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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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furchtbar.
    Hier würde doch wohl niemand mitten in der Nacht irgendwelche Möbel verrücken? Nein, das war dann doch mehr als unwahrscheinlich.
    Aber woher kamen diese ungewöhnlichen Geräusche?
    Alfred schaltete die große Beleuchtung in der Empfangshalle ein, schaute sich neugierig um und lauschte erneut. Die Geräusche hatten wieder aufgehört. Sollte er sich denn getäuscht haben? War dieser Krach vielleicht nur in seinem Traum gewesen? Schon wollte er sich wieder beruhigt hinsetzen, als erneut Lärm aufklang.
    Dieses Mal war es ein hohes, schrilles Gelächter, das plötzlich abrupt abbrach, dann tönte eine Männerstimme auf, die laut unverständliche Worte sprach, und dann gab es einen Schlag, als ob etwas Schweres zu Boden fiel.
    Alfred lief plötzlich ein eisiger Schauder über den Rücken. Das alles hier war ihm nicht geheuer.
    Aber trotzdem – konnte es vielleicht sein, dass ein paar Gäste da oben einfach durchdrehten? Im Laufe der Jahre hatte er so viele verschiedene Charaktere kennengelernt, dass es nicht viel gab, was ihn noch erschüttern konnte.
    Er überlegte, ob er sofort Claire wecken sollte, und vielleicht auch Freddie, der ja ebenfalls im Haus schlief, oder ob er erst selbst einmal nachsah. Wenn es Gäste waren, die den Radau da oben veranstalteten, konnte er sie vielleicht zur Ruhe bringen. Alfred war zwar ein alter Mann, aber immer noch sehr rüstig, und richtige Angst hatte er in seinem Leben eigentlich nicht gekannt. Also ging er langsam die Stufen hinauf, schimpfte innerlich auf das Rheuma in seinen Gliedern, und schaute sich dabei aufmerksam um. Der Lärm war verstummt. Hier im ersten Stock war weder etwas Ungewöhnliches zu hören noch zu sehen.
    Alfred ging weiter hinauf in die zweite Etage. Hier brannte nur ein Nachtlicht, die Helligkeit aus der Empfangshalle reichte nicht so weit, und das Licht reichte kaum aus, um zu sehen, wohin er seine Füße setzte.
    Aber auch hier oben herrschte anscheinend Stille, gespenstische Stille.
    Alfred sah die etwas hochstehende Teppichkante nicht, er spürte nur, dass er plötzlich über etwas stolperte, griff haltsuchend in die Luft, um nicht zu fallen und stützte sich dann an einer Kommode ab. Dabei riss er eine Blumenvase um, die klirrend und polternd auf dem Boden zerschellte.
    Gleich darauf gingen zwei Türen auf. Aus der einen trat ein Mann, der sich gerade seinen Bademantel zuschnürte, aus der anderen kam eine Frau, die noch vollständig angezogen war.
    „Was ist denn hier los?“, polterte der Mann. „Sollen Sie etwa das Gespenst sein? Dass ich nicht lache. So ein Schwindel!“
    „Gespenst? Ich verstehe nicht“, stammelte Alfred verständnislos.
    In diesem Augenblick stieß aber die Frau einen kleinen spitzen Schrei aus, hielt sich eine Hand vor den Mund und deutete mit der anderen weiter in den Flur hinein.
    Ein überirdisch strahlendes Licht war dort erschienen, und aus diesem Licht heraus bildeten sich die Umrisse einer sehr schönen Frau, einer sehr durchsichtigen Frau.
    Der polternde Mann verstummte und verschwand mit beachtlicher Geschwindigkeit wieder in seinem Zimmer, ohne weiter zu protestieren. Die Frau starrte erst die Erscheinung, dann Alfred erschreckt an und verschwand dann ebenfalls.
    Der alte Nachtportier schüttelte den Kopf. Das alles hier war doch nicht richtig. Und es war ihm auch ganz und gar nicht geheuer. Trotzdem ging er jetzt mutig auf die Erscheinung zu, die allerdings von einem Moment auf den anderen verschwand.
    Und dann tauchte plötzlich Gerti auf.
    „Alfred, was machst du denn hier oben?“, fragte sie in gespielt strengem Ton.
    „Das fragst du mich? Hast du denn diesen grässlichen Krach nicht gehört? Den Schrei, und das Poltern? Und dann taucht hier auch noch ein Geist auf, wo es doch hier noch nie gespukt hat.“ Er war völlig verwirrt, gleichzeitig aber unendlich zornig.
    Gerti nahm ihn beim Arm und zog ihn fast zärtlich die Treppe hinunter. „Komm mal mit, mein lieber Alfred, ich glaube, ich muss dir etwas erzählen“, sagte sie leise.
    Und Alfred folgte ihrer Führung, er wollte zu gerne verstehen, was hier vorging.
    In einer Nische verborgen, praktisch unsichtbar, stand Winfried Hartmann da, der die ganze Szene beobachtet hatte, lächelte vor sich hin und nickte dann anerkennend. Der Spuk war zwar nicht echt, wie er es ja schon geahnt hatte, aber er war auf jeden Fall gut gemacht.
     
    *
     
    „Ich habe eine wundervolle Idee.“ In bester Laune kam Thorsten mit seinem Frühstücksteller an
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