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Der Krieg, der viele Vaeter gatte

Der Krieg, der viele Vaeter gatte

Titel: Der Krieg, der viele Vaeter gatte
Autoren: Gerd Schultze-Rhonhof
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Gerd Schultze-Rhonhof

    1939
    Der Krieg,
    der viele
    Väter hatte

    Der lange Anlauf
    zum Zweiten Weltkrieg

    OLZOG

    Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufhahme

    Schultze-Rhonhof, Gerd :
1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte : Der lange
Anlauf zum Zweiten Weltkrieg / Gerd Schultze-Rhonhof. –
2. durchges. Aufl. – München : Olzog, 2003
ISBN 3-7892-8117-4

    Bildnachweis: Sämtliche Bilder von Ullstein Bild, Berlin.

    Gescannt von c0y0te .
    —————————————————————— Dieses e-Buch ist eine Privatkopie und nicht zum Verkauf bestimmt! ——————————————————————

    2. durchgesehene Auflage ISBN 3-7892-8117-4
    2003 Olzog Verlag GmbH, München

    Internet: http://www.olzog.de

    Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie
    der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form
    (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Ge
    nehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme
    gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    Umschlagentwurf: Gruber & König, Augsburg
Satz: Fotosatz H. Bück, Kumhausen
Druck- und Bindearbeiten: Himmer-Druck, Augsburg
Printed in Germany

    VORWORT

    Zu Beginn möchte ich fünf Dinge erwähnen. Das sind die Idee, die Quellen, der Anspruch und die Gliederung des Buchs und die Einordnung seines Inhalts in das Zeitgeschehen.

    Zuerst die Buchidee. Vor ein paar Jahren beschäftigte mich die Frage, welcher Teufel meine Vätergeneration geritten haben mag, als sie nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs einen neuen Krieg vorbereitet und begonnen hat. Ich dachte dabei anfangs nur an die deutschen Väter. Die Ergebnisse der Nürnberger Prozesse ließen das ja auch zunächst vermuten. Auf der Spurensuche stieß ich allerdings auf vieles, das mir so bis dato nicht bekannt gewesen war. Das war vor allem der Kontext des damaligen Weltgeschehens. Die übliche deutsche Geschichtsschreibung, vom gängigen Schulgeschichtsbuch bis zu den Standardwerken des Militärgeschichtlichen Forschungsamts, blendet diesen Kontext – aus welchem Grund auch immer – fast zur Gänze aus. Die Geschichte wird dort mit einem „Tunnelblick" betrachtet. „So" las ich auf der Spurensuche erstmals in ausländischer Literatur, in welchem Umfeld es zum Zweiten Weltkrieg kam. Die Vorgeschichte dieses Krieges gleicht einem Kriminalroman; zu meiner Überraschung einem mit einer ganzen Tätergruppe. So hat sich meine Buchidee verschoben. Statt dem einen Täter auf der Spur zu sein, folgte ich am Ende meiner Arbeit vielen Spuren und mehr Tätern, als ich anfangs glaubte.

    Meine zweite Vorbemerkung gilt der Literatur- und Quellenlage. Ich habe in diesem Buch fast nichts verwertet, das nicht schon irgendwo beschrieben worden wäre. Alle Quellen sind jedermann in öffentlichen Bibliotheken und Archiven oder über das Internet zugänglich, und trotzdem ist vieles nicht bekannt. Je nach Auswahl von Literatur und Quellen entstehen allerdings recht unterschiedliche Bilder der Geschichte. Die in Deutschland verbreitetste Geschichtsschreibung konzentriert sich auf die deutsche Vergangenheit und wählt danach die Quellen aus. Doch diese Konzentration verengt den Blick zu der bereits erwähnten Tunnelperspektive, und sie läuft Gefahr, die internationalen Gebräuche und Strömungen der beschriebenen Epochen auszublenden. Sie zerstört die Zusammenhänge, in denen die Vergangenheit der Deutschen stattgefunden hat. Das gilt in besonderem Maße für die Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs. Man kann eben keine Reportage über ein Autorennen machen, indem man nur die Wagen von Ferrari schildert. Zum Rennen wird das Ganze erst durch alle Wagen auf der Piste.

    Ausländische Literatur ist dennoch kein Quell der absoluten Wahrheit. Engländer, Franzosen, Amerikaner und Sowjets neigen, wie andere Nationen, zur Selbstdarstellung und zur Rechtfertigung des eigenen Handelns. Trotzdem waren sie für mich bei meiner Arbeit gute Fährtenleger. Das Problem, vor dem ich bei der Spurensuche stand, war, daß die meisten Quellen eine Absicht transportieren. Da sind die Zeitzeugen, deren Berichte vor 1939 anderes melden als ihre Memoiren nach 1945. Da sind die offiziellen Dokumentenbände, die „heiße Ware" unterschlagen, zum Beispiel die „Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik" (ADAP), die ich zunächst für authentisch hielt, weil
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