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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust
Autoren: Cherry Adair
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falle, musst du nur schnell genug meine Hand loslassen. Jemand wird dich schon retten, wenn du zum Strand zurückgehst.”
    Tory verlangsamte ihre Schritte. In ihrer nassen Kleidung erschauerte sie und klammerte sich an seine Hand, als sei es ihr Rettungsring.
    “Ich bin schon einmal hier gewesen”, beruhigte Marc sie. “Es gibt keine Löcher, in die man fallen kann, keine Sorge.”
    Ihre Füße schmerzten, jeder einzelne Knochen in ihrem Körper tat ihr weh, doch sie wollte sich nicht beklagen, damit er nicht glaubte, sie sei wirklich ein Feigling.
    Marc machte die Taschenlampe aus. “Schließ deine Augen”, befahl er.
    Nur zu gern gehorchte Tory. “Kann ich mich dabei hinlegen?”
    “Nein.” Sie hörte an seinem Tonfall, dass er lächelte. “Lass die Augen geschlossen, es wird dir gefallen.”
    Sie murmelte etwas vor sich hin, während er sie noch ein Stück weiterführte. “Jetzt mach die Augen auf, Prinzessin.”
    Langsam öffnete Tory die Augen, dann sah sie sich mit offenem Mund um.
    Sie standen in einem riesigen Raum. Die Decke war sicher dreißig Meter über ihnen. Die Höhle war erfüllt von einem schimmernden türkisfarbenen Licht, das allem um sie herum ein unwirkliches Aussehen gab. Mitten in dieser ungeheuer großen Höhle lag ein See. Nebel stieg davon auf und legte sich auf üppig grüne Farne und andere Gewächse an seinem Ufer.
    “O Marc.” Victoria war sprachlos. So etwas hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen.
    “Grotta Zaffiro”, murmelte Marc. “Die Saphir-Grotte.”
    Er sah, wie sie erschauerte. Victoria war erschöpft, ihr gebrochener Arm schmerzte sicher sehr. Er hatte sie um die halbe Welt gezerrt und sie dann auch noch der stürmischen See ausgesetzt. Sie brauchte etwas zu essen und Ruhe, ehe sie an etwas anderes denken konnten.
    “Du kannst dich später umschauen.” Er zog sie zum anderen Ende der Höhle. “Zuerst suchen wir uns einen sicheren Platz für unser Lager, dann kannst du dein heißes Bad nehmen.”
    “Ich dachte, das sei nur eine Ausrede, damit ich mitkomme.”
    Marc legte ihr eine Hand unter den Arm. “Es gibt hier eine heiße Mineralquelle, etwa dreihundert Meter weiter.” Auch er selbst war erschöpft, dabei war er für solche Anstrengungen ausgebildet worden. Trotz ihrer Behauptungen, dass sie ein Feigling sei, hatte sie sich gut gehalten. Doch jetzt war ihr Gesicht kreidebleich, und ihre Lippen hatten einen bläulichen Schimmer.
    Er blieb stehen und ließ sie zu Boden sinken. “Ruh dich einen Augenblick aus, ich sehe mich nach einem sicheren Platz um.”
    Tory rollte sich zusammen und schloss die Augen. “Ruf mich, wenn der Zimmerservice kommt.”
    Marc suchte einen geeigneten Lagerplatz. Marezzo hatte nicht mehr viele Touristen, seit es zum Spielball der Terroristen geworden war. Trotzdem wollte er kein unnötiges Risiko eingehen, falls einer der Einheimischen einem Touristen die Höhle zeigen wollte.
    Es gab nur einen Eingang zur Höhle, der, durch den sie gekommen waren. Marc ging noch tiefer in die Höhle hinein. Ein leichter Geruch nach Schwefel stieg in seine Nase, als er zu einem kleinen Teich mit dampfendem Wasser kam. Die unterirdische Quelle, die diesen Teich füllte, lag etwa dreißig Meter weiter, deshalb war das Wasser hier angenehm heiß, und der Geruch nach Schwefel war nicht mehr so stark.
    Der kleine Platz, den Marc schließlich fand, war durch eine Felswand vor neugierigen Blicken geschützt, es war ein natürlicher Raum, etwa hundert Quadratfuß groß, versteckt und nicht leicht zu entdecken.
    Marc ließ seine Ausrüstung auf den sandigen Boden fallen und schlug das Lager auf. Auf einem kleinen Propangaskocher erhitzte er einen Topf Wasser, erst dann ging er zu Tory zurück.
    Sie lag noch genau so da, wie er sie verlassen hatte. Ihr nasses Haar hing im Sand.
    “Zimmerservice.”
    Sie rührte sich nicht. Marc hob sie mühelos auf seine Arme und trug sie zu dem Lager. Sie spürte von all dem nichts. Er überlegte, ob er sie wecken sollte, damit sie ein heißes Bad nehmen und sich trockene Sachen anziehen konnte. Doch sie brauchte Schlaf mehr als alles andere.
    Marc zog sich aus, drehte die Flamme am Ofen höher und trocknete sich dann mit einem trockenen T-Shirt ab, das er aus dem Rucksack geholt hatte.
    Er machte eine kleine Vertiefung in den Sand, legte die wasserdichte Thermodecke darauf und wandte sich dann zu Victoria. Sie hatte den Mund leicht geöffnet. Sie wäre ganz schön wütend, wenn er ihr erzählen würde,
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