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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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Schlosshotel einen Charme und eine Gemütlichkeit, die moderne Häuser einfach vermissen ließen.
    Und dazu kam die ungekünstelte Herzlichkeit der Besitzerin.
    Claire! Der Name hallte durch Winfrieds Kopf. Was hatte diese Frau an sich, dass er sie nicht aus seinen Gedanken vertreiben konnte?
    Hartmann verschloss die Tür hinter sich und warf einen prüfenden Blick den langen Gang entlang. Die Wände waren hell gestrichen und ebenfalls mit Porträts geschmückt. Ein langer Teppich bedeckte den Parkettboden, und es gab sogar eine Sitzbank, falls jemand den Wunsch hatte, eine Ruhepause einzulegen.
    Mit festen Schritten ging Winfried dann die Treppe hinunter. Auch wenn er beruflich hier war, so hinderte ihn das doch nicht daran, sich auch ein wenig zu amüsieren. Und eine der Leidenschaften von Winfried Hartmann war gutes Essen – ganz besonders frischer Kuchen.
     
    *
     
    Michaela war ganz und gar nicht zufrieden damit, wie der Vormittag mit Thorsten verlaufen war. Normalerweise war stets sie es, die das Ziel und die Richtung angab, beruflich wie privat. Es war ihr jetzt seit langer Zeit zum ersten Mal passiert, dass da ein Mann war, der so selbstverständlich die Führung übernahm und ihre Widerspenstigkeit mit Humor und auch flotten Bemerkungen einfach überging.
    Wenn die Frau ehrlich zu sich selbst war, dann fand sie das gar nicht so schlecht. Aber es war eine neue Erfahrung.
    Michaela war Teilhaberin einer kleinen, aber gut laufenden Werbeagentur. Tagtäglich musste sie sich in ihrem Beruf durchsetzen, Verhandlungen führen, Ideen entwickeln und diese auch vertreten. Und im Privatleben hatte sie schon lange niemanden mehr, mit dem sie irgendetwas ausdiskutieren konnte. Sie nahm sich keine Zeit für ihr Privatleben. Und so fiel es ihr schwer, sich einem Menschen zu öffnen und ihren Gefühlen zu vertrauen.
    Und jetzt war wie aus dem Nichts dieser Mann aufgetaucht, der so ganz selbstverständlich versuchte, ihrer beider Leben zu verknüpfte, mochte es auch nur für wenige Stunden sein, der sich nicht von ihr herumkommandieren ließ, der alles mit einer gesunden Portion Humor nahm – und der Kinder liebte.
    Michaela fühlte wieder den bohrenden Schmerz in ihrem Innern. Fast fünf Jahre war es jetzt her, dass ...
    Sie war verlobt gewesen mit Tom, dem immer fröhlichen Tom, der das Leben, die Welt und Michaela liebte. Ein Hochzeitstermin stand fest, und die weiteren Pläne für das Leben waren klar. Michaela war schwanger gewesen, und alles schien in schönster Ordnung zu sein.
    Dann war der Tag gekommen, der alles veränderte. Ein betrunkener Autofahrer hatte Tom überfahren, und durch den Schock hatte die junge Frau eine Fehlgeburt erlitten. So war sie ganz allein zurückgeblieben.
    Von diesem Tag an hatte sie alle Gefühle für Kinder ausgeschlossen, um nie wieder verletzt werden zu können. Sie lehnte Kinder ab, in der trügerischen Hoffnung, wenn sie nichts für sie empfand, konnte ihr auch nichts weh tun. Und doch kam dieser Schmerz immer wieder, wenn sie so fröhliche und gesunde Rangen sah wie Gabriel und Ann-Kathrin. Dann verhärtete sich Michaela noch mehr, um nur ja nichts an sich heranzulassen.
    Natürlich sprach sie nicht darüber, was ihr widerfahren war. Mochte sie ruhig jeder für zickig oder sonst etwas halten, Hauptsache, niemand durchbrach die Mauer, welche die Frau um sich herum aufgebaut hatte.
    Aber da war jetzt Thorsten, der mit seiner humorigen, unbekümmerten Art geradewegs dabei war, alle Schranken in Michaela niederzureißen. Und doch – hatte sie nicht auch das Recht auf ein bisschen Glück, etwas Fröhlichkeit – einen unverbindlichen Flirt? 
    Entgegen ihrer sonstigen Grundsätze nahm Michaela sich vor, sich ganz einfach zu amüsieren, so als wäre es ein Zwischenspiel in ihrem Leben, das sie nach dem Urlaub einfach vergessen konnte.
    Michaela hätte eigentlich wissen müssen, dass Gefühle sich nicht befehlen lassen, sie waren stärker als der Verstand – und manchmal auch stärker als die Vernunft.
     
    *
     
    In dem kleinen Büro, das man durch einen geschickten Umbau von der Empfangshalle abgetrennt hatte, saß Claire und quälte sich durch den täglichen Bürokram. Bestellungen waren aufzugeben, Bestätigungen und Rechnungen zu schreiben, und noch vieles mehr, was ihre kostbare Zeit erforderte.
    Nachdenklich starrte sie aus dem Fenster und kaute dabei unbewusst an ihrem Stift.
    Heute war wieder so ein Tag, an dem sie am liebsten alles stehen und liegen gelassen hätte, um
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