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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe
Autoren: CARLA KELLY
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Durchlass im Riff, und der Rumpf wurde aufgeschlitzt. Korallen bilden messerscharfe Zacken, Suzie. Das Boot kenterte, und die Wellen schlugen über mir zusammen.“
    Er seufzte. „Ich war zu erschöpft, um einen klaren Gedanken zu fassen oder um mein Leben zu kämpfen. Irgendwie klammerte ich mich an ein Stück des zersplitterten Bugs und wurde mit den Wellen an Land gespült.“ James starrte ins Feuer. „Tim hatte weniger Glück. Ich bin mir nicht sicher, was passiert ist, aber ich glaube, eine zersplitterte Bootsplanke bohrte sich in seine Brust.“
    „Armer Mann“, seufzte Susannah und schmiegte sich an James’ Schulter.
    „Er lag keine zehn Schritte von mir entfernt im Sand, aufgespießt und blutüberströmt.“ James schauderte. „Ich war zu erschöpft, um zu ihm zu kriechen. Ich war zu keiner Bewegung fähig.“
    „Das ist verständlich nach den wochenlangen Entbehrungen“, warf Sir Richard ein.
    „Dann muss ich das Bewusstsein verloren haben. Das Geräusch der Landkrabben weckte mich.“ Aufgewühlt sprang James auf die Füße. „In riesigen Schwärmen bedeckten sie den Strand, krochen über den Körper des schreienden Timothy und fraßen ihn bei lebendigem Leib auf.“
    Susannah schlug die Hände vors Gesicht. James kniete vor ihr nieder und schlang die Arme um sie. „Ich entdeckte ein Ruder, das an Land gespült worden war, und wollte die mörderischen Biester damit vertreiben, aber ich hatte kaum die Kraft, es zu heben.“
    „Nach allem, was Rowe Ihnen antun wollte, hätten nur wenige Männer versucht, ihm das Leben zu retten“, bemerkte Sir Richard dumpf.
    „Er war einmal ein guter Kamerad und ein guter Zimmermann“, sagte James leise und ließ sich aufs Sofa fallen. „Das ist die wahre Geschichte, Sir Richard“, fügte er hinzu. „Ich nehme an, etwas in mir sperrte sich, mich daran zu erinnern, bis das Rascheln des welken Laubs in Kew Gardens mich dazu zwang.“
    „Ich glaube Ihnen“, sagte Sir Richard. „Wenn Sie den Bericht über Ihre Erlebnisse niedergeschrieben haben – diesmal die lückenlose Geschichte –, lassen Sie mir eine Abschrift zukommen, um sie den Aufzeichnungen im Logbuch der Orion beizufügen und zu archivieren.“
    „Ich danke Ihnen, Sir Richard“, sagte James. „Unzählige Male während meiner Verbannung auf der Insel habe ich mich gefragt, warum ich als Einziger überlebt habe. Manchmal denke ich, das Leben besteht zum größten Teil aus schierem Zufall.“ Dann wandte er sich an Sir Joseph. „Ich entschuldige mich für den Tumult, den ich in Somerset House ausgelöst habe. Bitte überreichen Sie die Medaille dem nächsten Anwärter. Ich habe sie nicht verdient.“
    Sir Joseph bedachte ihn mit einem finsteren Blick. „Herrgott, junger Mann, was reden Sie da? Sie haben sich diese Medaille verdient wie kein anderer!“
    James schüttelte den Kopf. „Belassen wir es dabei. In diesem Jahr soll die Copley-Medaille nicht verliehen werden.“ Er wandte sich an seine Frau. „Susannah, kannst du mir verzeihen, dich so schmählich im Stich gelassen zu haben?“
    „Das habe ich bereits vergessen“, erklärte sie gelassen. „Falls es dich interessiert, deine Rede fand großen Anklang.“
    Er nahm ihre Hand. „Das ist gut. Aber ich muss zu meinem eigenen Erstaunen gestehen, wie wenig mir das bedeutet.“ Er drückte einen Kuss auf ihre Hand. „Suzie, ich bin schlichtweg sprachlos.“
    Sie lehnte ihre Stirn an die seine. „Ich liebe dich“, sagte sie weich.
    „Und ich liebe dich.“
    Erst jetzt bemerkte er, dass sie ein Reisekostüm trug. Verblüfft schaute er sich im Salon um. „Wo sind eigentlich Sam und Loisa?“
    „Rate mal“, entgegnete Susannah lächelnd und reichte ihm einen Brief.
    „Unterwegs nach Gretna Green?“, fragte er, ohne einen Blick darauf zu werfen.
    Sie nickte. „Allem Anschein nach werden Hochzeiten in Gretna Green zur Familientradition.“ Sie verdrehte die Augen. „Mir wurde aufgetragen, die Ausreißer einzuholen und zur Vernunft zu bringen.“
    James lachte in sich hinein. „Ein Befehl von oben?“
    Sie lachte ebenfalls. „Sir Richard hat sich freundlicherweise erboten, mich auf dieser sinnlosen Jagd zu begleiten. Da du nun wieder bei mir bist, entbinden wir ihn von dieser Aufgabe, und du wirst mich begleiten.“
    „Um die beiden zur Vernunft zu bringen?“
    „Gewiss nicht“, antwortete sie und stand auf. „Um sie zu beglückwünschen.“

28. KAPITEL
    Der Kutscher wunderte sich, dass die erste Etappe der Reise nach Norden
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