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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust
Autoren: Cherry Adair
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erinnern.
    Sie wäre gern nach draußen gegangen, hätte sich den kleinen See angesehen und vielleicht darin gebadet. Ihr Haar war verklebt von Sand und Salz.
    Der Duft des Essens zog sie zum Kocher. Das Stew sah genauso gut aus, wie es duftete, sie würde nicht mehr warten. Vielleicht würde Marc erst in Stunden zurückkommen. Sie nahm eine Gabel und fischte ein Stück Fleisch aus dem Topf.
    Erst als sie den halben Topf leergegessen hatte, hörte sie auf. Sie hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht, das Essen auf einen Teller zu tun, sie hatte gleich aus dem Topf gegessen.
    Sie faltete die Thermodecke, die auf dem Bett lag, setzte sich mit untergeschlagenen Beinen auf den Boden und wartete auf Marc. Als sie von der anderen Seite der Felswand ein Geräusch hörte, erstarrte sie und zog sich in die hinterste Ecke des Raumes zurück, die tief im Schatten lag.
    Dummkopf. Sie hätte sich zuerst einmal eine Waffe suchen sollen. Wieder hörte sie ein Geräusch. Da draußen war jemand, wahrscheinlich durch den Duft des Essens angelockt. Ihre Hände wurden feucht, als die Schritte näher kamen.
    Tory rutschte näher an Marcs Rucksack. Wahrscheinlich besaß er eine Waffe. Die Augen auf den Eingang des Raumes gerichtet, durchsuchte sie den Rucksack.
    Schließlich schlossen sich ihre Finger um etwas Hartes, sie zog es hervor und hob es hoch. Mit einem tiefen Atemzug zielte sie damit auf den Eingang.
    “Ich hoffe, du weißt, wie du mit so einem Ding umgehen musst”, ertönte Marcs Stimme, und Tory ließ den Arm sinken.
    Er sah aus wie ein Pirat in seiner dunklen Hose, dem schwarzen Hemd und den langen Haaren, die ihm bis auf die Schultern hingen. Aber er sah auch erstaunlich sauber und ordentlich aus.
    Tory blickte auf das Gewehr in ihrer Hand und stellte fest, dass sie es am Lauf hielt. Sie ließ es fallen und stand auf. “Du hast mich zu Tode erschreckt. Warum hast du nichts gesagt?”
    Marc schüttete das restliche Stew auf einen Teller und begann zu essen. “Ich habe geglaubt, du schläfst noch. Leg die Uzi weg und suche den Kaffeetopf.”
    Tory füllte den Topf mit Wasser aus der Flasche und stellte ihn dann auf den Kocher. Marc sagte ihr, wo sie den Kaffee finden konnte und beobachtete sie dann. “Wie fühlst du dich?”, wollte er wissen.
    “Besser.” Tory goss den Kaffee in zwei Becher und reichte einen davon Marc. “Wie spät ist es überhaupt?”
    “Drei Uhr. Du hast zwölf Stunden geschlafen.”
    “Warum hast du mich nicht geweckt?” Tory hielt den Becher mit dem heißen Kaffee in beiden Händen. “Ich habe geträumt.” Sie blickte auf und sah Marc an. “Alex ist schwer verwundet, Marc, er ist beinahe tot. Ich fühle es.” Sie schluckte.
    In ihrem Traum war Alex so sehr geschlagen worden, dass man sein Gesicht kaum noch erkennen konnte. Der Traum hatte ihr Angst gemacht, weil sie fürchtete, dass sie zu spät kamen.
    “Wenn es dunkel wird, werde ich ihn holen.” Sie sah, wie er die Lippen zusammenpresste.
    “Ich habe mich heute Morgen in Pescarna umgesehen. Wenn sie Lynx dort gefangen halten, dann haben sie es ausgezeichnet verstanden, ihre Spuren zu verwischen. Es gefällt mir gar nicht, dass ich dich mitnehmen muss, aber du musst mir dort genau sagen, wo er ist. Dann werde ich dich hierher zurückbringen.”
    Er warf ihr ein Handtuch und ein Stück Seife zu. “Wenn du gleich hier rechts entlanggehst, wirst du nach etwa dreißig Metern dein heißes Bad finden. Lass dir Zeit, entspanne dich in dem warmen Wasser.” Er zog sie hoch. “Ich werde draußen am Eingang sein und aufpassen.”
    Tory stellte ihre Tasse ab. “Um ehrlich zu sein, mir wäre es ganz lieb, wenn es hier auch eine Toilette gäbe.” Sie wurde rot und blickte auf die Seife in ihrer Hand.
    “Dein Wunsch ist mir Befehl, Prinzessin. Folge mir.”
    Die Höhle hatte die Ausmaße von etwa zwei Fußballfeldern. Das saphirblaue Wasser war kristallklar und warf einen Schein auf die Wände der Höhle.
    Marc ging mit ihr um den kleinen See herum. “Wie können nur all die Pflanzen hier überleben?”, fragte Tory, als sie an einem Busch mit kleinen weißen Blüten vorbeigingen.
    “Es gibt hier genug Licht und auch frisches Wasser.” Marc pflückte eine der Blüten ab und steckte sie in ihr Haar. “Aber wenn du hier schwimmen möchtest, dann sag mir bitte Bescheid. Das Wasser hier ist sehr tief.” Er deutete auf einen großen Farn an einem Ende des Sees. “Siehst du den Wasserwirbel dort drüben? Das ist ein natürlicher
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