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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust
Autoren: Cherry Adair
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    “Er wurde gefangen genommen, als er im Einsatz war”, korrigierte Victoria ihn. “Sie haben ihn dort hingeschickt, und es ist Ihre Aufgabe, ihn dort herauszuholen.”
    “Ich habe seine Leiche gesehen.”
    Victoria zuckte zusammen. “Und ich habe ihn vor zwei Wochen lebend gesehen. Sie haben ihn nach Marezzo geschickt, und da ist er noch immer. Seit beinahe sieben Monaten ist er gefangen. Man … hat ihn gefoltert.”
    Mit ihren großen Augen sah sie ihn an, und Marc fluchte leise. Es war unmöglich. Er hatte die Leiche von Alex gesehen. Sie war so sehr verbrannt gewesen, dass man sie nicht mehr hatte identifizieren können, aber die Untersuchung der Zähne … Es war Lynx gewesen, dessen war er sicher. Und er war das ganze Geschäft so leid. Jedes Mal, wenn man sein Herz an jemanden hängte, verlor man ihn. Lynx war der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Marc war zu alt für diese Art von Arbeit.
    Er hob den Kopf, als ihm plötzlich klar wurde, was sie gesagt hatte. “Was meinen Sie damit, Sie haben ihn lebend gesehen?”
    Lieber Himmel, konnte das wahr sein? War diese verrückte Frau wirklich nach Marezzo gefahren und hatte ihren Bruder gefunden? Hatte sie das geschafft, was ein Team seiner Agenten hätte tun sollen?
    “Ich habe ihn dort gesucht.”
    Marc schloss die Augen. Als er sie wieder ansah, sagte er langsam: “Marezzo ist nicht gerade ein Ferienparadies, mein Schatz. Es ist der Stützpunkt einer kleinen Gruppe gemeiner Terroristen, bekannt als Spider. Man kann nicht so einfach in ihren Stützpunkt eindringen und so tun, als sei man ein Urlauber!” Ihm wurde ganz übel bei dem Gedanken, dass ein Zivilist diese kleine Insel in der Tyrrhenischen See besuchte. “Die Terroristen haben die Kontrolle über die Insel, sie lassen Touristen nur auf die Insel, um den Anschein von Normalität zu wecken. Sie würden Sie ohne nachzudenken umbringen, falls es so aussieht, als wollten Sie sich in ihre Geschäfte einmischen. Es sind große böse Leute, und Marezzo ist nicht der Ort für eine kleine Miss Unschuld.”
    Marc sah, wie ihr Gesicht bei seinen Worten alle Farbe verlor. “Was ich von der Insel gesehen habe, war sehr hübsch”, gab sie zurück. “Aber ich kann es verstehen, dass der Tourismus zurückgegangen ist. Mir ist zweimal die Brieftasche gestohlen worden.” Zuerst glaubte er, dass sie einen Spaß machte, doch als er sie ansah, war ihm klar, dass sie es ernst meinte.
    “Sie haben Glück gehabt, dass es nur Ihre Brieftasche war!” Die Flammen warfen einen rosigen Schein auf ihr Gesicht, und in dem Licht sah sie sehr anziehend aus.
    Für ihn natürlich nicht. Frauen wie sie machten ihn verrückt. Ihre Naivität war irritierend. Er wünschte, sie würde den Rock wieder hinunterziehen. Ihre Haut war wie Elfenbein und sah seidig und verlockend aus.
    Er warf einen anzüglichen Blick auf ihre Beine, und sie zuckte zusammen und zog errötend den Rock glatt.
    “Wie alt sind Sie eigentlich?”
    “Sechsundzwanzig. Was hat mein Alter damit zu tun?”
    Es wurde Marc zu eng im Haus. Er wollte raus, unter den freien Himmel. Doch als er aus dem Fenster sah, bemerkte er, dass es angefangen hatte zu schneien. Großartig. Einfach großartig. Er stand auf und lief zwischen dem Sofa und der Tür hin und her. Dann warf er noch ein Stück Holz in den Kamin. “Sie wollen also, dass ich hinfahre und ihn raushole, stimmt’s?”
    Victoria hob das Kinn. “Sie haben ihn schließlich hingeschickt. Da ist es doch nur recht und billig.”
    “Lady, nichts in der Welt ist recht und billig. Ihr Bruder war …”
    “Ist!”
    “Falls er noch leben würde, dann wüsste ich das.”
    “Sie wissen es nicht”, gab sie zurück, stand auf und trat neben ihn. Sie legte den Kopf zurück und sah zu ihm auf. Marc zuckte zusammen, als sie ihm die Hand auf den Arm legte.
    “Sie halten ihn im Südwesten der Insel gefangen, in der Nähe eines kleinen Fischerdorfes, Pescarna. Es geht ihm wirklich schlecht …” Sie schluckte, und plötzlich standen Tränen in ihren Augen. “Er ist schwer verletzt. Er … er hat mich nicht einmal erkannt.” Jetzt liefen die Tränen über ihre Wangen, ihre Hand schloss sich fester um seinen Arm. “Bitte. Helfen Sie mir.”
    “Nein.”
    Sekundenlang starrte Victoria ihn an. “Nein? Sie sagen Nein? Obwohl Sie es waren, der meinen Bruder nach Marezzo geschickt hat, wollen Sie ihn jetzt nicht retten?”
    Marc Savin lehnte sich an den Kamin. “Sie haben richtig
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