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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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ungestüm. Aber sie wollten Sie sicherlich nicht belästigen. Herzlich willkommen auf Schloss Hohenberg. Würden Sie sich bitte hier eintragen? Das Gepäck wird gleich auf Ihr Zimmer gebracht.“
    „Ich will nicht hoffen, dass diese Kinder ständig hier für Unruhe sorgen. Ich will mich erholen“, kam die spröde, überhebliche Antwort, während die Frau mit steiler Schrift das Anmeldeformular ausfüllte.
    Claires Gesicht blieb höflich lächelnd, doch sie war verstimmt über diese Worte. So schlimm war es doch nun auch wieder nicht gewesen. Aber des Gastes Wille – sie würde eben dafür sorgen müssen, dass die beiden dieser Frau nicht zu nahe kamen.
    „Ich hoffe, Sie werden hier die nötige Ruhe und Erholung finden – Frau Henke“, las Claire vom Zettel ab und verglich die Anmeldung automatisch mit der Buchung.
    „Die Kinder machen ganz den Eindruck, als wären sie lebendig und glücklich“, mischte sich jetzt der Mann ein, der bereits ebenfalls eines der Formulare gegriffen hatte, um es auszufüllen. Dabei musterte er ganz unverhohlen die Anmeldung von Frau Henke.
    „Dann können sie sicherlich auch außerhalb meiner Reichweite lebendig sein“, erklärte Michaela Henke von oben herab und musterte den Mann abweisend.
    „Was haben Sie denn gegen Kinder? Waren Sie nicht auch mal eines?“, fragte er spöttisch.
    „Ich wüsste nicht, was Sie das angeht“, kam die schnippische Antwort, dann rauschte die Frau hinter Freddie her, der ihr den Weg zu ihrem Zimmer wies.
    „Herr Minster.“ Claire begutachtete das Formular. „Seien Sie ebenfalls herzlich willkommen. Ich möchte mich auch bei Ihnen ...“
    „Entschuldigen? Um Himmels willen, nein. Ich fand es herrlich, festzustellen, dass auch andere Kinder durch das Haus toben und Geschwister sich streiten. Mich stören sie bestimmt nicht. Schade, dass diese junge Dame so ablehnend reagiert hat. Wissen Sie etwas über sie?“
    Claire lächelte. „Es widerspricht den Gepflogenheiten unseres Hauses, über die Gäste zu klatschen, Herr Minster.“
    Er grinste sie lausbubenhaft an. „Sie haben ja recht. Aber ist es dann vielleicht möglich, dass bei der Tischeinteilung ...“
    Wieder lächelte Claire, jetzt aber verständnisvoll. „Wir haben keine feste Tischeinteilung, tut mir leid.“ Sie hielt einen Augenblick inne, zögerte und senkte dann die Stimme ein wenig. „Aber Frau Henke hat für acht Uhr den Weckruf bestellt. Wenn Ihnen das hilft ...“
    Thorsten Minster tippte sich dankend an eine imaginäre Mütze, griff nach seinem Gepäck und stieg die breite Treppe hinauf, ohne auf Freddie zu warten.
    Claire hingegen seufzte zum wiederholten Male an diesem Tag und machte sich auf den Weg in die Küche, wo sie ihre Kinder vermutete, um ihnen den Kopf zu waschen.
     
    *
     
    Einträchtig waren Ann-Kathrin und Gabriel in die große gemütliche Küche gelaufen, wo jetzt die Köche mit den Vorbereitungen für das Mittagessen längst fertig waren und nur noch der gute Geist des Hauses, Gertrud Wildkämper, herumwerkelte.
    Die Frau war alt, tiefe Linien durchzogen das sympathische Gesicht mit dem schmalen Mund und den weisen grauen Augen, aus denen stets Fröhlichkeit und gute Laune sprachen. Gerti, wie sie von allen genannt wurde, gehörte schon so lange zum Schloss, dass eigentlich niemand mehr wusste, wann und wie sie überhaupt hierhergekommen war. Sie gehörte zum Inventar, so wie das Turmfalkenpärchen im Schlossturm oder das als Vorratsraum ausgebaute Verlies im Keller.
    Und Gerti, die niemals geheiratet hatte, liebte die Kinder, wie sie auch Claire schon als Kind geliebt und mit großgezogen hatte.
    Jetzt hatten sich die beiden zu ihr in die Küche zurückgezogen, wo Gerti noch immer dafür zuständig war, dass es täglich frischen Kuchen und auch eigenes Brot gab, eine der Spezialitäten des Hauses.
    „Na, was habt ihr wieder angestellt?“, wollte sie wissen, als sie die beiden Kinder etwas betreten hereinkommen sah.
    „Gabriel hat mich geärgert, und dann habe ich ihn gejagt. Und dann ist er fast in eine Dame hineingelaufen. So eine ganz feine – die geht wie auf Stelzen“, erzählte Ann-Kathrin freimütig und gab sich dann Mühe, den etwas gestelzten Gang von Michaela Henke nachzuahmen.
    Gabriel prustete auf, und Gerti schmunzelte.
    „Und Mama hat mich angeschaut, als wollte sie mir den Kopf abreißen“, fuhr der Junge dann wieder betrübt fort. „Au Backe, das gibt bestimmt noch was hinterher.“
    „Was musst du auch Leute umrennen“,
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