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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust
Autoren: Cherry Adair
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mitbringen, eine Frau. Erwartet uns morgen um 9 Uhr.”
    “Sie glauben doch nicht etwa …” Victoria wurde blass. “O nein! Ich kann nicht mit Ihnen fahren.”
    “Ich habe keine andere Wahl.” Marc legte den Hörer wieder auf. “Sie sind diejenige, die sich mit Lynx in Verbindung setzen kann. Wenn ich Sie nicht bei mir habe, finde ich ihn vielleicht gar nicht.”
    “Aber sicher werden Sie ihn finden.” Sie geriet in Panik. “Sie sind Spion, es ist Ihr Job. Ich würde Sie nur hindern.” Sie hob den Arm. “Ich habe einen gebrochenen Arm.”
    Marc hockte sich vor sie und fasste unter ihr Kinn. “Lady, es ist Ihr Bruder. Wenn ich sage, ich brauche Sie, dann brauche ich Sie. Und wenn ich sage, Sie fahren mit, dann fahren Sie mit. Und wenn ich sage, springen Sie, dann fragen Sie höchstens, wie hoch. Verstanden?” Er sah, wie sie schluckte.
    “Ich … ich bin ein Feigling. Ich kann unter Druck keine Leistung bringen. Ich bin Buchhalterin, keine Mata Hari.”
    “Sie wissen doch, was Will Rogers gesagt hat – wir können nicht alle Helden sein, einige von uns müssen an der Strecke stehen und klatschen, wenn die anderen vorbeirennen.”
    “Ich kann doch auch von hier aus klatschen.”
    “Sie kommen mit.”
    “Ich könnte in Rom auf Sie warten”, bat sie verzweifelt.
    “Sie kommen mit mir nach Marezzo.”
    “Ich werde das nicht überstehen.” Tory nahm seine Hand und sah ihm in die Augen. “Oh, bitte, glauben Sie mir! Es wird ein großer Fehler sein, mich mitzunehmen. Ich male Ihnen eine Skizze von dem Ort, an dem sie Alex gefangen halten, es wird Ihnen nicht schwerfallen, ihn zu finden. Wirklich …”
    “Hören Sie zu. Mir gefällt es auch nicht, wenn ich Sie mitnehmen muss. Aber ich habe keine andere Wahl. Sie werden mitkommen. Es könnte sein, dass sie Lynx woanders hingebracht haben, dann würde ich ihn ohne Sie niemals finden.”
    Er verriet ihr nicht, dass sie seine Lebensversicherung war. Wenn sie so war wie Krista, dann würde er ihr keine Möglichkeit geben, ihn in einen Hinterhalt zu locken. Victoria Jones würde an seiner Seite bleiben, ob sie es nun wollte oder nicht. “Es könnte ja auch sein, dass Sie mir das mit der Telepathie nur einreden wollen.”
    “Nein, das ist die Wahrheit.” Sie sank in sich zusammen. “Aber behaupten Sie hinterher nicht, dass ich Sie nicht gewarnt hätte, wenn ich mich verstecke statt anzugreifen.”
    “Niemand wird angreifen. Wir fahren hin, finden Alex und holen ihn raus.” Er würde das schon schaffen.
    “Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt”, sagte Victoria noch einmal. “Ich weiß, es wird Ihnen leidtun.”

2. KAPITEL
    E s tat Marc leid. Es tat ihm leid, dass er Victoria dazu gezwungen hatte mitzufahren, und es tat ihm noch mehr leid, dass sie zusammen in diesem stinkenden Fischerboot saßen.
    Es tat ihm leid, dass sie die ersten drei Stunden damit verbracht hatte, alles, was sie gegessen hatte, über die Bordwand zu spucken. Am liebsten hätte er sich zu ihr gesellt. Die Wogen krachten gegen das vierzig Fuß lange Boot, und er war sich fast sicher, dass sie die nächsten hundert Meilen würden schwimmen müssen. Die Gischt schoss zwanzig Fuß in die Höhe und durchnässte alles. Marc hatte versucht, Tory unten in der Kabine zu lassen, wo es warm und trocken war, doch der Geruch nach Fisch war so durchdringend, dass er selbst es auch nicht hatte ertragen können.
    Tory hing über der Seite des Bootes. Ihr Magen schmerzte, ihr Arm tat ihr weh, und mit jeder Minute, die verging, hasste sie Marc Savin mehr.
    Der Mann war unnachgiebig. Nun, sie hatte ihn gewarnt, wenigstens das gab ihr eine kleine Befriedigung.
    “Das freut dich, nicht wahr, du Schuft?” Beim Klang von Marcs Stimme blickte Tory auf. Doch er hatte nicht mit ihr gesprochen, er lächelte den Fischer böse an, der das Boot auf das offene Meer hinauslenkte. Ihr Kopf flog zurück, wieder hob sich ihr Magen.
    “Certo!”, rief Angelo, der das Steuer des Bootes fest in der Hand hielt. “Sieh dir nur die Wellen an, mein Freund. Das erinnert uns daran, wer der Boss ist, nicht wahr?”
    Marc blickte zum dunklen Himmel empor. Der Mond schien hell, im Osten hingen dicke Wolken.
    Er sah zu Victoria, die auf einen gnädigen Tod zu warten schien. “Es ist Zeit, dass du zurück in die Schlacht gehst, Angelo. Das hier scheint dir viel Freude zu bereiten. Wie lange dauert es noch?”
    Angelo warf einen Blick auf seine Uhr. “Es ist jetzt 23 Uhr. Der Sturm wird uns schützen. Die
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