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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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um Urlaub zu machen und Ruhe zu finden, trank ihren Kaffee aus und ging.
     
    *
     
    Claire freute sich auf diesen Tag. Sie hatte mit Winfried eine Verabredung getroffen, um sich weiter mit ihm zu unterhalten. Es war selten, dass man jemanden traf, mit dem man über Gott und die Welt diskutieren konnte, dessen Interessen so ähnlich und manchmal doch so gegensätzlich waren, und der gleichzeitig soviel Sympathie und Vertrauen ausstrahlte wie Winfried.
    Claire hatte es geschafft, die Arbeit für eine gute Stunde beiseite zu schieben, damit sie mit dem Mann ungestört sein konnte. Diese kleine Ecke Freizeit war etwas, was Claire schon lange nicht mehr für sich in Anspruch genommen hatte, denn normalerweise lebte sie den ganzen Tag für das Hotel und ihre Kinder.
    Pünktlich zur vereinbarten Zeit klopfte Winfried an die Tür, streckte den Kopf herein und strahlte sie an.
    Schon am Tag vorher hatten die beiden keine Schwierigkeiten gehabt Gesprächsthemen zu finden, und Claire fühlte sich von diesem Mann immer mehr angezogen, wie auch der Mann vom Charme dieser Frau gefangen genommen worden war.
    Doch irgendwann kam Winfried unweigerlich auf den nächtlichen Spuk zu sprechen, von dem er ja annehmen musste, dass Claire davon wusste.
    „Ich muss wirklich sagen, Sie haben das sehr geschickt gemacht mit dem Grusel-Effekt. Meinen Glückwunsch, das scheint bei den Leuten gut anzukommen.“
    Claire schaute ihn fassungslos an. „Verzeihung, aber wovon reden Sie eigentlich?“
    In diesem Augenblick dämmerte es Winfried, dass Claire vielleicht doch nichts davon wusste, denn so konnte sich doch kein Mensch verstellen, oder?
    Aber es war schon zu spät, um einen Rückzieher zu machen, denn wenn Claire wirklich nichts davon gewusst hatte, dann wusste sie es jetzt.
    „Ich habe im Augenblick nicht die geringste Ahnung, was Sie mir da erzählen wollen, Winfried. Aber ich fürchte, es klingt nicht so, als würde ich es gut finden. Wenn Sie also etwas wissen, dann wäre es bestimmt besser, wenn Sie mir das erzählen, damit ich es abstellen kann.“
    „Abstellen? Aber warum denn? Nein, sehen Sie, Claire ...“
    Sie unterbrach ihn mit einer energischen Handbewegung. Ihre Augen blitzten, und ungestüm sprang sie auf. „Winfried, wenn es etwas gibt, was das Hotel betrifft, dann sollte ich es wissen. Allerdings entnehme ich Ihren Andeutungen, dass es mir gar nicht gefallen wird.“
    „Sie sollten das vielleicht nicht so eng sehen, Claire.“
    „Nun reden Sie doch endlich, Mann, damit ich überhaupt erst mal weiß, was ich eng oder nicht eng sehen soll.“
    Winfried hätte sie in diesem Augenblick am liebsten geküsst. Der Zorn verlieh dieser außerordentlichen Frau eine zusätzliche Schönheit, allerdings ließen ihre blitzenden Augen darauf deuten, dass gleich ein paar gewisse Leute eine Strafpredigt zu erwarten hatten, die nicht von schlechten Eltern war.
    Winfried seufzte. „Ich glaube, ich habe da gerade einen Fehler gemacht“, stellte er betrübt fest.
    „Ganz bestimmt nicht“, schnaubte Claire. „Und jetzt möchte ich Antworten.“
    In kurzen knappen Worten berichtete Winfried, was er in der Nacht beobachtet hatte, und mit jedem Wort stiegen bei Claire die Ungläubigkeit und auch der Zorn an. Doch rein äußerlich beherrschte sie sich, obwohl der Mann spürte, dass es in ihr wie in einem Vulkan brodelte.
    Schließlich wandte sie sich ihm zu und griff nach seiner Hand. „Ich danke Ihnen, Winfried, dass Sie mir von dieser unglaublichen Verschwörung erzählt haben. Und ich werde dafür sorgen, dass das auf der Stelle eingestellt wird.“
    Er hielt ihre Hand fest. „Sind Sie wirklich sicher, dass Sie das tun wollen, Claire?“
    „Ja, natürlich, warum denn nicht ? So kann das doch nicht weitergehen.“
    „Nun – ich bin mir ja nicht sicher, aber ich glaube, dass einige der Gäste allein deswegen gekommen sind. Wollen Sie die nun enttäuschen? Wollen Sie denen erzählen, dass es sich hier um einen groß angelegten Schwindel handelt? Dann könnte es sogar sein, dass man Schadenersatz von Ihnen fordert. Überlegen Sie sich das gut, Claire.“
    Sie hielt inne, seine Worte gaben ihr zu denken. „Das heißt also, wer immer diesen Unsinn angezettelt hat, und ich denke, ich weiß sehr wohl, wer es gewesen ist, zwingt mich jetzt dazu, das Theater weiter fortlaufen zu lassen?“
    Winfried nickte und konnte sich dabei ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
    Claire stieß mit einem Ruck die Luft aus und ließ die Schultern hängen.
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