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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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den Tisch von Michaela, die wieder nur mit Kaffee und einer Zeitschrift dasaß. Es schien ihr allmorgendliches Frühstück zu sein, und Thorsten fand es denkbar ungesund, gab dazu jedoch besser keinen Kommentar ab. Er selbst hatte wieder reichlich bei all den Köstlichkeiten zugeschlagen, denn allein der Duft ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    Michaela fühlte sich etwas gestört. Sie brauchte morgens immer ein wenig Ruhe und hatte es gar nicht gerne, wenn sie schon beim Kaffee mit jemandem reden musste, mochte er auch so nett und fröhlich sein wie Thorsten. Also schaute sie ihn etwas unwillig an.
    „Ich weiß wirklich nicht, was Sie am frühen Morgen bewegt, anderen Leuten auf die Nerven zu fallen. Aber ich wäre Ihnen wirklich zu Dank verpflichtet, wenn Sie sich einen anderen Tisch suchen und mich in Ruhe lassen.“
    Das war mehr als deutlich, aber Thorsten tat so, als habe er die Rüge nicht wahrgenommen.
    „Kann es denn wirklich sein, dass Sie ein kleiner Morgenmuffel sind, Michaela?“, neckte er sie sanft.
    „Ich bin sogar ein großer Morgenmuffel“, fauchte sie.
    Thorsten lachte leise. „Dann hören Sie nur, welch wunderbaren Vorschlag ich habe, danach wird es Ihnen gleich besser gehen.“
    Michaela seufzte. „Dann sagen Sie schon, was Sie zu sagen haben, und dann lassen Sie mich bitte in Ruhe.“
    „Wir werden gleich meinen Wagen nehmen und wegfahren“, verkündete Thorsten so stolz, als habe er die Welt neu erfunden.
    Michaela schüttelte den Kopf. „Ganz sicher nicht. Haben Sie schon vergessen, ich bin hier, um Urlaub zu machen, mich auszuruhen und nicht gestört zu werden.“
    Er betrachtete sie prüfend. „Gestern machten Sie durchaus nicht den Eindruck, als wäre Ihnen der Spaziergang wie eine Störung vorgekommen.“
    „Ich war der Meinung, dass die kleine Abwechslung nicht schaden könnte“, konterte sie kalt. „Aber das heißt doch nicht, dass ich meine ganze Zeit mit Ihnen verbringen muss.“
    Thorsten wurde ernst. Da gab er sich doch nun alle Mühe, die Frau aufzuheitern und seinen Charme sprühen zu lassen, allein zu dem Zweck, ein paar angenehme Stunden miteinander zu verbringen – und Michaela benahm sich schlimmer als eine Kratzbürste.
    Diese brüske Ablehnung war mehr, als er erwartet hatte und auch mehr, als er eigentlich hinzunehmen bereit war.
    Thorsten stand auf, griff nach seinem Teller und schaute Michaela jetzt kalt an. „Es tut mir sehr leid. Ich hatte wirklich nicht vor, Sie zu belästigen. Aber so wie es aussieht, bin ich hier mehr als unwillkommen. Ich bitte um Entschuldigung, dass ich Ihre wohlverdiente Ruhe gestört habe. Das wird ganz sicher nicht wieder vorkommen. Sie können Ihren restlichen Urlaub ohne Störungen meinerseits verbringen, das verspreche ich Ihnen.“
    Er wandte sich ab und ging zu einem anderen Tisch. Aber der Appetit war ihm für diesen Morgen vergangen. Allein und missmutig starrte er in seinen Teller, fragte sich, ob er denn etwas so falsch gemacht hatte, dass Michaela so empfindlich darauf reagierte. Er fand aber keinen großen Fehler in seinem Verhalten, also musste es an der Frau selbst liegen. Und wenn sie derart empfindlich auf Freundlichkeit reagierte, dann war sie sowieso nicht die richtige für ihn. Warum also sollte er noch einen Gedanken an sie verschwenden, oder gar seine Zeit dafür aufwenden, sich um sie zu bemühen?
    Es tat weh, das gab er vor sich selbst zu, denn eigentlich hatte er sich auf den ersten Blick in die Frau verliebt und war wild entschlossen gewesen, sich in ein Abenteuer mit ihr zu stürzen. Doch mit so viel Widerstand hatte er nicht gerechnet, und sie hatte ja gerade nun deutlich genug zu verstehen gegeben, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte.
    Ach, was sollte es? Hier im Hotel gab es Ruhe genug, um an seinem Manuskript weiter arbeiten zu können, und außerdem war da ja auch noch die Geschichte mit dem Spuk. Wahrlich genug Abwechslung für einen Schriftsteller, da brauchte er wirklich keine Komplikationen durch eine zickige Frau.
    Michaela starrte ihm jetzt plötzlich betroffen hinterher. Was hatte sie denn gerade getan? Eigentlich war er doch ungeheuer nett, und seine Bemühungen um ihre Aufmerksamkeit hatten schon etwas Rührendes. Warum war sie so abweisend gewesen? Missmutig starrte sie in ihre Kaffeetasse, warf dann noch einen Blick zu Thorsten hinüber, der noch immer unlustig in seinem Essen herumstocherte, stellte dann aber trotzig für sich selbst fest, dass sie schließlich hier war,
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