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Genom

Genom

Titel: Genom
Autoren: Alan Dean Foster
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einem Wirbel aus felinen Schatten und militantem Fauchen.
    »Was soll denn das?« Der erschreckte Schlucker legte ein Tempo und eine Beweglichkeit an den Tag, die man ihm gar nicht zugetraut hätte, und stürzte sich nach hinten in Richtung des Kontrollzentrums. Als er und seine Besucher es erreicht hatten, tanzten bereits Holos, übertragen von mehreren entfernten Kameras, in der Luft über den Projektoren. Einige der mutigeren Katzen hielten inne, um zuzusehen, da sie die von innen erleuchteten schwebenden Bilder offensichtlich faszinierend fanden.
    Whisprs Blick wurde sofort von einem ganz bestimmten ovalen Holo angezogen. Aufgenommen von einer Einheit, die in einem Energieturm oder einem Baum verborgen war, zeigte sie eine Reihe von leistungsstarken Scootern, die schnell und leise eine schmale Straße entlangfuhren. Selbst das gedämpfte Licht konnte nicht verhindern, dass Whispr sie sofort erkannte. Es war dieselbe erhöhte Straße, über die er und Jiminy erst vor Kurzem zum Anwesen des Schluckersgefahren waren. Schweigend starrte er die Projektion an. Da waren verdammt viele Scooter zu sehen, in denen verdammt viele Polizisten saßen.
    Und sie kamen hierher.
    Mit hochrotem Gesicht und vier leuchtenden Augen drehte sich der wütende Schlucker zu Jiminy um, um seinen Zorn an ihm auszulassen.
    »Verrat! Perfider Betrug! Ihr habt mich verkauft!«
    Die eindeutig perplexe Grille duckte sich hinter den aufrecht stehenden Knien und versuchte, einen Sinn in das zu bringen, was ihm die verborgenen Sicherheitsmonitore da zeigten.
    »Ich … Ich verstehe das nicht. Wir waren vorsichtig! Niemand hat uns gesehen – niemand!« Er starrte die Hand an. »Das ergibt doch keinen Sinn. Das ist nicht mal eine komplette Gliedmaße.« Dann wanderte sein verwirrter Blick zu einem anderen Holo. Als sich die Flotte aus Polizeiscootern darin materialisierte, wurde das vorherige Bild überblendet.
    »Vielleicht habt ihr ja unwissentlich und törichterweise eine wichtige Person ermordet.« Während er sprach, watschelte der Schlucker hinter den runden Tresen, doch er musste an dem mit Polizisten überladenen Holo vorbei, um sein Ziel zu erreichen.
    » Er hat nicht wichtig ausgesehen .« Jiminy murmelte und schwitzte jetzt gleichzeitig. »Und in seiner Brieftasche war nichts, was irgendwie bedeutsam aussah. Nur der übliche Subsist. Kein besonderer Abwehrschutz – gar nichts.«
    »In einer Sache sind wir uns einig.« Ein kleiner Fahrstuhl ohne Seitenwände kam langsam aus dem zweiten Stock nach unten. Whispr bemerkte, dass es sich um einen Industrielift handelte. Das musste er auch sein, wenn er mit dem massivenKörper seines Besitzers fertig werden wollte. »Das ergibt in der Tat keinen Sinn.«
    Er hat nicht wichtig ausgesehen , wiederholte Whispr in seinem Kopf. Nur das übliche Subsist . Mit einer Ausnahme. Mit Ausnahme des Fadens. Doch da der Schlucker unglaublich wütend aussah, entschied er, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sei, um die Sprache auf das winzige, gut getarnte Speichergerät zu bringen.
    »Wir haben dich nicht verkauft!«, versicherte ihm Jiminy gerade.
    Mit roten Wangen und glänzendem Augenquartett stieg ihr bärtiger Gastgeber in den offenen Fahrstuhl. »Vielleicht nicht mit Absicht. So viel Scharfsinn will ich euch schon zugestehen. Aber für jemanden wie mich, dessen Geschäft die Hehlerei ohne Grenzen ist, stellt Dummheit ein Synonym für Blindheit dar, und der Blinde kann es manchmal nicht vermeiden, in Scheiße zu treten.« Mit einem knirschenden Geräusch, das nicht gerade vertrauenerweckend war, setzte sich der Lift in Bewegung, um erneut in der runden Öffnung in der Decke zu verschwinden, aus der er gekommen war.
    »Wo willst du hin?«, fragte Whispr ihren Gastgeber.
    In den Tiefen des ebenholzfarbenen assyrischen Bartes blitzte ein Grinsen auf, das wie ein Riss in getrocknetem Asphalt wirkte. » Ich gehe ins Bett. Wenn mich die Polizei sprechen will, werde ich sie gähnend und in meine Bettdecke gehüllt empfangen und leicht amüsiert darüber wirken, dass sie mich aus meinem Schönheitsschlaf gerissen hat.«
    Der zunehmend verstörter wirkende Jiminy machte einen großen Schritt nach vorn, als wolle er dem Hehler folgen. »Und was ist mit uns?«
    »Seht zu, dass ihr mir aus den Augen geht und aus meinem Laden verschwindet. Haut von hier ab, damit ihr nichtin Kürze von den Behörden als die Eindringlinge identifiziert werdet, die ich nur unter Zwang in mein Haus gelassen habe und mit denen ich nie
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