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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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nicht wieder zum förmlichen Sie zurückkehrten, gab ihm die leise Hoffnung, dass er ihnen vielleicht begreiflich machen konnte, was in ihm vorging.
    Winfried setzte sich auf das Bett, Gabriel und Ann-Kathrin hockten sich jeweils in einen Stuhl, hielten ihre Augen aufmerksam auf ihn gerichtet und warteten ab, was er zu sagen hatte.
    „Ich hatte euch erzählt, dass ich Immobilien schätze, ja?“ Einmütiges Nicken. „Nun, ich arbeite für einen großen Hotelkonzern, und der lässt durch mich schätzen und aufkaufen.“
    „Du bist also hergekommen, um unser Hotel zu kaufen?“, brachte Gabriel es auf den Punkt.
    „Ursprünglich, ja“, gab Winfried zu. „Aber dann – wie soll ich euch das erklären? Ich sah eure Mutter, und vom ersten Blick an habe ich vergessen, was mein wirklicher Auftrag war. Versteht das bitte richtig, ich habe meine Aufgabe erfüllt, aber sie war nebensächlich geworden, denn plötzlich gab es diese Frau, die im Sturm mein Herz erobert hat. Und dann wart auch ihr noch da, zwei reizende Kinder, die ich ebenfalls ins Herz geschlossen habe. Das sage ich, ohne euch schmeicheln zu wollen. Nun, ich habe versucht, meine Firma vom Kauf abzubringen, aber das hat nicht geklappt. Und außerdem wusste ich nicht, wie ich es eurer Mutter beibringen sollte, was ich hier wirklich tat. Bis sie vorhin hereinkam und bereits alles wusste.“
    „Gerti hat unbeabsichtigt dein Gespräch mit angehört. Sie hat auch gesagt, dass du dich gewehrt hast“, erklärte Ann-Kathrin. „Aber du kannst da nicht so einfach weg, oder? Wie ist das, wenn du kündigst?“
    Winfried lachte bitter auf. „Dann wird jemand anders kommen, der keine Skrupel und vor allen Dingen keine Gefühle hat. Aber eure Mutter hat schon sehr deutlich gesagt, dass sie auf keinen Fall verkaufen wird.“
    „Das soll sie auch nicht“, meldete sich Gabriel.
    Winfried nickte. „Das muss sie nicht einmal. Da ich ja jetzt alle Zahlen kenne, könnte ich ihr helfen, das Hotel wieder rentabel zu machen. Aber ich fürchte, sie würde nicht auf mich hören. Sie will, dass ich heute noch abreise.“
    „Das hast du alles auch ganz schön dumm angefangen“, kommentierte das Mädchen. „Warum hast du nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt? Du hast Mama und uns an der Nase herumgeführt, und das ist gemein von dir.“
    „Mama wird dir auch kein Wort glauben, wenn du ihr sagst, dass du sie gern hast. Sie sagt immer, wer einmal gelogen hat, dem kann man nie wieder glauben.“ Gabriel kannte alle Lektionen seiner Mutter.
    „Ja, ich verstehe“, sagte Winfried dumpf. „Dann ist jetzt sowieso alles sinnlos. Ich packe jetzt meine Sachen. Ihr habt mir deutlich gemacht, dass ich hier nichts mehr verloren habe. Nur eine Frage, glaubt wenigstens ihr, dass ich eurer Mutter nicht schaden wollte? Dass ich sehr viel für sie empfinde, und dass es nur mein Beruf war, der dieses ganze Missverständnis heraufbeschworen hat?“
    „Was nützt dir das, wenn wir dir glauben?“, fragte Ann-Kathrin altklug. „Du warst gemein zu Mama, und das wird sie dir wahrscheinlich nie verzeihen. Aber wenn es dir hilft, ich verzeihe dir.“
    Ein schmales gequältes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Mannes. Er strich dem Mädchen über das seidenweiche Haar und schaute in ihre Augen, die denen ihrer Mutter verblüffend glichen.
    „Dann danke ich dir dafür“, sagte er leise und begann wieder zu packen.
    Die Kinder schwiegen einen Moment.
    „Und du willst das jetzt einfach so hinnehmen?“, fragte Ann-Kathrin schließlich.
    Er hielt inne und drehte sich verblüfft wieder zu dem Mädchen hin. „Wie meinst du das?“
    „Du hast gesagt, du hast Mama und uns sehr gern. Wenn das stimmt, dann musst du etwas tun, damit du dich mit Mama wieder verträgst“, beharrte sie.
    Er lachte bitter auf. „Und wie stellst du dir das vor, Kind?“
    „Das weiß ich doch nicht, du bist doch der Erwachsene.“
    „Darüber muss ich nachdenken“, erwiderte er
    „Dann mach mal nicht so lange. Ich mag das nicht, wenn Mama traurig ist“, verkündete Gabriel.
    Winfried schüttelte den Kopf. Diese Kinder waren einmalig. Sie brachten das Problem auf den Punkt und boten Lösungswege an. Nur den richtigen Weg zu finden, blieb ihm jetzt überlassen. Ja, er musste Claire verständlich machen, dass er seinen Fehler einsah, und er musste sie zurückerobern. Aber wie?
     
    *
     
    Winfried hatte gehofft, unbehelligt das Hotel verlassen zu können. An der Rezeption hatte er bei dem erstaunten Freddie, der
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