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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell
Autoren: Heather Graham
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konnte, dass Percy der Vater des Kindes war.
    Ihre Gebete wurden erhört. Gott musste ihr gewogen sein, denn ihr Sohn – James Percival genannt, nach seinem Vater und dessen liebem Freund – erblickte am 1. Oktober das Licht der Welt, neun Monate nach der ersteh ehelichen Liebesstunde seit jener Nacht, wo sie ihren Teil des Abkommens mit Lord Palmer erfüllt hatte. Wenn sie ihren Sohn in den Armen hielt und gemeinsam mit Percy bewunderte, konnte sie sich endlich wieder des Lebens freuen, alles Leid vergessen, wenn es bloß keinen Krieg gegeben hätte…
    Aber der Krieg schien kein Ende zu nehmen. Percy kam heim, ritt wieder davon, und die Zeit half ihr, die schmerzlichen Erinnerungen an die Vergangenheit zu mildern. Um so bedrohlicher kam ihr die Zukunft vor. Glücklich sah Katrina ihren Sohn heranwachsen, doch die Trennungen von ihrem Mann fielen ihr immer schwerer. Eine Schlacht folgte der anderen, die Rebellen erlitten böse Niederlagen. Die Briten rückten nach Süden vor, griffen Georgia und South Carolina an.
    Im Dezember 1778 fiel Savannah, im Mai des nächsten Jahres wurde Charleston erobert.
    Im Frühling 1781 beschlossen die Briten, Yorktown, Virginia, als Operationsbasis zu benutzen.
    Katrina hatte nichts von diesen Entwicklungen gehört. Eines Morgens erwachte sie und sah ein britisches Kanonenboot auf dem Fluß. Panik erfaßte sie, denn niemand war hier, der ihr helfen konnte. James, Percys alter Freund, kommandierte einen Miliztrupp, der meistens über die Ländereien ritt, um sie zu verteidigen. Doch gegen diese Streitmacht würde er nichts ausrichten.
    Fast hundert Menschen lebten auf Percys Landgut, weitere hundert auf den umliegenden Farmen. Katrina fragte sich, ob der Feind das Haus niederbrennen würde. Immerhin gehörte es Percy Ainsworth. Dann erinnerte sie sich mit blendender Klarheit an alles, was ihr im Winter 1777 widerfahren war, und sie wurde fast hysterisch.
    Nein, sie durfte nicht die Beherrschung verlieren. Die Zeit drängte.
    Hastig packte sie eine Tasche für das Baby, liess einen jungen Pächter und seine Frau rufen, vertraute ihnen das Kind an, das sie zu Percys Vettern ins Volley bringen sollten. In aller Eile schrieb sie einen Brief und hoffte, er würde in die Hände ihres Mannes gelangen. Sie berichtete von dem Boot, gestand ihre Angst. Wie sie wusste, musste er sich in ihrer Nähe befinden.
    Benedict Arnold, der verhaßte Abtrünnige, hatte kürzlich britische Soldaten bei einem Angriff auf Richmond kommandiert, und Percy war nach Süden beordert worden, mit dem Auftrag, dem Feind in die Flanken zu fallen.
    Sie küßte ihren Sohn, gestattete sich den Luxus einiger Tränen, dann schaute sie ihm von der Hintertür aus nach, als er weggebracht wurde. Die Briten kamen bereits die Zufahrt herauf. Inständig hoffte sie, diesmal würde die Begegnung anders verlaufen. Viele ehrenwerte Offiziere gehörten dem feindlichen Heer an, und sie kannte ein paar.
    Doch während sich die Männer der Veranda näherten, begann Katrinas Herz schmerzhaft zu hämmern. Ein MarineCaptain erklärte, er brauche Vorräte für das Boot und die Truppe. Die hätte sie ihm gern gegeben, wäre das die ganze Forderung gewesen. Sie hätte ohnehin keine Wahl gehabt, da sie nicht die Macht besass, den Briten die Tür zu weisen.
    Doch der Captain kam nicht allein. Ihr Bruder, Henry Seymour, und Charles Palmer begleiteten ihn. Beim Anblick der beiden schwankte sie und musste sich an einer Säule festhalte.
    Henry ging schnurstracks auf sie zu. Sie ignorierte ihn.
    Fünf Jahre lang hatte sie ihn nicht gesehen. Höflich versichere sie dem Captain des Bootes, sie würde seine Wünsche erfüllen, wolle aber nichts mit Seymour und Palmer zu tun haben.
    »Liebste Schwester!« protestierte Henry. »Nach all den Jahren!« Wütend stürmte er die Verandastufen herauf und drängte Katrina zur Haustür. »Geh hinein!« befahl er, wandte sich zum Captain und wies ihn an, das Boot mit Proviant zu beladen.
    Gefolgt von Palmer, stieß er Katrina in die Halle. Fachkundig schauten sich die zwei Männer um, öffneten mehrere Türen, bis sie den Salon fanden. Henry zerrte sie unsanft hinein und schloß die Tür. Minutenlang herrschte drückendes Schweigen. Schliesslich murmelte Seymour »Wir sollten das Haus niederbrennen – bis auf die Grundmauern.« Erbost wandte er sich zu seiner Schwester. »Du Hexe! Du hast mich verraten, du Hure! Nach allem, was ich für dich getan habe!«
    »Sei nicht so grob, Henry«, mahnte Palmer mit
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