dabei konnte hier doch nun wirklich keine Rede von Horror sein. Die Sonne schien hell in die Fenster, es gab nirgendwo Hinweise auf Geister, und überhaupt machte hier alles einen ganz normalen Eindruck. Nun, er würde ja sehen.
    Winfried beschloss, erst einmal von dem vielgerühmten Kuchen zu probieren und sich dann ein wenig umzusehen. Bis jetzt, quasi auf den ersten Blick, konnte er sagen, dass der Standard dieses Hotels längst nicht dem seines Konzerns entsprach. Kein Fernseher in den Zimmer, keine Minibar, statt dessen allerdings kleine Schalen mit Obst und Leckereien.
    Und dennoch, Winfried musste zugeben, dass im ganzen Hause eine gewisse Harmonie herrschte. Bei aller Unzulänglichkeit besaß das
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