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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust
Autoren: Cherry Adair
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betrachtete Victoria die vielen Bücher, sie zuckte zusammen, als Marc ihr das Glas reichte.
    Marcus Savin war so ganz anders, als sie ihn sich vorgestellt hatte. Zunächst einmal war er jung. Nun ja, nicht sehr jung, aber er war sicher Mitte dreißig, also etwa zwanzig Jahre jünger, als sie geglaubt hatte. Wenn er das Haar nicht zurückgebunden hätte, wäre es ihm sicher bis auf die Schultern gefallen. Er trug eine verwaschene Jeans und einen cremefarbenen Pullover.
    Victoria nahm das Glas und trank einen großen Schluck. Die Flüssigkeit war angenehm kühl und schmeckte großartig – bis sie wie Feuer in ihrem Hals brannte.
    Der Whiskey trieb ihr Tränen in die Augen, doch Savin betrachtete sie ungerührt. Victoria brauchte all ihre Willenskraft, um nicht zu husten, doch sie schaffte es. Sie warf ihm einen mörderischen Blick zu.
    “Das nächste Mal bitten Sie besser um Wasser.”
    “Das nächste Mal bieten Sie mir besser Wasser an.”
    Marc sank auf das Ledersofa und starrte sie an. Victoria wich seinem Blick nicht aus, sondern hob die Nase noch ein wenig höher.
    “Sie kennen meinen Bruder.” Sie beugte sich vor und stellte ihr Glas auf den Tisch. “Alex – Alexander Stone.”
    Er kniff die Augen ein wenig zusammen. “Ich kenne niemanden, der so heißt. Tut mir leid, mein Schatz.”
    “Lynx”, sagte sie. “Sie kennen Lynx. Sie haben ihn vor sieben Monaten nach Marezzo geschickt.” Sie reckte sich. “Ich bin seine Schwester. Und sagen Sie nicht, dass Sie ihn nicht kennen. Er hat mir von Ihnen erzählt.” Marc sagte nichts, er sah sie nur an, als sie weitersprach.
    “Ich weiß zum Beispiel, dass die Organisation, für die Sie arbeiten, eine Eliteeinheit ist. Eine verdeckte Antiterroreinheit, die noch über dem CIA steht. Eine geheime Truppe mit Namen T-FLAC. Ich weiß, dass Mitglieder Ihrer Einheit viele fremde Regierungen und Militärorganisationen in der ganzen Welt unterwandert haben.”
    Ein kleines triumphierendes Lächeln lag um ihren Mund, als sie sah, wie er sich anspannte. Im nächsten Augenblick schon stand er neben ihr und umfasste hart ihren Oberarm. Victoria schrie leise auf, als er sie vom Sofa hochzog.
    “Wer zum Teufel sind Sie?”
    Sie versuchte, ihm noch einmal ihren Namen zu sagen, aber sie war so erschrocken, dass kein Wort über ihre Lippen kam. Plötzlich wurde ihr klar, dass niemand wusste, dass sie hier war. Er konnte alles mit ihr machen, und wahrscheinlich würde er das auch tun. Er schüttelte sie so heftig, dass ihre Zähne klapperten. “Mein Bruder …”
    “… würde all das niemals verraten haben!” Wieder schüttelte er sie. “Ich gebe Ihnen zwei Sekunden, dann sagen Sie mir, wer Sie sind und …”
    “Ihr Codename ist Phantom”, sagte Victoria rasch. “Himmel, hören Sie auf, mich so zu schütteln! Mir wird gleich übel.” Abrupt ließ er sie los, und Victoria verschwand schnell hinter dem Sofa. “Mein Bruder lebt, und es geht ihm nicht sehr gut in Marezzo, Mr. Macho. Es ist ganz gleich, ob Sie mich schütteln oder foltern, es ändert nichts an der Tatsache. Und der einzige Grund, warum ich hier bin, ist der …”
    “Er hatte gar keine Angehörigen.”
    “Von wegen, Mr. Savin! Ich bin Alex’ Zwillingsschwester, und ich bin sehr lebendig. Und sprechen Sie von ihm bitte nicht in der Vergangenheit, denn Alex lebt.”
    Verdammt, war das möglich? Natürlich war Lynx so gerissen, dass er nichts von einer Schwester erzählt hatte. Er war sehr verschlossen, und er hatte gewusst, dass Victoria ein leichtes Ziel für jemanden war, der ihm Böses wollte. Aber es war auch möglich, dass sie log.
    “Woher soll ich wissen, dass Sie seine Schwester sind?”
    “Machen Sie sich nicht lächerlich. Würde ich hier sein, wenn ich es nicht wäre?”, gab sie zurück, und ihre Augen, die denen ihres Bruders so ähnlich waren, blitzten ihn an. Sie kam hinter dem Sofa hervor. “Er hat ein Muttermal in Form eines Halbmondes an der rechten Hüfte.” Ihr war gar nicht klar, wie viel sie ihm von ihrem Körper zeigte, als sie den Rock hochzog, damit er ihr eigenes Muttermal sehen konnte.
    “Darüber lässt sich streiten, nicht wahr?”, gab Marc zurück. “Er ist gestorben, als er im Urlaub war.” Und wenn er noch nicht tot war, dann würde er es sein, wenn Marc ihn erst gefunden hatte. Er dachte daran, was er in den letzten sechs Monaten durchlitten hatte. Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf. War Lynx damals nur zur Ranch gekommen, um ihn in eine Falle zu
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