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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell
Autoren: Heather Graham
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Perserteppich. Hysterisch trat Katrina nach ihrem Mann, kratzte und biß ihn. Schliesslich gelang es ihm, ihre Handgelenke zu umklammern und ihr die Arme hinter den Kopf zu ziehen. Da sah sie den Ausdruck in seinen Augen.
    Er haßte sie, verachtete sie. Nie zuvor war sie mit so tiefem Abscheu angestarrt worden. »Percy!« flüsterte sie entsetzt.
    »Du wirst nicht zu deinem Liebhaber gehen – nicht diese Nacht!« Ein seltsamer Laut rang sich aus seiner Kehle, der wie ein Schluchzen klang, und er strich mit zitternden Fingern über ihre Wange, erstaunlich sanft. »O Gott, wie sehr ich dich liebte! Alle die Jahre… Und all die Jahre hast du mich getäuscht und betrogen. Und trotzdem liebe und begehre ich dich. Ich brauche dich…« In heißer Leidenschaft küßte er sie.
    Ihre Lippen begannen zu bluten, Tränen brannten in ihren Augen. »Nein!« Sie versuchte sich loszureißen, wollte ihm alles erklären, musste ihm alles begreiflich machen.
    »Heute nacht wirst du mir nichts verweigern, Katrina.« Er versteht es nicht, erkannte sie verzweifelt. Er glaubt, ich würde ihn abweisen, er merkt nicht, dass es nur sein Haß ist, den ich bekämpfe. »Percy, bitte…«
    »Es gibt keine Gnade.«
    »Ich habe dich nicht verraten…«
    In fieberheißem Verlangen fiel er über sie her. Sein Kuß nahm ihr den Atem, und sie vermochte seinen schweren Körper nicht abzuschütteln. Das Kleid wurde ihr vom Leib gerissen, und sie leistete erbitterten Widerstand, mit aller Kraft.
    Dabei strömten ihr Tränen über die Wangen, denn er war ihr Mann, sie liebte ihn, und so etwas hätte niemals zwischen ihnen geschehen dürfen.
    Nach einer Weile gab sie den Kampf auf. Da spürte sie nur noch Percys warmen Atem an der Wange, die federleichte Berührung seiner Fingerspitzen auf ihrem nackten Fleisch. Er stieß ein halb ersticktes Schluchzen aus, beteuerte seine Liebe, richtete sich auf und drang ganz tief in sie ein. Glücklich vergrub sie die Finger in seinem Haar.
    Die Abenddämmerung ging in die Nacht über. Ausgelaugt von ihren heftigen Gefühlen, schliefen sie. Der Morgen graute.
    Vage nahm Katrina wahr, wie Percy aufstand und auf nackten Sohlen ans Fenster trat. »Verdammt!« fluchte er, drehte sich um und starrte sie an, während sie nach ihren zerrissenen Kleidern tastete, um ihre Blößen zu bedecken. »Es war ein Trick. Verräterische Hure! Da draußen sind sie – die Briten!«
    »Nein…«
    Hastig schlüpfte er in seine Hose, ohne das Fenster aus den Augen zu lassen.
    Plötzlich schwang die Tür des Ballsaals auf. Nicht nur Henry und Lord Palmer standen in der Halle, sondern mindestens fünfzehn uniformierte britische Soldaten. Percy schaute von den Männern zu Katrina und lächelte. Niemals würde sie dieses Lächeln vergessen. Sie schrie auf, wollte zu ihm laufen.
    »Hure! Bleib mir bloß vom Leib!« fauchte er und ergriff seine Waffe.
    Charles Palmer nahm die Herausforderung an und sprang in den Ballsaal. Immer wieder kreuzten sie die Klingen.
    Schluchzend verfolgte Katrina den Kampf. Percy war im Vorteil und auch der Stärkere. Unablässig griff er an, parierte jeden Fechthieb seines Feindes. Nach wenigen Minuten segelte Palmers Degen hoch in die Luft, und Percy wirbelte herum, bereit, dem nächsten Herausforderer zu begegnen.
    Doch dazu bekam er keine Gelegenheit. Ein Pistolenschuß krachte, und er schrie auf, in die Schulter getroffen.
    »Tötet ihn nicht!« rief Henry. »Er soll nicht im Kampf sterben, sondern am Galgen enden, wie es einem Spion gebührt.«
    Mehrere Männer stürzten sich auf Percy, und er versuchte sich loszureißen. »Die Patrioten haben Major Andre gehängt«, erinnerte er seine Gegner, »aber er starb als Gentleman, in voller Uniform.«
    »Bringt ihn hinaus!« befahl Henry.
    Den Namen ihres Mannes auf den Lippen, eilte Katrina zu ihm. Er drehte sich um, sah sie, und für Sekunden gelang es ihm, die Soldaten abzuschütteln. Lächelnd berührte er ihre Wange. »Ein Kuß – und es ist der Tod. O Gott, könnte ich mich nur für diesen Verrat rächen!«
    »Ich habe dich nicht verraten!« protestierte sie, doch da zerrten sie ihn bereits aus dem Saal. Draußen hing eine Schlinge an einem Baum, ein Pferd stand darunter, vor einen Wagen gespannt.
    Dorthin schleiften sie Percy, bis er sich befreite, aus eigener Kraft weiterging und auf den Wagen kletterte.
    »Nein!« Katrina stürmte zu Lord Palmer und riß ihm die Pistole aus dem Lederhalfter. Dann lief sie zu dem jungen Mann, der auf dem Kutschbock sass,
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