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Geschichte der russischen Revolution Bd.1 - Februarrevolution

Geschichte der russischen Revolution Bd.1 - Februarrevolution

Titel: Geschichte der russischen Revolution Bd.1 - Februarrevolution
Autoren: Leo Trotzki
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Geist zu heben und die in allen Nähten krachende "nationale Einigkeit" des deutschen Volkes wiederherzustellen. Bekäme das deutsche Proletariat das Recht, zu glauben, daß hinter der neuen bürgerlichen Regierung Rußlands das gesamte Volk steht mitsamt der Hauptkraft der Revolution, dem russischen Proletariat, - so wäre das ein furchtbarer Schlag für unsere Gesinnungsgenossen, die revolutionären Sozialisten Deutschlands."
    "Direkte Pflicht des revolutionären Proletariats Rußlands ist, zu zeigen, daß hinter dem bösen imperialistischen Willen der liberalen Bourgeoisie keine Macht steht, da ihr die Unterstützung der Arbeitermassen fehlt. Die russische Revolution muß vor aller Welt ihr wahres Antlitz enthüllen, das heißt ihre unversöhnliche Feindschaft nicht nur gegen die dynastisch-adlige Reaktion, sondern auch gegen den liberalen Imperialismus."
    Am 8. März:
    "Unter dem Banner "Rettung des Landes" versuchen die liberalen Bourgeois die Leitung des revolutionären Volkes in ihren Händen festzuhalten, und ziehen zu diesem Zwecke nicht nur den patriotischen Trudowik Kerenski, sondern auch, wie es scheint, Tschcheidse, den Vertreter der opportunistischen Elemente der Sozialdemokratie, im Schlepptau hinter sich her."
    "Die Agrarfrage wird einen tiefen Keil in den heutigen adlig-bürgerlich-sozialpatriotischen Block treiben. Kerenski wird wählen müssen zwischen den "Liberalen" des 3. Juni, [1] die die ganze Revolution für kapitalistische Ziele bestehlen wollen, und dem revolutionären Proletariat, das sein Programm der Agrarrevolution in aller Breite entrollen wird, das heißt: Konfiszierung der zaristischen, gutsherrlichen, fürstlichen, klösterlichen und kirchlichen Ländereien zugunsten des Volkes. Wie die persönliche Wahl Kerenskis ausfallen wird, ist ohne Bedeutung - Anders steht es mit den bäuerlichen Massen, den unteren Dorfschichten. Sie auf die Seite des Proletariats zu ziehen, ist die unaufschiebbarste, brennendste Aufgabe."
    "Der Versuch, diese Aufgabe (die Heranziehung der Bauernschaft) durch Anpassung unserer Politik an die nationalpatriotische Beschränktheit des Dorfes zu lösen, wäre ein Verbrechen: der russische Arbeiter beginge Selbstmord, würde er das Bündnis mit der Bauernschaft um den Preis des Bruches seines Bündnisses mit dem europäischen Proletariat erkaufen. Aber dafür besteht auch gar keine politische Notwendigkeit. Wir haben eine stärkere Waffe in Händen: Während die heutige Provisorische Regierung und das Ministerium Lwow-Gutschkow-Miljukow-Kerenski [2] gezwungen sind im Namen der Erhaltung ihrer Einheit -, die Agrarfrage zu umgehen, können und müssen wir sie in ihrem ganzen Ausmaß vor den Bauernmassen Rußlands stellen.
    *    Wenn eine Agrarreform unmöglich ist, dann sind wir für einen imperialistischen Krieg! - sagte die russische Bourgeoisie nach der Erfahrung von 1905-1907.
    *    Kehrt dem imperialistischen Krieg den Rücken, stellt ihm die Agrarrevolution entgegen! - werden wir den Bauernmassen sagen, indem wir uns auf die Erfahrung von 1914-1917 berufen.
    "Dieselbe Frage, die des Bodenbesitzes, wird eine gewaltige Rolle beim Vereinigungswerk der proletarischen Kader der Armee mit deren bäuerlichen Schichten spielen. "Den gutsherrlichen Boden, aber nicht Konstantinopel!" wird der Soldat-Proletarier dem Soldaten-Bauern sagen und ihm auseinandersetzen, wem und welchen Zwecken der imperialistische Krieg dient. Und vom Erfolge unserer Agitation und unseres Kampfes gegen den Krieg - zuallererst unter den Arbeitern und in zweiter Linie unter den Bauern- und Soldatenmassen wird es abhängen, wie schnell die liberalimperialistische Regierung von einer revolutionären Arbeiterregierung abgelöst werden wird, die sich unmittelbar auf das Proletariat und die sich ihm anschließenden armen Schichten des Dorfes stützt."
    "Die Rodsjanko, Gutschkow, Miljukow werden alles tun, um eine Konstituierende Versammlung nach ihrem Ebenbilde zu schaffen. Der stärkste Trumpf in ihren Händen wird der allnationale Krieg gegen den äußeren Feind sein. Sie werden dann natürlich von der Notwendigkeit sprechen, die "Errungenschaften der Revolution" vor dem Anschlag des Hohenzollern zu verteidigen. Und die Sozialpatrioten werden bald das Lied mitsingen."
    "'Gäbe es nur etwas zu verteidigen!' wollen wir ihnen antworten. In erster Linie muß man die Revolution gegen den inneren Feind sichern. Man muß, ohne die Konstituierende Versammlung abzuwarten, das Gerümpel des
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