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Geschichte der russischen Revolution Bd.1 - Februarrevolution

Geschichte der russischen Revolution Bd.1 - Februarrevolution

Titel: Geschichte der russischen Revolution Bd.1 - Februarrevolution
Autoren: Leo Trotzki
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Volkes. Hauptschlachten wie Hauptopfer stehen noch bevor. Und dann erst wird der volle und wahre Sieg kommen."
    Am 4. März:
    "Die lang zurückgehaltene Unzufriedenheit der Massen drang erst so spät, im 32. Kriegsmonat, nach außen, nicht weil ein Polizeidamm vor den Massen stand - dieser war im Kriege überaus gelockert -, sondern weil alle liberalen Institutionen und Organe, einschließlich ihrer sozialpatriotischen Handlanger, einen gewaltigen politischen Druck auf die unaufgeklärtesten Arbeiterschichten ausübten, indem sie ihnen die Notwendigkeit "patriotischer" Disziplin und Ordnung suggerierten."
    "Jetzt erst (nach dem Siege des Aufstandes) kam die Duma an die Reihe. Der Zar versuchte im letzten Augenblick, sie auseinanderzujagen. Sie wäre auch "nach dem Beispiel der früheren Jahre" gehorsam auseinandergegangen, wenn sie nur die Möglichkeit gehabt hätte, auseinanderzugehen. Doch in den Hauptstädten herrschte schon das revolutionäre Volk, dasselbe, das gegen den Willen der liberalen Bourgeoisie zum Kampf auf die Straße gegangen war. Mit dem Volke war die Armee. Hätte die Bourgeoisie den Versuch, ihre Macht zu organisieren, nicht unternommen, die revolutionäre Regierung wäre aus der Mitte der aufständischen Arbeitermassen hervorgegangen. Nie hätte die Duma des 3. Juni sich entschlossen, die Macht den Händen des Zarismus zu entreißen. Doch konnte sie das entstandene Interregnum nicht ungenutzt lassen: die Monarchie war einstweilen von der Erdoberfläche verschwunden, die revolutionäre Macht aber noch nicht zustande gekommen."
    Am 6. März:
    "Der offene Konflikt zwischen den Kräften der Revolution, an deren Spitze das städtische Proletariat steht, und der antirevolutionären liberalen Bourgeoisie, die vorübergehend an der Macht ist, ist völlig unausbleiblich. Man könnte natürlich - und das werden die liberalen Bourgeois und die Auchsozialisten kleinbürgerlichen Typs eifrig tun - viele rührselige Worte finden über den großen Vorzug der nationalen Einigkeit vor der Klassenspaltung. Doch ist es noch nie und niemand gelungen, durch solche Beschwörungen soziale Gegensätze zu beseitigen und die natürliche Entwicklung des revolutionären Kampfes aufzuhalten." "Das revolutionäre Proletariat muß schon jetzt, sofort, seine revolutionären Organe, die Sowjets der Arbeiter-, Soldaten- und Bauerndeputierten, den Exekutivorganen der Provisorischen Regierung entgegenstellen. In diesem Kampfe muß sich das Proletariat, indem es die aufständischen Volksmassen um sich sammelt, die Machteroberung als sein direktes Ziel stellen. Nur die revolutionäre Arbeiterregierung wird Willen und Fähigkeit besitzen, schon während der Vorbereitung der Konstituierenden Versammlung eine radikale demokratische Säuberung im Lande vorzunehmen, die Armee von oben bis unten umzubauen, in eine revolutionäre Miliz zu verwandeln und die unteren Bauernschichten durch die Tat zu überzeugen, daß ihre Rettung ausschließlich in der Unterstützung des revolutionären Arbeiterregimes lie gt"
    Am 7. März:
    "Solange die Clique Nikolaus II. an der Macht stand, überwogen in der Außenpolitik dynastische und reaktionär-adlige Interessen. Gerade deshalb hoffte man in Berlin und Wien die ganze Zeit auf einen Separatfrieden mit Rußland. Jetzt jedoch stehen auf dem Regierungsbanner die Interessen des reinen Imperialismus. "Die zaristische Regierung existiert nicht mehr", sagen die Gutschkow und Miljukow dem Volke, "jetzt müßt ihr euer Blut für allnationale Interessen vergießen!" Unter nationalen Interessen aber verstehen die russischen Imperialisten die Zurücknahme Polens, die Eroberung Galiziens, Konstantinopels, Armeniens, Persiens. Mit anderen Worten, Rußland stellt sich jetzt in die allgemeine imperialistische Front mit den übrigen europäischen Staaten, vor allem mit seinen Alliierten England und Frankreich." "Der Übergang vom dynastisch-adligen zum rein bürgerlichen Imperialismus kann das Proletariat Rußlands keinesfalls mit dem Kriege aussöhnen. Internationaler Kampf gegen Weltschlächterei und Imperialismus ist heute mehr als je unsere Aufgabe."
    "Die imperialistische Prahlerei Miljukows, Deutschland, Österreich-Ungarn und die Türkei zu zertrümmern, kommt jetzt Hohenzollern und Habsburg nur zu gelegen. Miljukow wird nun für sie die Rolle einer Vogelscheuche spielen. Noch bevor die neue liberalimperialistische Regierung zu Reformen in der Armee geschritten ist, hilft sie dem Hohen-zollern den patriotischen
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