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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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draußen im hellen Sonnenschein herumzutoben, für einige Zeit zu vergessen, wie viel Sorgen und Verantwortung auf ihr lasteten, einfach unbeschwert und fröhlich zu sein – wenn auch nur für ein oder zwei Stunden.
    Claire wurde jäh aus ihren Träumen gerissen, als es kurz klopfte und sich dann die Tür öffnete. Das sympathische Gesicht dieses neuen Gastes – wie hieß er doch gleich, ach ja, Hartmann – lugte herein. Mit einem um Entschuldigung bittenden Lächeln strahlte er sie an.
    „Entschuldigen Sie bitte, ich wollte nicht stören“, begann er zögernd. Aber Claire macht ihm ein Zeichen hereinzukommen und lächelte ihn strahlend an.
    „Kann ich Ihnen helfen? Gibt es eine Beschwerde? Sind Sie mit irgendetwas nicht zufrieden? Oder brauchen Sie nur eine Information?“
    Doch Winfried wehrte ab. „Nein, ganz und gar nicht. Wissen Sie, es mag ja vielleicht albern klingen, aber eigentlich bin ich gekommen, um zu danken.“
    Erstaunen malte sich in Claires Augen, aber im Grunde war ihr jeder Vorwand recht, damit sie mit diesem Mann das Gespräch weiterführen konnte.
    „Darf ich Ihren Worten also entnehmen, dass Sie zu Ihrer Zufriedenheit untergebracht sind?“
    „Ja, danke, das ist in Ordnung, aber was mich wirklich hierherführt, das war dieser wundervolle Kuchen.“
    Claire konnte nicht anders, sie lachte hell auf. „Der Kuchen? Ja, das ist mal etwas ganz anderes. Aber kommen Sie doch her, und setzten Sie sich.“
    Das ließ sich Winfried nicht zweimal sagen. Noch konnte er die Nähe dieser schönen Frau genießen, denn noch war er nur Gast. Aber er sah auch eine Möglichkeit im freundschaftlichen Gespräch mehr zu erfahren, als Claire ihm in seiner offiziellen Funktion sicher gesagt hätte.
    Der Vorwand, den Winfried gesucht hatte, erwies sich als Volltreffer, denn wenig später saßen die beiden ins Gespräch vertieft, so als würden sie sich schon lange kennen und wären vertraut miteinander.
    Claire vergaß ihre Büroarbeit und verschob sie ganz einfach auf später, und Winfried, der sie ja eigentlich hatte aushorchen wollen, ertappte sich dabei, wie er das Gespräch mit ihr genoss, und er bemerkte, dass er persönliche Vorlieben und Abneigungen mit ihr diskutierte, was er mit einer Frau seit langer Zeit nicht mehr getan hatte.
    Irgendwann klopfte es an der Tür, und Freddie tauchte auf, doch die zwei waren so in ihre Unterhaltung vertieft, dass sie ihn nicht einmal bemerkten. Der junge Hotelfachmann verschwand daraufhin wieder an der Rezeption, behielt aber die Tür im Auge, damit Claire nicht doch noch auf die Idee kam, in die oberen Stockwerke zu gehen, wo sie dann unweigerlich Gabriel und Ann-Kathrin erwischt hätte.
    Dass sich noch jemand dazugesellt hatte, der mit sicherer Hand und einigem Sachverstand für das Gelingen des mitternächtlichen Spuks sorgen wollte, konnte Freddie nicht wissen, denn niemand hatte ihn darüber aufgeklärt.
     
    *
     
    Es war Nacht geworden auf Schloss Hohenberg, eine schmale Mondsichel stand an einem fast wolkenlosen Himmel, und in einigen Zimmern gab es doch noch ein paar wache Gestalten, die förmlich darauf warteten, was in dieser Nacht noch alles passieren würde.
    Da das Hotel kein eigenes Restaurant besaß, sondern nur den eigenen Speisesaal mit begrenzten Öffnungszeiten, war in den unteren Räumen gegen zehn Uhr Feierabend. Einige der Gäste vergnügten sich noch außerhalb im Ort, sie würden wohl erst später zurückkommen, und der Nachtportier, der alte Alfred, würde sie hereinlassen.
    Alfred hielt seit vielen Jahren schon die Nachtwache. Er war ebenso ein Unikum wie Gerti, und noch immer hielten sich auch hartnäckige Gerüchte, dass er früher um Gerti geworben hatte und abgewiesen worden war.
    Natürlich war Alfred längst pensioniert, aber auch in seinem hohen Alter brauchte er etwas zu tun, weil er sich sonst nutzlos und wirklich alt fühlte. Und auf seine Bitten hin hatte Claire nachgegeben und beschäftigte ihn weiter.
    Alfred saß hinter der Rezeption und las in einem Buch, doch zwischendurch fielen ihm immer wieder die Augen zu, und für Sekunden nickte er ein. Das war nicht weiter schlimm. Er hatte einen so leichten Schlaf, dass jedes Geräusch ihn weckte, und wenn ein Gast von seiner nächtlichen Tour nach Hause kam, war er da.
    Auch jetzt sackte der Kopf wieder vornüber, aber dann schrak der Mann auf.
    Was war das für ein Geräusch? Es klang, als würden Ketten über einen Holzfußboden gezogen, und dabei stöhnte jemand ganz
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