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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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spottete seine Schwester, die zwar ein Jahr jünger war, aber trotzdem viel reifer schien.
    „Das musst du gerade sagen. Wenn du mich nicht gejagt hättest ...“
    Schon drohte ein neuer Streit auszubrechen zwischen den beiden, aber Gerti ging dazwischen. „Das reicht jetzt, ihr Strolche. Hier habt ihr frischen Kuchen mit Butter, lasst es euch schmecken.“
    „Ich bezweifle, ehrlich gesagt, dass diese beiden Rangen etwas so Köstliches wie deinen Kuchen überhaupt verdienen“, klang jetzt die Stimme von Claire auf, die unbemerkt hereingekommen war.
    „Ach, Claire, sei nicht so streng mit den beiden.“
    „Und du bist viel zu gutmütig“, schalt die junge Frau liebevoll und blickte ihre Kinder strafend an. „Habe ich euch nicht immer wieder gesagt, ihr sollt in der Anwesenheit von Gästen ...“
    „Ruhig und leise auftreten“, kam es von beiden gleichzeitig.
    Unwillkürlich musste Claire lachen, und die Kinder atmeten auf. Noch mal gut gegangen. Und außerdem konnte ihre Mutter ihnen ohnehin nie lange böse sein, schließlich waren die beiden das Wichtigste für die Frau.
    „Wo wohnt denn Madame Wichtig?“, fragte Ann-Kathrin.
    „Wer?“ Claire stutzte.
    „Na, die da, die keine Kinder mag. Sie hat Gabriel angesehen, als wollte sie ihn fressen.“
    „Das ist aber kein Grund, so über einen Gast zu reden, und ich möchte ...“
    „... das außerhalb dieses Raumes nicht hören.“ Wieder beide Kinder zusammen. Die zwei kannten die Verhaltensmaßregeln ihrer Mutter ganz genau. Aber welches Kind schlägt nicht ab und zu über die Stränge?
    Claire schüttelte den Kopf. „Ihr wisst doch sehr gut, wie ihr euch zu benehmen habt. Warum tut ihr es dann nicht?“
    „Ach, Mamilein.“ Ann-Kathrin schnurrte um ihre Mutter herum wie eine Katze um die Sahneschüssel.
    „Ja, schon gut, ihr Schlingel. Achtet darauf, dass ihr euch von Madame Wichtig – Frau Henke – fernhaltet. Wir brauchen wirklich jeden Gast. Und sie will mindestens zwei Wochen bleiben, steht in der Buchung.“
    „Zwei Wochen?“ Aus Gabriels Mund klang das wie eine Ewigkeit.
    „Benehmt euch bitte“, wiederholte Claire und ging dann zurück an ihre Arbeit.
    „Ich möchte, dass Mama mal wieder so richtig herzhaft lacht – ohne all die Sorgenfalten auf der Stirn“, stellte Ann-Kathrin fest, nachdem die drei wieder allein waren.
    „Wir brauchen unbedingt mehr Gäste, sonst kann sie die Kosten nicht mehr lange aufbringen“, erklärte Gabriel. „Wenn das besser wird, dann lacht sie sicher auch mal wieder. Gerti, wann erscheinen denn die Anzeigen?“
    Die alte Frau kramte in ihrer Schürzentasche nach ihrer Brille, dann holte sie aus einem Schrank einige Papiere. „Alle noch in dieser Woche, zwei sogar schon morgen“, gab sie dann bekannt.
    Dies war das größte Geheimnis, das Gerti mit den Kindern jemals geteilt hatte. Gemeinsam hatten sie darüber nachgedacht, dass sie unbedingt etwas unternehmen mussten, um endlich mehr Gäste anzulocken. Schließlich waren sie auf die Idee verfallen, Anzeigen in Magazinen und Zeitungen zu platzieren. Aber keine normalen Anzeigen, die gab es ja zuhauf. Das Schlosshotel musste doch irgendetwas zu bieten haben, was andere nicht hatten. Aber was? Und dann hatten sie den genialen Einfall, einen Hausgeist zu erfinden.
    Natürlich gab es nicht wirklich einen Geist, wenn auch uralte Geschichten über einige unerklärliche Todesfälle oder auch eine unglückliche Liebesgeschichte kursierten.
    Um den Text dann richtig zu formulieren, hatten die drei Freddie einweihen müssen, der das Ganze für eine verrückte Idee hielt, aber trotzdem begeistert mitmachte. Gerti hatte sich bereit erklärt, die Kosten von ihren Ersparnissen zu bezahlen, das Geld war sonst ohnehin nutzlos, wie sie meinte.
    Und nun warteten die drei darauf, dass die Anzeigen erschienen – und hoffentlich auch Erfolg hatten.
     
    *
     
    Keine dumme Idee!, schoss es Winfried Hartmann durch den Kopf, als er das Reise-Magazin aufschlug und die Anzeige musterte, die ihm da förmlich ins Auge sprang.
    „Möchten auch Sie sich einem echten Gespenst Auge in Auge gegenübersehen?
    Wollten auch Sie ein echtes Grusel-Erlebnis?
    Möchten Sie einmal das Gefühl, von etwas absolut Ungewöhnlichem haben?
    Dann besuchen Sie uns! Buchen Sie ein Zimmer im Schlosshotel Hohenberg, und erleben Sie unseren Hausgeist in voller Aktion. Das Ganze ist selbstverständlich ungefährlich für Sie, aber es wird Ihnen den perfekten Schauder über den Rücken rieseln lassen.
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