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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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Worten und schrieb dann entschlossen seine Kündigung. Er zögerte auch nicht mehr, sondern brachte sie direkt zur Firma, und als er das Gebäude wieder verließ, fühlte er sich wesentlich erleichtert.
     
    *
     
    Es war die zweite Nacht nach Winfrieds Weggang. Zusammen mit Gerti und Freddie hatte Claire dafür gesorgt, dass der Spuk weiterging und die Gäste zufrieden waren. Und irgendwie hatte sie sogar Spaß daran bekommen, als sie zwei neugierige Gäste dabei ertappte, wie sie zunächst dem Spuk mutig entgegentreten wollten, es sich dann aber doch anders überlegten und blitzschnell wieder in ihren Zimmern verschwanden. Die waren auf jeden Fall zufrieden.
    Aber so konnte es doch auf Dauer nicht weitergehen, schoss es der jungen Frau durch den Kopf. So interessant diese Idee mit dem Spuk auch gewesen sein mochte, für immer war es keine Lösung. Wahrscheinlich hätte Winfried einige vernünftige Ansätze gehabt, um das Hotel wieder auf guten Kurs zu bringen, aber der wäre auch der Letzte, den Claire um Rat gefragt hätte.
    Und dennoch, Claire wäre froh gewesen, wenn sie sich ein wenig hätte anlehnen können an die starke Schulter eines Mannes, der ihr einen Rat hätte geben können, oder der ganz einfach zum Trost und zur Hilfe dagewesen wäre.
    Aber so stand sie alleine da. Und sie musste den Kopf hochhalten und Stolz vorzeigen, und vor allem musste sie stark sein gegenüber allem, was sich gegen das Hotel oder ihre Kinder richten konnte. Von sich selbst sprach sie in diesem Zusammenhang gar nicht, ihre eigenen Gefühle verleugnete sie. Solange sie keine bessere Idee hatte, musste der Spuk eben weitergehen – und noch hatte sie eben keine bessere Idee.
    Aber es belastete sie stark. Es widerstrebte ihrem Gerechtigkeitssinn.
     
    *
     
    Es war schon eine seltsame Art von Kriegsrat, die sich da zusammengefunden hatte. Die Kinder hatten Gerti endlich darüber informiert, dass Thorsten von Anfang an bei dem Spuk mitgewirkt hatte. Und da Michaela zu Thorsten gehörte, wusste auch sie darüber Bescheid. Zuerst hatte die ältere Frau geschimpft und den beiden fürchterlichste Strafen angedroht für ihre Dummheit und ihren Leichtsinn, dann aber hatte sie doch einsehen müssen, dass das Vorgehen der Kinder gar nicht so verkehrt gewesen war, denn immerhin hatte sich durch Thorstens Hilfe die Sache als so realistisch erwiesen, dass es ein gutes Geschäft geworden war. Doch dieses Thema stand jetzt ja gar nicht zur Debatte, denn entgegen aller Vorsätze hatte sich auch Winfried eingefunden, und die beiden Kinder hatten ihn stürmisch begrüßt.
    Natürlich fand dieses Geheimtreffen nicht in der unmittelbaren Nähe des Schlosses statt, die Gefahr, dass Claire etwas davon merken würde, war einfach zu groß. Andererseits konnten weder die Kinder noch Gerti lange von daheim weg. Und so hatten Thorsten und Michaela die drei im Auto bis in den Ort mitgenommen, wo sie sich in einem kleinen Café trafen, um zu beratschlagen.
    Man sah Winfried an, dass auch er nicht mehr ruhig schlief. Tiefe Schatten hatten sich unter seinen Augen eingegraben, und zwei Linien auf der Stirn zeugten von angestrengtem Nachdenken. Er war sichtlich überrascht, Michaela und Thorsten hier vorzufinden, doch mit wenigen Worten hatten Gabriel und Ann-Kathrin ihn aufgeklärt, dass es sich dabei um Mitverschworene handelte, die ganz einfach freundlich sein wollten.
    Nach einigem Hin und Her starrte Winfried trübsinnig in seinen Kaffee. Die Berichte von Gerti und den Kindern hatten ihm klar gemacht, dass die Ansicht von Claire sich nicht um einen Deut geändert hatte. Er sah keinen Ausweg mehr und fand sich so langsam damit ab, dass er die Frau vergessen musste – was natürlich gar nicht so einfach war.
    „Du bist richtig mutig“, stellte Ann-Kathrin aufmunternd fest. „Nicht jeder hätte so einfach seine Arbeit aufgegeben.“
    „Nun, mittlerweile frage ich mich, warum ich das getan habe“, erwiderte er leise. „Es macht ja nicht den geringsten Eindruck auf deine Mutter, sie weiß es ja nicht einmal, weil sie es gar nicht wissen will.“
    „Aber Sie können sich selbst wieder ins Gesicht sehen. Ist das nicht Grund genug?“, forschte Michaela mit sanfter Stimme.
    Er lachte bitter auf. „Ein Grund ist das auf jeden Fall, aber sicher nicht der richtige.“
    „Ich weiß nicht“, fuhr die junge Frau etwas zögernd fort. „Aber vielleicht hilft eine Art Schocktherapie, um Frau Fischer zu einer Sinnesänderung zu bewegen.“
    Die anderen starrten
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