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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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natürlich noch von nichts wusste, seine Rechnung bezahlt und war dann auf dem Weg zu seinem Wagen, als Gerti sich ihm in den Weg stellte. Natürlich, damit hatte er rechnen müssen.
    „Ich bin schon weg“, sagte er unwirsch und hoffte so, einer weiteren Auseinandersetzung aus dem Wege gehen zu können.
    „Nein, sind Sie noch nicht. Nicht eher, als ich mit Ihnen fertig bin“, erklärte die Frau resolut.
    „Dann sagen Sie schon, was Sie zu sagen haben, aber bitte schnell. Ich habe es eilig.“
    „Wollen Sie wirklich so schnell das Feld räumen? Ich hätte Sie für hartnäckiger gehalten.“ Klang da ein wenig Spott aus der Stimme?
    „Es macht nicht viel Sinn hartnäckig zu sein, wenn man gegen eine Wand läuft. Ich sage es auch Ihnen noch einmal. Es tut mir leid, wie das alles hier gelaufen ist, und ich wünschte, ich könnte es ändern. Aber mein Beruf hat nichts mit meinen Gefühlen für Frau Fischer zu tun.“
    „Dann sagen Sie ihr das doch!“
    „Sie kennen Claire besser als ich. Dann seien Sie mal ehrlich: Würde sie ein Wort glauben? Würde sie mir überhaupt zuhören?“ Winfried hatte genug von dem allen hier. Er wollte nach Hause und seinen Seelenschmerz pflegen. Warum ließ die Frau ihn nicht einfach in Ruhe?
    „Nicht, wenn Sie einfach davonlaufen.“
    „Und was schlagen Sie demnach vor?“, höhnte er jetzt. „Soll ich sie bei den Schultern fassen und schütteln, bis sie mir endlich zuhört?“
    Gerti lachte auf. „Das hätte nicht viel Zweck. Aber ich weiß, wie viel Claire für Sie empfunden hat. Und auch die Kinder mögen Sie. Geben Sie nicht auf, Herr Hartmann. Halten Sie Kontakt zu uns, wir werden hier versuchen, Claire wieder zur Vernunft zu bringen.“
    „Na, dann viel Glück.“ Er hatte jetzt endgültig genug. Mutlos fuhr er davon.
     
    *
     
    Claire hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, und als sie am Morgen unten in der Küche erschien, redeten die dunklen Schatten unter ihren Augen eine eigene Sprache. Gerti sah Claires Aussehen voller Sorge. Die junge Frau würde doch jetzt nicht an ihrer eigenen Starrköpfigkeit zerbrechen? Warum hörte sie denn nicht zu? Warum gab sie Winfried nicht noch eine Chance?
    Gerti stellte das Frühstück vor Claire auf den Tisch, aber die junge Frau schob es wieder beiseite und starrte stattdessen missmutig in ihre Kaffeetasse.
    „Lass mich in Ruhe, bitte“, bat sie mit brüchiger Stimme. Aber das war so ziemlich das Letzte, was Gerti vorhatte. „Hast du jetzt vor, in deinem Selbstmitleid zu ertrinken und die ganze Welt darunter leiden zu lassen?“, fragte sie böse.
    „Nein, bestimmt nicht. Ich will ihn einfach nur vergessen.“
    „Und warum?“, forschte Gerti nach.
    „Wie meinst du das, warum? Ich glaube, ich verstehe dich nicht.“
    „Wenn du ihn vergisst, dann vergisst du auch die Lektion, die du eigentlich daraus gelernt haben solltest. Wenn du etwas daraus gelernt haben solltest. Ich bin immer noch der Meinung, du solltest diesem Herrn Hartmann eine Chance geben und ihm zuhören, was er zu sagen hat.“
    „Auf gar keinen Fall“, fiel Claire ihr ins Wort. „Dieser Mann hat mich betrogen, hintergangen, getäuscht und lächerlich gemacht. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich ihm auch nur ein Wort abnehmen würde? Er hat meine Gefühle benutzt, um sich einen Vorteil für seine verdammte Firma zu verschaffen.“
    „Genau das glaube ich nicht“, unterbrach Gerti sie jetzt.
    „Ach nein? Als was würdest du das denn bezeichnen?“, fragte Claire bitterböse.
    „Ich glaube, mein Liebes.“ Gerti nahm Claire den schwarzen Kaffee weg und stellte ihr stattdessen einen heißen Kakao hin. „Ich glaube, dass du in deinen Gefühlen so verletzt bist, dass du nicht bereit bist zuzugestehen, dass auch andere Menschen Gefühle haben. Und ich bin ziemlich sicher, dass Winfried Hartmann dir tiefe, echte Gefühle entgegenbringt. Ich habe sein Gespräch mit angehört. Er hat sich dagegen gewehrt, dich zu hintergehen.“
    „Aber genau das hat er die ganze Zeit über getan“, grollte Claire. „Er hatte genügend Gelegenheiten mir etwas zu sagen.“
    „Und wie hättest du reagiert, wenn er die Wahrheit gesagt hätte?“, forschte Gerti nach.
    „Das spielt doch jetzt keine Rolle mehr.“ Claire war einfach nicht bereit ihre Position aufzugeben, Vernunft anzunehmen und einzusehen, dass es besser wäre, einen Schritt zurückzugehen. Im Augenblick gefiel sie sich in der Rolle der betrogenen, hintergangenen Frau, und insgeheim schmiedete sie
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