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Genom

Genom

Titel: Genom
Autoren: Alan Dean Foster
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im Leben Geschäfte machen würde.« Die Hand des Schluckers glitt zu den an seinem Gürtel befestigten Instrumenten.
    Als Jiminy gerade den Mund aufmachte, um weiter zu protestieren, tauchten lange, dünne Schatten aus den aufgetürmten Waren auf. Die modifizierten Schlangen glitten fast lautlos und unheilvoll auf die beiden Besucher zu. Da keiner der Männer herpetologisch beeinträchtigt war, erkannten sie beide sofort die giftigen Buschmeisterschlangen und Lanzenschlangen, die auf Geheiß des Schluckers auf sie losgelassen worden waren. Er mochte seine Schlangen ebenso gern wie seine Katzen, ihr nicht länger gastfreundlicher Gastgeber, und es kamen viel zu viele Schoßtiere des dicken Mannes auf sie zu, als dass sie sie alle erschießen konnten.
    Als eine sieben Meter lange Python von der Decke fiel und direkt vor Whisprs Füßen landete, um auf ihn zuzukriechen, wirbelte der schlanke Dieb herum und rannte auf den Ausgang zu. Auch Jiminy schien zu dem Schluss gekommen zu sein, dass weitere Verhandlungen mit dem Schlucker aussichtslos geworden waren, und sprang mit einem einzigen Hüpfer über seinen flüchtenden Partner hinweg. Hinter ihnen blieben die sie verfolgenden Schlangen, die weitaus effektiver waren als jeder menschliche Wachmann, an der Türschwelle zurück.
    Als sie sich erneut im Freien befanden, konnten die beiden Männer das Glitzern des Lichts deutlich erkennen, das sich in den Augen der vom Schlucker geliebten, geretteten und personalisierten Katzen spiegelte. Sei es nun Glückskatze oder Tigerkatze, Manx oder Wildling, sie alle streiften mit blitzenden sensenartigen Klauen an den Vorderpfoten auf den erhöhten Wegen herum. Diese waren den mörderischen Krallen des seit Langem ausgestorbenen Deinonychus nachempfunden und konnten einem Mann ebenso leicht die Kehle aufschlitzen wie eindringende Nagetiere ausweiden.
    Fauchend stellte sich ihnen eine übereifrige Stilettokatze mit gesträubtem Fell und aufgerichteten Klauen in den Weg. Jiminy konnte ihr mühelos aus dem Weg gehen, indem er einfach einen großen Sprung machte und auf der anderen Seite der potenziell tödlichen Katze landete. Whispr sah sich jedoch gezwungen, anzuhalten und sich panisch nach einem anderen Weg umzusehen. Angetrieben von den Anweisungen des Schluckers, die direkt in ihr Gehirn sowie das ihrer verstohlenen, wachsamen Gefährtinnen übertragen wurden, fuhr die Killermieze damit fort, Whispr den Fluchtweg zu versperren.
    Doch das sollte sich nicht sehr lange als effektiv erweisen. Nachdem er den in einer fernen Ecke des Parkbereichs wartenden Scooter sicher erreicht hatte, stieg Jiminy hinein, warf ein Meldbein über den Sitz und ließ ihn an. Wenn er auf seinen Partner zufuhr, würde der Sicherheitskatze nichts anderes übrig bleiben, als sich auf allen vier Pfoten schleunigst aus dem Staub zu machen. Die Grille schnallte sich den Rucksack, in dem sich jetzt wieder die unverkaufte Hand befand, auf den Rücken und beschleunigte. Der Scooter stieß ein leises Jaulen aus und glitt auf Whispr zu.
    Um dann zur Seite und in Richtung der Straße zu fahren, die sich gen Süden erstreckte.
    Umgeben von tödlichen Katzen sah der verblüffte Whispr fassungslos mit an, wie das Zweipersonenfahrzeug immer schneller wurde. Er rief ihm nichts nach. Er war zu erstaunt, und es hätte ohnehin nichts gebracht. Es war ja nicht so, dassJiminy ihn vergessen hatte. Übersehen hatte er Whispr ganz bestimmt nicht.
    Absichtlich von einem Freund im Stich gelassen zu werden ist hart. Der Verlassene kann entweder zusammenbrechen und den anderen laut schreiend verfluchen oder sein Schicksal stillschweigend akzeptieren. Ersteres lag nicht in Whisprs Natur, und er war auch nicht intelligent genug, um mehr als Letzteres zu tun.
    Also stand er einfach nur weiterhin da und starrte der kleiner werdenden Silhouette des beschleunigenden Scooters mit offenem Mund nach. Jiminy würde eine Kreuzung erreichen und sich vor der nahenden Polizei in Sicherheit bringen können, während Whispr allein und im Stich gelassen ihren Fragen ausgeliefert wäre. Der Schlucker hatte ja bereits erklärt, dass er den Eintreffenden ohne zu zögern erklären würde, es habe sich bei seinen letzten Besuchern um potenzielle Diebe gehandelt und dass er die Polizei aus diesem Grund nur zu gern auf seinem Anwesen willkommen hieß.
    War es möglich, fragte sich Whispr, dass sich eine solche Anzahl an nahenden Polizisten nicht aufgrund der Tatsache, dass er und Jiminy sich hier aufhielten,
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